© Michael Rausch - Schott

Top in Sachen Schmuck: Die Juwelenauktionen im Wiener Dorotheum

Das Dorotheum in Wien gehört zu den größten und bekanntesten Auktionshäusern der Welt. Demnächst kommt hier einmal mehr ein einzigartiges Juwel zur Versteigerung.

19.12.2023 - By Martin Kubesch

Header-Bild: Für jeden Geschmack und jede Geldbörse Das Angebot des Dorotheums reicht von einfachen Stücken für verhältnismäßig wenig Geld bis hin zu einzigartigen Juwelen.

Da staunte das Publikum im Palais Dorotheum in der Wiener Innenstadt nicht schlecht, als der Hammer für die wunderschöne und filigran gearbeitete, aber alles in allem doch eher unscheinbare Brosche erst bei sagenhaften 202.800 Euro fiel. Das gute Stück aus Diamanten und fuchsiafarbigen Rubinen aus dem Hause Köchert hatte nämlich eine Vorgeschichte – Kaiser Franz Joseph I. machte es seiner jahrelangen Gefährtin Katharina Schratt dereinst zum Geschenk. Einem anonymen Telefonbieter war das – samt Aufgeld und Steuer – immerhin 240.000 Euro wert. Die Einbringer hatten mit einem Bruchteil davon gerechnet.

Ein Gespür für Juwelen

Dass dieser Schatz überhaupt gehoben wurde, lag am Gespür und der Hartnäckigkeit der Schmuckexperten des Hauses. Das Team unter der Leitung der studierten Juristin ­Astrid Fialka-Herics erkannte die Preziose in dem Erbstück, machte sich auf die Suche – und wurde schließlich im Archiv des k. u. k. Hof- und Kammerjuweliers Köchert fündig. Der Rest ist Geschichte. »Alle unsere Experten haben eine gemmologische Ausbildung, wir haben Uhrmacher und Goldschmiede in unseren Reihen, uns bleibt kaum etwas verborgen«, freut sich Astrid Fialka-Herics noch heute über diesen großen Wurf. Und man plant bereits den nächsten Coup: In der großen Juwelenauktion am 30. November gelangt ein in ein massives Goldarmband eingearbeiteter, 13,963 Karat schwerer Saphir aus der Region Kaschmir zur Versteigerung. »Der Stein stammt aus einer Mine, die nur zwischen 1882 und 1887 ergiebig gewesen ist und die auf über 4000 Metern im Himalaya lag«, erklärt Edelsteinexpertin Alessandra Thornton. Über die Provenienz des Juwels verrät sie nur so viel: Es kommt aus altem europäischem Hochadel. Der Schätzwert des Steins, dem höchste Farbsättigung bescheinigt wird, liegt bei 200.000 bis 400.000 Euro; wie hoch die Bieter letztlich gehen werden, darauf ist auch Alessandra Thornton gespannt.

Wird am 30. November versteigert Der einzigartige Saphir stammt aus dem Himalaya, hat 13,963 Karat und kommt aus einem alten europäischen Adelshaus.

© beigestellt
Der Saphir stammt aus einer Mine, die 1887 für erschöpft erklärt wurde, und verfügt über die höchstmögliche Farbsättigung.

Alessandra Thornton

Edelsteinexpertin

Alessandra Thornton

Edelsteinexpertin

Die Nr. 1 im deutschsprachigen Raum

Das Auktions- und Pfandhaus Dorotheum besteht seit dem Jahr 1707 und ist heute das größte und mit Abstand bekannteste Auktionshaus im deutschsprachigen Raum. Alljährlich finden mehr als 700 Auktionen in 450 Sparten statt. Im Schmuck-, aber auch im Uhrenbereich gehört das Dorotheum zu den Big Playern in Europa. So gelingt es immer wieder, außergewöhnliche Stücke zur Versteigerung zu bringen. »Wir beobachten den internationalen Markt sehr genau und haben auch sehr viele internationale Kunden«, plaudert die Schmuckexpertin aus der Schule. Das liege einerseits daran, dass aufgrund der Breite des Angebots Objekte stets so positioniert werden können, dass der größtmögliche Versteigerungserfolg gewährleistet sei. Und andererseits an der professionellen Basis: »Wir haben ein eigenes Labor, um die Qualität und die Authentizität der eingebrachten Stücke genau überprüfen zu können«, so Fialka-Herics. »Das garantiert sowohl den Verkäufern als auch den Käufern der Objekte die größtmögliche Sicherheit.«

Kaiserlich und köiglich Die Brosche mit Diamanten und Rubinen machte eins Kaiser Franz Joseph seiner Gefährtin Katharina Schratt zum Geschenk.

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Erschienen in:

Falstaff THE JEWELRY EDITION 01/23

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