Träumen für Fortgeschrittene: 8 besondere Betten für jeden Einrichtungsstil

Das Schlafzimmer ist der persönlichste Raum in einer Wohnung. So weit die Theorie. In der Praxis sehen viele Schlafzimmer aber oft deprimierend unpersönlich aus. Es dominieren langweilige Farben, es gibt kaum ein Gesamtkonzept für den Raum, Bett und Matratze wurden online bestellt. Ausgerechnet jener Zufluchtsort, in dem wir uns vom stressigen Arbeitsalltag erholen wollen, wirkt überhaupt nicht individuell. Woran liegt das? Womöglich an falschen Vorstellungen, was es braucht, um sich wohlzufühlen. Nicht jede:r findet weiße Möbel beruhigend. Es darf ruhig bunt und eklektizistisch sein. Das Bett ist nicht nur zum Schlafen da, es kann multifunktional genutzt werden.

ART DÉCO IM TREND

Die deutsche Luxusmöbelmarke Bretz legt mit ihrem »Creole«-Bett ein Modell vor, das auf den aktuellen Art-déco-Trend setzt. Mit den Rundbögen, die es in unterschiedlichen Längen und in 59 Farben gibt, lässt sich ein individuelles Wandobjekt kreieren, das gleichzeitig stylish und bequem ist. »Wir setzen einen Gegenpol zur minimalen Architektur und geben jedem nüchternen Schlafraum eine dekorative und emotionale Komponente«, sagt Pauline Junglas, Head of Design bei Bretz. Die Rundbögen lassen sich auch horizontal anordnen, egal, ob das von Designerin Dagmar Marsetz entworfene Bett frei im Raum steht oder an der Wand lehnt, es wirkt wie ein Kunstwerk. 

HANDWERKLICHE PRÄZISION

Betten sind eine nachhaltige Anschaffung, die man nicht alle paar Jahre auswechseln sollte. Das muss aber nicht bedeuten, dass man nichts riskieren sollte. Die exklusiven Betten der italienischen Manufaktur Edra stehen für handwerkliche Präzision und kreative Innovation. So ist das Modell »Grinza«, ein gepolstertes, mit Leder bezogenes Bett, völlig von Hand gearbeitet. Dadurch ist der Faltenwurf jedes Mal unterschiedlich, das Bett wird zum Unikat.

Wer dennoch nicht auf Minimalismus verzichten möchte, der setzt auf nachhaltige Varianten. »Die Menschen achten stärker auf sich und ihr Wohlbefinden«, sagt Marit Matthäus vom Fachgeschäft Team 7, das sich auf ökologische Massivholzfertigung spezialisiert hat. »Deshalb geht der Trend insgesamt hin zu hochwertigen Möbeln. Vor allem natürliche Holzmöbel sind gefragt.« Die Küche wurde im Homeoffice zum flexiblen Büro, auch das Schlafzimmer wird offener und vielfältiger in seinen Nutzungsmöglichkeiten. »Ist der Rückzugsort nach den eigenen Wünschen eingerichtet, lässt es sich hier wunderbar lesen, tagträumen, onlineshoppen oder arbeiten«, betont Matthäus. Team 7 bietet zum Lesen flexible Konsolen mit Licht an, die am Bett befestigt werden können.

Diese neue Flexibilität feiert auch das Model »Juna«, das Sebastian Herkner für Schramm Werkstätten entworfen hat. Er wollte ein vielseitiges Designobjekt kreieren und ihm eine neue Rolle im Alltag ermöglichen. »Mein Entwurf holt den schlafenden Solitär näher an den Wohnbereich heran, wo er als kommunikativer, frei stehender Ort dient«, sagt der Designer. Die Beine am Kopfende lassen sich individuell gestalten und mit einem runden Nachttisch, einer schwenkbaren LED-Leseleuchte und einem integrierten USB-Anschluss aufwerten. Die ergänzende Sitzbank passt an den Kopf oder an das Ende des Bettes. So wird das Bett nicht nur ein Ort für erholsamen Schlaf, sondern auch ein Platz zum Arbeiten, Essen oder Lesen.

ELEGANTE NOTE

Die handgefertigten Betten des britischen Anbieters Vispring wiederum werden so gefüllt, dass sie eine wolkenähnliche Struktur bekommen, die für ungestörten Schlaf sorgen soll. Für die Luxusvarianten kommen Kaschmir, Tussah-Seide, feines Rosshaar, Alpaka- und Vikunja-Wolle aus den peruanischen Anden zum Einsatz. Die Kopfteile sind auf Langlebigkeit ausgelegt und lassen sich individuell in einer Ausführung nach Wahl gestalten. Wobei der aktuelle Trend in Richtung große und hohe Kopfteile geht. So lässt es sich bequem von der Lese- in die Schlafposition wechseln. Und sie geben dem Raum ein Gefühl von mehr Platz. Ein gutes Beispiel dafür ist das Polsterbett »Vela« von Schramm. Das Kopfteil fächert sich nach oben hin auf, die beiden Kissen bieten im Sitzen Halt und Komfort. »Ein Kopfteil verleiht dem Bett und dem ganzen Schlafzimmer eine elegante Note«, bestätigt Harald Feil, Vertriebsleiter für den deutschsprachigen Raum der französischen Traditionsmarke Tréca, »aber auch die kalte Luft, die von der Wand abstrahlt, wird auf diese Weise gedämmt.« Marktanalysen und Trendforschung belegen, dass Endverbraucher:innen zurzeit verstärkt in ihre Betten investieren. »Längst hat auch im Schlafzimmer das Thema Nachhaltigkeit Einzug gehalten, und so setzen immer mehr Hersteller auf hochwertige, langlebige Bezüge aus nachwachsenden Rohstoffen«, betont Feil. 

TRAUMFABRIK

Zum 170. Jubiläum der schwedischen Bettenmarke Hästens kreierte der kanadische Stardesigner Ferris Rafauli mit dem Modell »drēmr« ein markantes, luxuriöses Kopfteil. Es benötigt keine Extrafüße, sondern steht auf dem Boden. Als Hommage an den Firmengründer Pehr Adolf Janson kann man am Fußende des Bettes den Satz lesen: »drēmr, The Day Is Yours«. Ein passendes Motto: Nur wer ausgeschlafen ist, kann den Tag in vollen Zügen genießen. Eine perfekte Traumfabrik sorgt nicht nur für gesunden Schlaf. Sie wertet den Raum auf, man fühlt sich wohl, verbringt gern mehr Zeit im Schlafzimmer, weil es kreativ, nachhaltig und sympathisch-persönlich gestaltet ist.