(c) DNA BARCELONA

Naturnahe Urlaubsarchitektur: 2 außergewöhnliche Hotelprojekte

Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung sind zwei Trends, die weiterhin Konsumentscheidungen massiv beeinflussen. Auch die Ferienhotellerie ist sich dieser Tatsache bewusst und setzt beim Marketing wie beim Bau vermehrt auf grüne Fakten. LIVING hat zwei außergewöhnliche Hotelprojekte unter die Lupe genommen, die 2024 fertiggestellt werden.

19.01.2024 - By Verena Schweiger

Das US-amerikanische Telluride und das mexikanische Tulum haben auf den ersten Blick wenige Gemeinsamkeiten. Zwar sind beides vielgebuchte Urlaubsorte, doch das eine ist ein US-Skiort im Bundesstaat Colorado, das andere eine hippe mittelamerikanische Stranddestination, deren landschaftlicher Schönheit bereits Pablo Escobar erlegen ist. Unternimmt man einen architektonischen Ausblick auf die neueste Hospitalityarchitektur, so kommt man jedoch derzeit an den beiden Orten nicht vorbei. Denn in Telluride und Tulum entstehen gerade zwei außergewöhnliche Hotelprojekte, die den Trend der naturnahen Ferienarchitektur äußert gelungen umsetzen. Organisch fügen sich die Bauten in die alpine und exotische Landschaft ein. Das dominierende Baumaterial sind nachhaltige Holzbaustoffe. LIVING hat die beiden Großprojekte für Sie unter die Lupe genommen.

Olson Kundig plant in Colorado

Die Luxus-Hotelkette »Four Sesons« eröffnet seinen ersten Standort in Telluride. Für dieses Vorhaben wurde das renommierte Architekturbüro Olson Kundig beauftragt, das bereits bei vergangenen Projekten wirkungsvoll die Umgebung und Topografie eines Ortes direkt in die Architektur einfließen ließen. Die größte Inspiration für die beiden federführenden Architekt:innen von Olson Kundig, Tom Kundig und Kirsten Ring Murray, war die umgebende Landschaft des zwischen hohen Bergspitzen eingebetteten Örtchens auf über 2.600 Meter Seehöhe. Das kleine Bergdorf beheimatet zahlreiche Feriensitze von US-Medienstars, darunter Oprah Winfrey und Tom Cruise. Mit der Hotel-Architektur wollten die beiden Kreativen die Dualität von Aussicht und Zuflucht versinnbildlichen. Die Nähe zur rauen Natur und den schroffen Berggipfeln holen die Architekt:innen durch freie Sichtachsen und großflächige Glasfronten in die luxuriösen Innenräume und schaffen damit eine visuelle Verbindung zwischen Innenraum und Umwelt. Auch die verwendeten Baumaterialien und ausgewählten Oberflächen widerspiegeln den Lokalkolorit. Strukturiertes Holz, Steinelemente aus gestapelten Felsstücken und rustikale Metallteile nehmen direkten Bezug auf die gebirgige Landschaft. »Der Wunsch, sich authentisch mit diesem besonderen Ort auseinanderzusetzen, prägte die Designvision für das »Four Seasons Private Residences Telluride«. Jedes Haus spiegelt eine wesentliche Verbindung zwischen den Innenräumen und der dramatischen Landschaft wider und verbindet weite Ausblicke mit einer ruhigen Wohnumgebung, die komfortabel und dennoch raffiniert ist«, bekundet Architekt Tom Kundig.

Eine natürliche Ästhetik prägt die Fassadenansicht des »Four Sesasons« in Telluride.

(c) Olson Kundig

Maximale Aussicht versprechen die großen Glasflächen.

(c) Olson Kundig

Im Innenraum des Penthouses ist die Natur prägnante Kulisse.

(c) Olson Kundig

Außenfläche und Innenraum verschmelzen durch großformatige Schiebetüren.

(c) Olson Kundig

DNA Barcelona als Wiederholungstäter in Mexiko

Einen ähnlichen Ansatz verfolgten die Architekt:innen der Kreativschmiede DNA Barcelona, die sowohl in Mexiko, als auch in Tulum selbst bereits Projekte realisiert haben. Das Boutique-Hotelprojekt »Toh« für »KUYABEH Sustainable Ecological Community« ist geprägt von einer auffälligen Silhouette. Das Resort ist eingebettet zwischen tropischer Vegetation und Lagune, die direkte Lage am Wasser wurde bei der Farbwahl des mit Solarpanelen bestückten Daches miteinbezogen. Inspiration für die planenden Architekt:innen war der - nomen est omen - vor Ort heimische Toh-Vogel und dessen Erscheinungsbild. Weiters wurde bei der Konstruktion des Gebäudes auf Anleihen aus der Natur gesetzt. »Die Wahl natürlicher und lokaler Materialien reflektiert das Engagement für Biokompatibilität und Nachhaltigkeit«, ließ das Architekturbüro DNA Barcelona verlautbaren. Weiters war es den Architekt:innen wichtig mit der geschaffenen Architektur die Einheit von Körper, Geist und Seele zu unterstützen. Die 35 Zimmer sind in ovaler Formation angelegt, alle Einheiten haben freien Blick auf die umgebende Natur.

Die natürliche Umgebung wurde prominent in die architektonische Ausgestaltung miteinbezogen.

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Natürliche Baumaterialien sind integraler Bestandteil des Projekts.

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Die einzelnen Bauten wurden mit hängenden Fußgängerbrücken verbunden.

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