Schmuckpflege: So hält der Glanz lange

Nur wenige Dinge lassen wir so nahe an uns heran wie unseren Schmuck. Ob Halsketten, Ohrstecker, Armbänder oder Ringe, fast immer tragen wir diese direkt auf unserer Haut, sie werden gleichsam zu einem Teil von uns. Doch wir hinterlassen bei jedem Tragen auch Rückstände auf den Preziosen – Schweiß, Fett, winzige Hautpartikel setzen sich auf Gold, Edelsteinen und Perlen fest, dazu kommt meist noch Make-up. Was bedeutet: Sollen die schönen Stücke auch weiterhin ihren Glanz behalten, muss man sie regelmäßig reinigen. Das kann natürlich professionell bei jedem Juwelier passieren. Aber auch zuhause kann man mit vergleichweise wenig Zeit- und Materialaufwand seine edlen Stücke so pflegen, dass sie immer in Bestform sind.

»Die unkompliziertesten Schmuckstücke sind Diamanten«, erklärt Maximilian Semler, ausgebildeter Gemmologe und Goldschmied mit einem Geschäft in der Wiener Innenstadt. »Da der Diamant das härteste Material auf der Welt ist, kann man ihn praktisch nicht beschädigen.« Um beschlagene Diamanten wieder zum glänzen zu bringen, genügt es, diese anzuhauchen oder mit warmen Wasser abzuspülen und mit einem weichen Tuch zu polieren. Das gilt grundsätzlich auch für alle anderen Edelsteine. Wichtig: Man darf niemals kochendes Wasser über Edelsteine gießen, denn dann könnten auch die härtesten aufgrund ihrer Kristallstruktur brechen. Max Semler: »Vor allem Tansanit ist extrem empfindlich!«

Um Goldschmuck wieder sauber zu bekommen ist es angebracht, diesen regelmäßig mit lauwarmem Seifenwasser und einer weichen Zahnbürste behutsam zu putzen. »Danach mit warmem Wasser abspülen und trocknen lassen, so entfernt man Kosmetik und Schmutz am besten«, sagt Semler. Anders ist die Lage bei Perlen. Ob Natur- oder Zuchtperlen, diese sind extrem weich und entsprechend empfindlich. Der Schmuck-Experte weiter: »Am besten wischt man sie nach jedem Tragen gleich mit einem feuchten Tuch sanft ab und lässt sie an der Luft trocknen.« Aber Achtung: Die Perlenschnur sollte nie feucht werden, da diese sonst aufweichen und reißen kann.

Und was hält Max Semler von Ultraschall-Reinigungsgeräten, wie man sie im Internet kaufen kann? »Ich rate eher davon ab, diese Geräte selbst zu verwenden. Nicht jedes Schmuckstück verträgt diese Behandlung gleich gut, und bei Uhren darf man sie keinesfalls anwenden. Lieber den Schmuck ab und zu zum Juwelier bringen und da professionell reinigen lassen.« Abschließend noch ein Wort zum Thema Schmuckaufbewahrung: »Je nach Material und Fertigung sind Schmuckstücke unterschiedlich empfindlich. Ideal wäre, jedes für sich in einem weichen Beutel oder in einer gepolsterten Box aufzubewahren, damit es nicht mit anderen in Berührung kommen und von diesen beschädigt werden kann.«