"Sonntags geöffnet" Bars in München
Eigentlich wollte Charles Schumann ja Politik und Zeitungswissenschaften studieren, aber heute wisse er, dass er »nur Gastronomie kann«. Understatement gehört zu Deutschlands legendärstem Barbetreiber wie die weißen Kitteln zum Schuhmann’s-Team. Man kann diese Bar nur lieben! Und wenn man es nicht tut, dann ist nicht die Bar, sondern man selbst das Problem.
Die Bar hinter dem Haus der Kunst ist eine sichere Nummer und trifft jeden Geschmack. Prächtige Wandmalereien auf goldenem Grund zeigen Landkarten, die von der Herkunft der einst ausgeschenkten Weine und Spirituosen erzählen. Heute kommen Klassiker mit Twist ins Glas, wie etwa der »Blood & Sand« mit Orangenschaum.
Einst war Inhaber Stefan Gabányi Whisk(e)y-Experte und Bartender im Schumann’s. Seine Bar empfängt seit über einem Jahrzehnt hungrige Nachtschwärmer, die gepflegtes Trinken zelebrieren. Im zeitlosen Ambiente wird neben makellosen Cocktails auch Barfood ohne Chichi bis in die Nacht kredenzt, wie das legendäre Gulasch.
Die elegante Bar hat ihren eigenen Eingang im Mandarin Oriental. Das strahlende Zentrum bildet der Tresen im modernen Art-déco-Stil. Das Durchblättern der Karte ist eine wahre Freude mit ihren einfallsreichen Signature Drinks wie »Last Samurai« – eine Verbindung aus Whiskey, Yuzu, Tonkabohne und Trüffelhonig.
Man fühlt sich wie in einer traumartigen Zwischenwelt. Also genau, wie man sich fühlen möchte, wenn das Glockenbachviertel einem wieder mal beweist, dass es nach all den Jahren immer noch wirklich alles kann. Das liegt daran, dass der Barmann einem beim Shaken zuzwinkert und am »La Sombra«, der im Glas landet.
Ungezwungen und rough ist die Atmosphäre in Lukas Motejziks »Cocktailkneipe«. Frischeste Zutaten vom Kräuter- und Gewürzgarten am Tresen landen in den ausgefallenen Kreationen von Barmann Lukas Habel und seinem Team. Highlight: der Gin-Cocktail »High on Hope«, der in einer Asia-Box mit Glückskeks serviert wird.
Gute Blumenhändler sind die, die einen nicht mit unnötigen Details verwirren, sondern verstehen, worum es bei dem Strauß gehen soll. So ähnlich machen die Jungs und Mädels das hier auch: Aus feinen Spirituosen komponieren sie gekonnt wunderbar blumige, fruchtige oder herbe Gesamtkunstwerke, die überzeugen.
Seit ’74 gibt es den Laden, den damals Bill Deck eröffnete und der seitdem hält, was der Name verspricht: den Glamour der weiten Welt. Hier hat sich schon jeder einen Drink einverleibt. Zumindest jeder, der was auf sich hält. Und das ist in München ja irgendwie jeder. Das Klavier ist nicht nur Dekoration. Auch schön.
Ein Leben an der Hotelbar. Ist das melancholisch, vielleicht gar einsam? Nö. Das ist aufgedreht wie Ventilatoren im Sommer. Und die haben noch etwas gemeinsam mit der Bar am Hauptbahnhof: Obwohl ständig rotiert wird, ist immer alles cool. Das liegt an den Zeitungen im Badezimmer, aber viel mehr noch an den Drinks.
Dieser Laden ist fast schon eine Legende. Nicht nur die Popkultur saugt den Flair der Bar auf wie durch einen Strohhalm, sondern auch alle Gäste. Und das ist auch schon der Zauber: die perfekte Hotelbar. Ein Ort, an dem man sich selbst erst fremd werden kann, um sich dann neu kennenzulernen. Das geht nirgends besser als hier.
In der Isarbar fühlt man sich wie im Inneren eines Goldbarrens. Und allein, weil alles so schön gülden ist, bestellt man sich natürlich einen Whisk(e)y. Irgendwas Torfiges, das zu den Ledersesseln passt. Ein Schluck genügt, und man fühlt sich bereit, einen Roman zu schreiben. Aber man lässt es, weil das Gefühl reicht.
Es ist ja so: Bars sind Orte für Romantiker, für Träumer, für Lebenshungrige. Und deshalb zeichnet eine gute Bar aus, dass sie das weiß. Das spürt man für gewöhnlich schon beim Betreten des Barraums: Hier versteht man – auch, dass Hunger auf Leben oft mit Durst auf Drinks einhergeht.
Hier kann man etwas lernen, muss man aber nicht. Und ist das nicht etwas Herrliches? Kris Krolo und Florian Rath führen den Gast gerne durch den Kräutergarten der 400 Amaroflaschen, die sich hinter der Bar aneinanderreihen oder schenken einen kroatischen Wein aus. Aber auch, wer es klassisch mag, findet hier, was er sucht.
In der ersten Bottled Cocktail Bar Deutschlands wird nie geshakt. Neun Flaschen sind die Basis für 26 Cocktails, die hinter dem Terracotta-Tresen kunstvoll inszeniert werden. Der »Fly Pink«, ein Daiquiri, verfeinert mit rotem Früchtetee vom Viktualienmarkt, wird mit Drachenfrucht-Espuma und Smoke-Bubble serviert.
Eine Bar, die so zurückhaltend eingerichtet ist, kann das vor allem dann verkraften, wenn sie mit dem, was die Barleute in die Gläser gießen, überzeugt. Und – mein Gott – das ist hier der Fall. Und das in allen Farben, die das Spektrum hergibt. Hier schmeckt wirklich alles, von den Klassikern bis zu den Eigenkreationen.
Eine Bar voller Whisk(e)y und Kuriositäten: In Wohnzimmeratmosphäre wartet eine umfangreiche Spirituosensammlung, die einige Highlights aus Kentucky und Tennessee bereithält. Zu Cocktails wie »Boston Sour« oder »Corpse Reviver #1« ordert man als Begleitung die beliebten Debreziner oder das Muffuletta-Sandwich.
Hier fackelt man nicht lang, sondern fackelt was an. Oder so ähnlich. Gemütlichkeit ist in München ein Riesenthema. Oft kommt das ein wenig gestrig daher. Hier aber nicht. Da sitzt man am Kamin und nimmt ein Schlückchen vom Champagner und kommt auf Ideen. Wie: Ein Feuer wärmt nur so stark, wie die Liebe in einem brennt.
Vom exzessiven Formel-1-Weltmeister inspiriert, ist das Hunt der Pit Stop, bevor man in die Clubs weiterzieht. Die kompakte Bar im NY-Style hat mehr Steh- als Sitzplätze und füllt sich schnell mit dem Querschnitt des Münchner Univiertels. Serviert werden sehr gute Highballs und moderne Klassiker – ohne langes Warten.
Familiäres Flair mitten in München. In der stilvollen Hotelbar kann man bestens den Abend beginnen oder beenden. Champagner, Weine und internationale Drinks und Cocktails sind die geschmackvollen Begleiter.
Leichte und gesunde Gerichte aus der Spa-Küche, da ein kühler Drink. Wer könnte da widerstehen? Auf der Terrasse oder im verglasten Wintergarten: Der Blick über die Dächer Münchens ist ebenso eindrucksvoll.