Basic News: Basische Ernährung
Sauer macht lustig? Mitnichten! Eine basische Ernährung stellt das Gleichgewicht im Körper wieder her und kann auch Krankheiten vorbeugen. Ein Plädoyer für ein Mehr an Gemüse für ein Mehr an Gesundheit.
04.04.2024 - By Melanie Gleinser-Moritzer
Gesunde Ernährung ist in aller Munde, dies meist auch wortwörtlich. Denn wir alle wissen, dass eine gesunde Ernährung positive Effekte auf unsere Gesundheit hat. Das ist hinreichend bekannt – und belegt. Nun zeigen neue Studien, dass vor allem eine basische Ernährung massive Auswirkungen auf unseren ganzen Organismus hat und sogar Erkrankungen der Lunge und Niere vorbeugen kann.
Säure-Basen-Haushalt als fundamentale Gesundheitsvorsorge
Das mag auf den ersten Blick erstaunlich klingen, lässt sich aber ganz spielerisch erklären: Das Verhältnis von Säuren und Basen wird im Körper als Säure-Basen-Haushalt beschrieben und hat idealerweise einen pH-Wert von 7,4. Da der Körper weder in das eine noch in das andere Extrem fallen möchte, hat er verschiedene Regulationsmechanismen, die eine Übersäuerung verhindern. Hier kommen nun Lunge und Niere ins Spiel: Beide sorgen auf sehr unterschiedliche Art und Weise dafür, dass überschüssige Säuren abtransportiert werden – mal wird es als Kohlendioxid über die Atmung abgegeben, mal aus dem Blut gefiltert und mit dem Urin ausgeschieden. Auf letztere Art und Weise lässt sich auch der eigene pH-Wert feststellen. Eine Empfehlung für all jene, die offen für einen Selbsttest sind: In der Apotheke gibt es Indikatorstäbchen zu kaufen, die den pH-Wert via Harn messen. Das Ergebnis wird in ein paar Sekunden in Gelb, Rot oder Grün sichtbar und lässt oft selbst eingefleischte Gesundheitsapostel schockartig erstarren. Denn: Die meisten Menschen leiden an Übersäuerung, selbst jene, die eine vermeintlich gesunde Ernährung leben.
Sauer macht lustig?
Warum dem so ist? Weil sich erst bei der Verstoffwechselung von Lebensmitteln Säuren oder Basen bilden. Obst, Gemüse, Salate, Fruchtsäfte sowie Soja- und Vollkornprodukte sind basenbildend, wohingegen Fleisch, Wurst sowie Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee stark säurebildend sind. Auch vermeintlich gesunde Nahrungsmittel wie Eier, Milchprodukte und Fisch fallen in letztere Kategorie und ändern das Ergebnis auf dem Indikationsstreifen von gut auf böse. Allerdings: Ganz verrückt machen sollte man sich nun auch wieder nicht! Bestseller-Autorin Carolin Kotke vertritt die Meinung, dass es ums Gleichgewicht geht. Nicht nur im Körper, sondern auch beim Zugang: Basische Ernährung ist nicht mit Fasten, sprich den omnipräsenten Basenboxen, gleichzusetzen, sondern spiegelt ein langfristiges Ernährungskonzept mit ganzheitlicher Ernährungsumstellung wider. Basenfasten mag zwar zweckdienlich sein, um als kurzfristiges Mittel den Körper unmittelbar zu entlasten und zu entschlacken – langfristig geht es aber darum, im Wohlbefinden zu sein und für seine Gesundheit etwas zu tun. Wie das funktionieren kann, erklärt Carolin Kotke in ihrem Buch »Eat well, feel better« sehr anschaulich: »In der basischen Ernährung geht es darum, überwiegend basenüberschüssige Lebensmittel zu sich zu nehmen. Am besten in dem Verhältnis von 80 : 20.« So kann der Körper einwandfrei arbeiten, die Organe werden unterstützt, das Immunsystem gestärkt, Migräneanfälle und Allergien eingedämmt und das Hautbild geklärt. Auch der Blähbauch, typisches Anzeichen dafür, dass im Magen-Darm-Trakt nicht alles zum Besten steht, verschwindet wie von Geisterhand.
Ausgewogenes Ernährungskonzept
Muss man deshalb für immer auf Alkohol und Kaffee verzichten? Mitnichten! Aber wie so oft kommt es auf das Mittelmaß an. Starke Schwankungen im Säure-Basen-Haushalt sind zu vermeiden, dennoch gilt generell: Der Körper braucht Säuren wie Basen! Würden wir uns zu 100 Prozent basisch ernähren, würden uns am Ende lebenswichtige Nährstoffe fehlen. Ein mehr an Gemüse und Obst, Kräuter- und Früchtetees (ungesüßt, wohlgemerkt) oder hydrogencarbonatreiches Mineralwasser machen schon einen großen Unterschied aus. So auch frische Kräuter, die den Speiseplan perfekt ergänzen. Dies sind alles machbare Adaptionen, die wunderbar zur Conclusio passen: Die Basis einer gesunden Ernährung ist eine basische.