(c) Gabriele Kaiser

Neue Personale: Hermann Czech

Eine neue Solo-Show in der Wiener Galerie fjk3 wirft einen Blick auf Hermann Czechs gebautes Werk. Im Zentrum des kuratorischen Konzepts steht Hermann Czechs theoretischer Ansatz: das »Denken zum Entwurf«.

18.03.2024 - By Redaktion

Hermann Czech zählt zu den renommiertesten Architekten Österreichs, 2023 verantwortete er zuletzt gemeinsam mit dem Architekturkollektiv AKT den Österreich-Beitrag bei der Architektur-Biennale in Venedig, das Thema Partizipation zieht sich wie ein Wasserzeichen durch sein gebautes Werk. Dies ist facettenreich und erstreckt sich von städtebaulichen Planungen, Privathäusern, Wohnungsumbauten über Cafés und Restaurants bis hin zu Ausstellungsgestaltungen und Möbeln, wie etwa der nach ihm benannte Stuhl für GTV Gebrüder Thonet Vienna im Jahr 1994.

Klassiker aus Czechs Feder und deren Ursprung

Bereits in den 1970-er Jahren gelangen Hermann Czech innenarchitektonische Preziosen, wie das »Kleine Café« oder die »Wunder-Bar«, die mittlerweile im kulturellen Kanon Wiens eine fixe Stimme haben. »Denken zum Entwurf« ist der gedankliche Leitfaden zu Hermann Czechs Architekturtheorie und -kritik. Sein Entwurfsdenken folgt der Überzeugung, dass Planungsentscheidungen tragfähiger sind, wenn sie nicht auf formalen »Einfällen« beruhen, sondern methodisch erarbeitet werden, sich zugleich aber auch dem Unerwarteten und Alltäglichen öffnen. Die Hauptrichtung kann nur ungefähr sein: erst im konkreten Projekt führen konstruktive und räumliche Überlegungen, eine intensive Auseinandersetzung mit dem Vorhandenen und alle anderen möglichen Verästelungen des Denkens zu überraschenden räumlichen Lösungen. Die Kuratorinnen Claudia Cavallar, Gabriele Kaiser, Eva Kuß, Fiona Liewehr erarbeiteten in Kooperation mit Hermann Czech eine abwechslungsreiche Auswahl, die den Bogen von den 1960-er Jahren bis zur Gegenwart spannt.

Infos zur Ausstellung

Hermann Czech
»Ungefähre Hauptrichtungfjk3 – Raum für zeitgenössische Kunst«
Franz-Josefs-Kai 3, 1010 Wien
Ausstellung: 16.03.2024 – 09.06.2024
Öffnungszeiten: Mi. – So. 12.00 – 18.00 Uhr, Fr., 12.00 – 20.00 Uhr
www.fjk3.com

Zur Person Heramann Czech

1936 geboren in Wien, studierte Film an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien und Architektur an der Technischen Hochschule Wien sowie 1963 bis 1971 an der Akademie der bildenden Künste bei Ernst A. Plischke. Erste architektonische Arbeiten ab 1960, von 1963 bis 1967 war er als Architekturkritiker für »Die Furche« tätig. Hermann Czech war Gastprofessor an internationalen und nationalen Hochschulen, z.B. an der Harvard University in Cambridge/USA, der ETH Zürich und an der TU Wien. Für sein »ungleichartiges« architektonisches Werk erhielt er Preise und Auszeichnungen. Seit 1980 nahm er wiederholt an der Architekturbiennale in Venedig teil, zuletzt 2023 gemeinsam mit der Gruppe AKT. Hermann Czech lebt und arbeitet in Wien.

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