© Ralph Feiner, Kambiz Shafei

Das Kunsthaus Bregenz, das Museum Kolumba Köln, das Steilneset Memorial in Vardø oder aktuell das Los Angeles Museum of Art: Peter Zumthor ist Architekt mit Weltruhm. All seinen Projekten gemein ist die innere Ruhe und die räumliche Kraft, die ein in sich schlüssiges Ganzes bilden. Genau wie die drei Häuser im kleinen Weiler Leis, die als Ferienhäuser vermietet werden.

16.02.2024 - By Gerald Brandstätter

Header-Bild: Eingebettet Die drei Ferienhäuser stehen im kleinen Weiler Leis, umgeben von Bergen und kaum berührter Natur.

Leis ist die höchstgelegene, ganzjährig bewohnte Siedlung der Gemeinde Vals. Hier wurde ursprünglich Romanisch gesprochen. Im späten Mittelalter wanderten deutschsprachige Walser ein. Vermutlich fanden die Walser, die um 1300 die Terrasse von Leis rodeten und sich dort ansiedelten, den Weg nach Leis über das benachbarte Misox. Heute leben in Leis rund 20 Personen, es gibt eine Gastwirtschaft, zwei Bauernfamilien bewirtschaften die Bergwiesen. Leis ist ganzjährig mit einer Strasse erschlossen. In dem 1526 Meter über Meer gelegenen Weiler, hat die Familie Zumthor drei Holzhäuser gebaut – das «Oberhus», das «Unterhus» und das «Türmlihus». Diese drei freistehenden Häuser werden als Ferienhäuser an Gäste vermietet. Jedes Haus ist exklusiv möbliert und steht für die Gäste zur alleinigen Benutzung bereit. Im Winter führt die Skipiste von Gadastatt hinunter ins Tal direkt an Leis und den Ferienhäusern vorbei. Vom Frühsommer bis in den Herbst lassen sich zahlreiche schöne Wanderungen durchführen. Und das ganze Jahr über sind die drei Ferienhäuser ein wunderbares Refugium inmitten von Bergen, Natur und strahlendem Himmel.

Natur pur Die Präsenz des Holzes der traditionellen Blockhaus­konstruktionen ist überall spürbar.

© Ralph Feiner, Kambiz Shafei

Freier Blick Die grossen Fensterflächen laden ein einfach dazusitzen, zu entspannen und das Panorama zu geniessen.

© Ralph Feiner, Kambiz Shafei

Mit Panoramablick

Die drei Holzhäuser haben übergrosse Fenster, die von Wand zu Wand und vom Boden zur Decke reichen. Sie rahmen von innen betrachtet die Landschaft ein, die in grossen Bildern in die Häuser hineinwirkt, man bewegt sich durch die Häuser von Aussicht zu Aussicht. Die Präsenz des Holzes ist überall spürbar, intim und nahe am Körper. Die traditionelle Blockhauskonstruktion, deren Grundelement aus vier Wänden besteht, welche zusammen eine schachtelförmige konstruktive Einheit bilden, kennt eigentlich keine grossen Fenster. Denn, würde man die Wände der Raumschachtel zu stark durchlöchern, würden sie ihre ­Festigkeit und Stabilität verlieren. Das Grundrissbild der Leiserhäuser dagegen zeigt eine Anzahl traditionell konstruierter, kleiner Raumschachteln von unterschiedlicher Grösse und Form. Darin sind Nebenräume, Treppen, Vorratskammern, Badezimmer, Toiletten oder Bäder untergebracht. Diese kleinen Raumeinheiten stehen frei im Grundriss und sind in der Waagerechten durch die Geschossdecken miteinander verbunden. Decken und Nebenräume bilden so die Tragstruktur der Häuser. Die Zwischenräume zwischen den Nebenräumen sind verglast. Auf diese Weise liessen sich die grossen Panoramafenster realisieren. Die Seitenwände von zwei gegenüberliegenden Nebenraumeinheiten stossen bis zur Aussicht vor und bilden zusammen mit den dazwischen gespannten Boden- und Deckenbalken breite Wohnerker. Die Zumthor Ferienhäuser sind mit Möbeln und Leuchten von Gestaltern wie Baltensweiler, Rodolfo Dordoni, Antonio Citterio, Warren Platner, Eero Saarinen, Eileen Gray und Peter Zumthor selbst eingerichtet. Die Häuser verfügen über WLAN-Verbindung sowie ein Radiogerät mit CD-Player. Auf einen Fernseher wurde bewusst verzichtet. Den Gästen stehen zudem Rucksäcke, Wasser- und Thermosflaschen, ein Schlitten, ein Feldstecher, Wanderstöcke, eine Wanderkarte von Vals und das «Handbuch Schweizer Alpen» mit Informationen über Pflanzen, Tiere, Gesteine und Wetter zur Verfügung.

Das Türmlihuus Untypisch für die lokale Architektur sind die grossen Fensterflächen. Die arche­typische Form der Ferien­häuser bindet diese dennoch ins Dorfbild ein.

© Ralph Feiner, Kambiz Shafei

Natur pur Die Präsenz des Holzes der traditionellen Blockhaus­konstruktionen ist überall spürbar.

© Ralph Feiner, Kambiz Shafei

Winterwonderland In jeder Jahreszeit lädt die idyllische Umgebung zu Erkundungen ein.

© Ralph Feiner, Kambiz Shafei

DIESER BEITRAG ERSCHIEN IM LIVING SCHWEIZ HEFT 23/02.

Für den LIVING Newsletter anmelden

* Mit Stern gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Anrede

Lifestyle & Genuss – das sind die zentrale Themen der Falstaff-Magazine. Nun stellen wir das perfekte Surrounding dafür in den Mittelpunkt. Das Ambiente beeinflusst unsere Sinneseindrücke – darum präsentiert Falstaff LIVING Wohnkultur und Immobilien für Genießer!

JETZT NEU LIVING 24/03