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ALICE WITTMANN & ALEXANDER SOVA IM LIVING-TALK

Das österreichische Familienunternehmen Wittmann produziert bereits in fünfter Generation außergewöhnliche Möbelstücke in Handarbeit, modernes Design trifft dabei auf nachhaltigen Anspruch – ein Konzept, das sich auch international größter Beliebtheit erfreut.

21.03.2024 - By Anja Kleinschuster

Wo Handwerk und Design aufeinandertreffen, ist jener Platz, an dem sich Wittmann schon immer am wohlsten fühlt. Denn außergewöhnliche Qualität und die intensive Auseinandersetzung mit Traditionen bei gleichzeitig maximaler Innovationslust gehören zur DNA des österreichischen Familienunternehmens. Die langjährige Erfahrung in der Planung und Umsetzung ganzheitlicher Designkonzepte macht Wittmann so zum idealen Partner bei der Realisierung verschiedenster Einrichtungsprojekte.

LIVING hat mit Alice Wittmann, Head of Design, und Alexander Sova, dem Geschäftsführer des Unternehmens, über Traditionen, Design-Kooperationen und die Realisierung besonderer Projekte, wie etwa des neuen Falstaff-Office, gesprochen.

LIVING Traditionsunternehmen befinden sich oft in einem gewissen Spannungsfeld, wenn es darum geht, sich weiterzuentwickeln, Innovationen zuzulassen und die eigene DNA dabei dennoch weiter zu pflegen. Wie gehen Sie mit dieser Herausforderung um?

ALICE WITTMANN Wir arbeiten laufend mit neuen, international bekannten Designer:innen, die viel Inspiration mitbringen. Die Zusammenarbeit gestaltet sich dadurch immer sehr fruchtbar und bereichernd. Als Familienunternehmen beschäftigen wir uns natürlich auch mit unserer Unternehmensgeschichte, insbesondere in Hinblick auf die Designs. In den letzten Jahren haben wir unser gesamtes Bildarchiv aufgearbeitet und digitalisiert. Dabei sind wir auch auf Entwürfe von weltbekannten Designer:innen gestoßen, die nie realisiert wurden. Ebenso auf erfolgreiche Modelle aus dem letzten Jahrhundert, die heute wieder großes Potenzial haben. Diese Eindrücke teilen wir auch mit unseren Designer:innen. Das unterstützt sie dabei, Wittmann besser zu verstehen und unsere Herkunft zu begreifen.

Sie haben Wittmann zuletzt verstärkt international ausgerichtet. Auf welche Märkte und Projekte legen Sie dabei den Schwerpunkt?

ALEXANDER SOVA Unser Kernmarkt ist natürlich weiterhin Österreich und der deutschsprachige Raum. Hier hat Wittmann seine Wurzeln und es verbinden uns tiefe, oft jahrzehntelange Partnerschaften mit unseren Händler:innen und Kund:innen. Aber auch international steigt die Nachfrage. Letztes Jahr haben wir daher die nächste Phase gestartet, mit Fokus auf den asiatischen Raum und den Nahen Osten. Auch in Nordamerika und in den noch weißen Flecken in Europa sind wir dabei, unser Netzwerk weiter auszubauen. Das geschieht jedoch stets selektiv – es ist wichtig, die richtigen Vertriebspartner:innen auszuwählen. Qualität geht bei Wittmann eben immer vor Quantität!

Bei Ihnen laufen die Vorbereitungen für den diesjährigen Salone del Mobile in Mailand sicher gerade auf Hochtouren. Können Sie uns schon etwas über die heurigen Wittmann-Neuheiten erzählen? Setzt sich die Zusammenarbeit mit internationalen Designer:innen 2024 fort?

WITTMANN Wie jedes Jahr präsentieren wir auch heuer wieder die Ergebnisse aus einer intensiven Auseinandersetzung mit unseren Werten – Design, Tradition, Handarbeit und Komfort. Entstanden ist dabei der komfortable Drehsessel »Bun« in Zusammenarbeit mit der italienischen Designerin Federica Biasi. Mit seiner ungezwungenen Form harmoniert er mit nahezu jeder Einrichtung. Neu in unserer Kollektion ist auch der Clubsessel »Joseph«, den Philippe Nigro für uns entworfen hat. Er verbindet das traditionelle Merkmal des gesteppten Bezugs in Form einer streng geometrischen Außenschale mit einer einladenden Sitzfläche. Der Tisch »Adele«, ebenfalls von Philippe Nigro, lässt sich perfekt mit »Joseph« verbinden und greift das Ornament als Gestaltungsmerkmal wieder auf. Wir pflegen aber natürlich auch die Zusammen­arbeit mit bestehenden Designer:innen. Mit Sebastian Herkner haben wir die Sesselvariante des im letzten Jahr vorgestellten Essstuhls »Morton« geschaffen. Und als Highlight haben wir einen Blick in unser Archiv gewagt und einen Entwurf aus den 70er-Jahren als Reedition wiederbelebt. Das Möbel »Atrium« ist mit seinen vielseitigen Einsatzmöglichkeiten aktueller denn je.

Gelebte Expertise. Mit größter Sorgfalt werden bei Wittmann feinste Werkstoffe zu qualitativ hochwertigen Stücken verarbeitet. wittmann.at

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Wittmann konzentriert sich nicht nur auf ­einzelne Möbelentwürfe, sondern blickt immer auch auf das Gesamtsetting. Sie setzen etwa Planungs- und Ausstattungsprojekte in der Gastronomie und im Bürobereich um. Inwiefern sind diese Projekte wichtig für Wittmann?

SOVA Traditionell kommt Wittmann aus dem Privatkund:innenbereich und dem »Wohnen und Schlafen«. Über die Jahre jedoch ist unser Projektgeschäft kontinuierlich gewachsen. Gerade in jenen Segmenten, in denen Qualität, Originalität und Individualität einen besonderen Wert darstellen – wie in der gehobenen Gastronomie und Hotellerie, aber auch im Handel und im Officebereich. Zudem schätzt man unsere Expertise und Lösungskompetenz bei der Umsetzung von individuellen Ausführungen und der Integration besonderer Vorgaben in unsere Designs.

Sie haben auch das Falstaff-Büro ausgestattet. Worauf achten Sie bei Büroprojekten? Welche besonderen Anforderungen stellt das Bürosetting an Einrichtung?

SOVA Hier geht es vorrangig um flexible und kommunikative Lösungen – sei dies über die besondere Funktion von Drehgestellen, anpassbare Lehnkissen oder individuell konfigurierbare höhere Rückenlehnen als Hör- und Sichtschutz. Es geht darum, repräsentative Lösungen zu zeigen – als Ausdruck eines klaren Positionierungs- und Qualitätsanspruchs. All das sollen auch die Möbel widerspiegeln und sich gleichzeitig stimmig in das Gesamtkonzept einfügen. Wittmann bietet genau das – eklektisches Design, einen hohen Grad an Individualisierung und die Wertigkeit, Langlebigkeit und Qualität, die selbst anspruchsvollste Kund:innen begeistern. So schaffen wir nicht »Möbelskulpturen«, sondern Komfortzonen, eingebettet in die Lebens- und Arbeitswelten von heute.

Erschienen in:

Falstaff LIVING 02/2024

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