»Wein Burgenland«-Geschäftsführer Christian Zechmeister
© Weintourismus Burgenland/Maria Hollunder
»Wein Burgenland« erteilt »Österreichischen Traditionsweingüter« eine klare Absage
Von elitärem Gedankengut im feinen Zwirn ist die Rede. Auch inhaltlich passe das Burgenland mit den Visionen der ÖTW-Winzer nicht zusammen und setzt auf eine klar verständliche Herkunftspyramide für alle Winzer:innen.
von Julia Weninger
19. Januar 2024
Fast jede zweite Person denkt bei österreichischen Weinbaugebieten an das Burgenland, das somit als das bekannteste Weinbaugebiet Österreichs gilt, wie aus einer umfangreichen Imagestudie von »Marketmind« hervorgeht. Das »Regionale Weinkomitee Burgenland« und die »Wein Burgenland« setzen sich für 2024 und danach das Ziel, die Herkunft Burgenland national und international noch stärker zu positionieren. Im aktuellen Strategieprozess mit Stakeholdern aus verschiedenen Gebieten des Burgenlandes soll eine klare Struktur für alle Weinstile definiert werden – von klassischen Sortenweinen bis zu großen Cuvées. Eine klar verständliche Herkunftspyramide für alle Winzerinnen und Winzer dieses Landes ist das Ziel
»Wenn nun die ›Österreichischen Traditionsweingüter‹ (ÖTW), ausgehend aus dem niederösterreichischen Kamp- und Kremstal glauben, sie müssen ihre Fühler ins Burgenland ausstrecken, wird dies im Burgenland klar abgelehnt. Dieses elitäre Gedankengut im feinen Zwirn, mit dem sich einige Betriebe auf den Weinmärkten eine Besserstellung erhoffen, benötigen wir im Burgenland nicht«, übt »Wein Burgenland« Kritik. Wenn man einen »Nachholbedarf im burgenländischen Herkunftsmarketing aus dem fernen Kamptal ausgerichtet bekommt«, dann spüre man die Arroganz und Überheblichkeit dieser Bewegung, lautet es weiter.
Selbstbewusst und gut ausgebildet
Die Weinphilosophien der ÖTW-Winzer stehen im Widerspruch zu denen des Burgenlands. Während die ÖTW eine elitäre Klassifizierung ihrer Weingärten in Erste und Große Lagen bevorzugt, strebt die Weinwirtschaft im Burgenland eine transparente Herkunftspyramide an, die für alle Winzerinnen und Winzer im Land verständlich ist. Diesen klaren Standpunkt wird durch einen einstimmigen Beschluss im »Regionalen Weinkomitee Burgenland« unterstützt.
»Unsere Winzer:innen sind selbstbewusst, gut ausgebildete, weltoffene Menschen, die bodenständig und tief verwurzelt mit ihrer Heimat, viel Verantwortung für die Landschaft und Gesellschaft im Burgenland tragen. Im Burgenland soll es auch in Zukunft keine zwei Klassen von Weingütern geben, sondern ein Miteinander und gemeinsames Am-Strang-Ziehen. Egal ob Klein oder Groß, ob marktbekannt oder Geheimtipp, ob exportorientiert oder Ab-Hof-Verkäufer – schlichtweg für alle burgenländischen Winzer:innen «, so Christian Zechmeister, Geschäftsführer der »Wein Burgenland«.
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