© Tudor / Jess Hoffman

Sportuhren sind längst salonfähig geworden. Sie begleiten uns zuverlässig vom Büro über den Golfclub bis zum Dinner, machen zu fast jedem Outfit eine gute Figur und sind mindestens so belastbar wie ihre Träger.

23.11.2023 - By Ines B. Kasparek

Header-Bild: Für jedes Abenteuer gewappnet. Die Tudor Pelagos FXD, hier in der »Alinghi Red Bull Racing Edition«, ist das Paradebeispiel einer modernen, ebenso robusten, wie alltagstauglichen Sportuhr. Im Gehäuse, bestehend aus Karbon-, Titan- und Edelstahlkomponenten, tickt das COSC-zertifizierte Manufakturkaliber MT5602.

Der Chronograph ist das beliebteste Sportuhren-Genre. Die Stoppuhr am Handgelenk punktet durch ihre dynamische Optik ebenso wie durch ihre Funktionalität. Über die Macht zu verfügen, die fortschreitende Zeit zu kontrollieren, indem wir sie anhalten, hat zweifellos seinen Reiz. Deshalb und aus vielen anderen Gründen – nicht zuletzt wegen seines attraktiven Erscheinungsbildes – ist der Chronograph der beliebteste Uhrentypus überhaupt. Die Tatsache, dass am Zifferblatt eine Menge los ist, erhöht einfach den Attraktivitätsfaktor. Technisch gesehen, stellt die Stoppfunktion eine der klassischen »Komplikationen« der Uhrmacherei dar. Wie bei Mondphase, Ewigem Kalendarium oder Tourbillon, verleiht auch die Chronographen-Funktion dem Modell einen ganz eigenen, unverwechselbaren Charakter. Vor allem das Zifferblatt-Design und die beiden Drücker neben der Krone machen Chronos unverwechselbar.

Heiß begehrt Es ist eine hohe Kunst, ikonische Uhrendesigns immer wieder neu zu überarbeiten, und gleichzeitig ihren ursprünglichen Charakter zu erhalten. Die neueste Generation der Rolex »Cosmograph Daytona« präsentiert sich einen Hauch eleganter als bisherige Modellvarianten, bleibt aber dennoch auf den ersten Blick erkennbar.

© Rolex/Alain Costa

Kult-Uhr 3.0 El Primero war das erste Hochfrequenz-Chronographenkaliber mit 36.000 Halbschwingungen pro Stunde. Heute wird diese Uhrmacherei-Legende von Zenith in charakterstarke Designs verpackt, etwa als »Chronomaster Sport« in Edelstahl.

© Zenith

Chrono Plus Ein ganz besonderer Vertreter der berühmten Omega Speedmaster Familie ist der »Chronoscope«. Dank dreier aufgedruckter Skalen – Tachymeter auf der Lünette, Telemeter und Pulsometer am Zifferblatt – meistert er seine funktionelle Aufgabe mit Bravour.

© Omega

Flieger-Chrono Eine der vielen Breitling-Legenden feiert 70. Geburtstag: Die »Classic AVI 42 mm« erscheint zu diesem Anlass neu interpretiert, bestückt mit dem Manufakturwerk B09 im 41 mm-Edelstahlgehäuse an einem schwarzen Retrostyle-Lederband.

© Breitling

HISTORISCHER EXKURS

Die Zeit-Stoppfunktion hat eine lange Geschichte. Schon um 1800 wurde der stoppbare Sekundenzeiger entwickelt – damals blieb allerdings gleich das ganze Werk stehen, sobald man den Sekundenzeiger anhielt. 1821 erfand der Franzose Nicolas Rieussec schließlich den ersten Chronographen – zu Deutsch »Zeitschreiber«. Damals bewegte sich noch das Zifferblatt, während ein darauf montierter, fixer Schreiber die vergangene Zeit durch kleine Striche notierte. Wie Rieussec darauf kam? Pferderennen hatten es ihm angetan, und so baute er eben einen »Zeitschreiber«, um die Rundenzeiten der Tiere messen und aufzeichnen zu können. Der nächste relevante Schritt gelang einem Österreicher: Joseph Thaddäus Winnerl – er stand in Diensten des französischen Uhrenbauers Breguet – konstruierte 1831 den ersten separat stoppbaren Sekundenzeiger. Seither wurde die Stoppuhr permanent weiterentwickelt, zuerst für Taschenuhren, später in Form von Armbanduhren, wobei die Start-Stopp-Funktion in den meisten Fällen über nur einen Drücker in der Krone geregelt wurde. Erst um das Jahr 1930 etablierte sich das System mit zwei zusätzlichen Drückern für Start/Stopp und die Rückstellung des Chronographenzeigers. Ebenfalls neu hinzu kamen kleine integrierte Zifferblätter zum Zählen der im Stopp-Modus vergangenen Stunden und Minuten und markierten die Geburtsstunde der modernen Stoppuhr, wie wir sie heute kennen. Von einem Trendprodukt war der Chronograph zu jener Zeit jedoch noch weit entfernt. Stoppuhren wurden ausschließlich ihrer Funktion wegen gekauft und von Menschen benutzt, die berufsbedingt tatsächlich Zeitspannen messen mussten – wie Ingenieure, Techniker oder Flugzeugpiloten. Die breite Klientel war von diesen klobigen Uhren mit dazumal als unruhig wahrgenommenen Zifferblättern mäßig begeistert. Diesem Umstand ist es auch geschuldet, dass Stoppuhren aus den 40er- und 50er-Jahren nur in kleinen Stückzahlen erschienen und heute dadurch gesuchte Raritäten sind. Das Blatt wendete sich erst in den 60er-Jahren, als ikonische Vertreter dieses Uhrengenres in Kinofilmen zu bestaunen waren – wie die Heuer Monaco in »Le Mans«, getragen von Steve McQueen, oder die Rolex Daytona am Handgelenk von Paul Newman – und in Form der Omega Speedmaster, mit der NASA-Astronauten auf dem Mond landeten. Nach dem Mega-Hype folgte ein tiefer Fall: Als in den Siebzigerjahren günstige Quarzuhren mit trendigen Digitalanzeigen den Markt überschwemmten und dem einstigen Luxusprodukt den Rang abliefen, schien das letzte Stündlein der klassischen mechanischen Stoppuhr gekommen. Doch das Blatt sollte sich rechtzeitig wenden, und mit der »Wiedergeburt« der mechanischen Uhren Ende der Achtziger-jahre gelangte auch der mechanische Chronograph zu neuen Ehren und setze zu einem neuen Höhenflug an, der glücklicherweise bis heute anhält.

EVERYBODY’S DARLING Wer GMT-Modelle mag, muss beim Anblick der »Black Bay GMT« einfach lächeln. Tudor ist mit diesem Modell eine echte Heldentat gelungen, samt Manufakturkaliber inside.

© Tudor

Ausgewogen In der Uhrenwelt nach wie vor die Trendfarbe Nr. 1: All Shades of Blue … Einen besonders schönen Blauton wählte Raymond Weil für die »Freelancer GMT«.

© Raymond Weil

Steng limitiert Perfektion vom Zifferblatt bis zur Schwungmasse, eine Rarität, made in Japan. Nur 2000 Uhrenfans weltweit können eine Grand Seiko »Sport GMT 25th Anniversary Limited Edition« erwerben.

© Grand Seiko

Into The Blue Auch die Longines »HydroConquest GMT« ist farblich am Puls der Zeit. Zudem kombiniert sie die Vorzüge einer Taucheruhr mit der – vor allem auf Reisen praktikablen – GMT-Funktion.

© Longines

Sportuhren For Ladies

Eyecatcher für’s Handgelenk, die jeder Herausforderung gewachsen sind: Widerstandsfähig, wasserdicht, ausdrucksstark und feminin zugleich.

Edel mit Stein Sportlichkeit und Eleganz ergänzen sich, wie die »Oyster Perpetual Day-Date 36« von Rolex beweist. Außen Weißgold und Diamanten, innen mit Automatikaufzug.

© Rolex

Farbenspiele Wem Türkis zu zart ist, dem bietet Wempe Glashütte/SA die »Iron Walker Automatik 36«, übrigens auch in Feuerrot oder leuchtendem Grün an. Gehäuse und Band in Edelstahl.

© Wempe

Panerai x Prada Aus der Kollaboration zweier großer italienischer Namen entstand die »Luminor Due Prada Re-Nylon«. Die exklusiven Prada-Armbänder werden aus regeneriertem Nylongewebe gefertigt. Edelstahlgehäuse mit 38 Millimeter Durchmesser.

© Panerai x Prada

Very special In jeder Hinsicht außergewöhnlich präsentiert sich die Girard-Perregaux »Green Ceramic Aston Martin Edition«. Im 38 Millimeter-Gehäuse tickt das Manufakturwerk GP03300.

© Girard-Perregaux

Erschienen in:

Falstaff THE JEWELRY EDITION 01/23

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