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Greenwashing bei nachhaltigen Möbeln

Wie sagt man so schön »Es ist nicht alles Gold, was glänzt«. So ist das auch bei Greenwashing. In einer Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung gewinnen, werden Verbraucher:innen zunehmend von der Vielzahl »grüner« Produkte auf dem Markt angezogen. Doch hinter den glänzenden Fassaden von nachhaltigen Möbeln verbirgt sich manchmal eine düstere Realität.

11.03.2024 - By Hannah Speyer

Stellen Sie sich vor, Sie gehen in einen Supermarkt und stoßen auf eine Reihe von Produkten, die sich als »grün«, »umweltfreundlich« und »nachhaltig« präsentieren. Von der Verpackung bis hin zu den Werbeslogans scheint alles darauf hinzudeuten, dass diese Unternehmen die Umwelt retten wollen. Doch es ist Achtung geboten! Hinter den glänzenden Etiketten und den frischen Marketing-Kampagnen verbirgt sich manchmal eine bittere Wahrheit: Greenwashing.

Was ist Greenwashing?

Greenwashing ist eine Marketingstrategie, bei der Unternehmen den Eindruck erwecken, dass ihre Produkte, Dienstleistungen oder ihre gesamte Geschäftstätigkeit umweltfreundlich sind, obwohl dies möglicherweise nicht der Fall ist. Es ist eine Art von Täuschung, bei der Firmen bewusst oder absichtlich versuchen, sich ein grünes Image zu verleihen, um das öffentliche Ansehen zu verbessern und möglicherweise mehr Produkte zu verkaufen.

Das Ziel von Greenwashing ist es, das Umweltbewusstsein der Verbraucher:innen auszunutzen, indem Produkte oder Unternehmenspraktiken als nachhaltig, ökologisch oder umweltfreundlich dargestellt werden, obwohl sie möglicherweise wenig oder gar nichts dazu beitragen, die Umwelt zu schützen oder zu verbessern.

Greenwashing bei Möbeln

Greenwashing bei nachhaltigen Möbeln ist eine clevere Strategie, bei der Hersteller oder Händler den Anschein erwecken, dass ihre Produkte umweltfreundlich und nachhaltig sind, auch wenn das möglicherweise nicht der Realität entspricht. Es handelt sich um eine Taktik, bei der Unternehmen gezielt irreführende Informationen oder Marketingtricks einsetzen, um das Image ihrer Möbel aufzupolieren und von dem steigenden Interesse der Verbraucher an ökologischen Produkten zu profitieren.

Ein weiterer Kniff besteht darin, bestimmte Materialien oder Produktionsmethoden hervorzuheben, die als umweltfreundlich gelten, während andere Aspekte des Produktlebenszyklus wie die Rohstoffgewinnung, der Transport oder die Entsorgung vernachlässigt werden. So können Unternehmen zum Beispiel betonen, dass ihre Möbel aus recyceltem Holz hergestellt werden, während sie die Auswirkungen des Transports oder die Energieeffizienz ihrer Produktionsstätten außer Acht lassen. Es ist eine geschickte Art des Marketings, die die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten ausnutzt, ohne jedoch tatsächlich umweltfreundliche Praktiken zu implementieren.

Besonders der schwedische Möbelgigant IKEA steht immer wieder in Verdacht des Greenwashings, berichten mehrere Medien. Wie der Merkur berichtete, soll IKEA Holz nutzen, das aus geschützten Wäldern in Russland stammt und zudem auch nicht rechtskonform gerodet worden war. Doch das ist nicht der einzige Vorwurf, dem sich die Möbelhaus-Kette stellen musste. Zuvor wurde schon Kritik über die Waldbewirtschaftung in Rumänien laut und dass illegales Holz aus der Ukraine beschafft wurde.

Auch im High-End-Bereich gab es Fälle von Greenwashing bei Möbeln. Ein Beispiel in der Berichterstattung ist die Marke »Restoration Hardware«, die für ihre Luxusmöbel und Einrichtungsgegenstände bekannt ist. »Restoration Hardware« wurde wegen Greenwashing kritisiert, da den Kund:innen 13 Kataloge zugeschickt wurden, die in Plastikfolie verpackt waren und 17 Pfund wogen. Die Verbraucher:innen reagierten daraufhin sehr verärgert.

Wie erkenne ich nachhaltige Möbel?

Um nachhaltige Möbel zu erkennen, ist es wichtig, die verschiedenen Produktionsprozesse zu verstehen. Ein hilfreicher Leitfaden ist: Je mehr nachhaltige Teilprozesse ein Produkt beinhaltet, desto nachhaltiger ist das Endergebnis. Man betrachte den Herstellungsprozess eines Esstisches: Zunächst sollte das Holz aus nachhaltigen Quellen stammen, idealerweise aus heimischen Wäldern mit FSC-Zertifizierung, um die Umweltbelastung zu minimieren und die Waldökosysteme zu schützen. Die Produktion des Tisches sollte idealerweise lokal erfolgen, um Transportwege zu verkürzen und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Zudem sollten nachhaltige Unternehmen recyceltes Verpackungsmaterial verwenden und auf Plastik verzichten. Ein weiteres Nachhaltigkeitskriterium ist die Wiederaufforstung. Einige Möbelanbieter pflanzen Bäume, um die Natur zu unterstützen.

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