Food Bloggerin Eva Fischer von Foodtastic nimmt Sie mit auf einen herrlichen Gourmet-Wochenend-Trip nach Niedersachsen. 

Food Bloggerin Eva Fischer von Foodtastic nimmt Sie mit auf einen herrlichen Gourmet-Wochenend-Trip nach Niedersachsen. 
© Eva Fischer

Long Weekend mit Bloggerin Eva Fischer: Gourmet-Paradies Niedersachsen

Von der rauen Nordsee geht von jeher eine gewisse Faszination aus. Wilde Dünenlandschaften und weite Sandstrände bilden eine perfekte Kulisse für einen Kurztrip der den Alltag vergessen lässt: »Willkommen in Niedersachsen!«

Freitag

Mit dem Fahrrad auf kulinarischer Entdeckungsreise durch Oldenburg. 

Wir starten unsere Tour in der niedersächsischen Hauptstadt Hannover. Nach einer kurzen Zugfahrt erreichen wir die Universitätsstadt Oldenburg. Wer schon den ersten kleinen Hunger verspürt gönnt sich im Café »The Antwerpe Eetcafé« ein Galette. Nach der herzhaften Crêpe Variation schlagen wir unsere Zelte im »Hotel & Café Villa Stern« auf. Unser persönliches Highlight ist eine prunkvolle Badewanne, die zum Verweilen einlädt. Doch diese muss erst mal warten: unser Tour Guide Bernd Munderloh wartet bereits mit Fahrrädern - dem Oldenburger Verkehrsmittel Nummer eins - auf uns. 
Erste Station auf unserer Liste ist der berühmte Oldenburger Torfsoden. Torfsoden ist auch der Namensgeber einer regionalen Süßspeise. Das Feingebäck aus Honigkuchen wurde in den 80er Jahren vom Konditormeister Kurt Leutbecher kreiert und lässt bis heute die Herzen aller Naschkatzen höher schlagen. Weiter geht’s auf Erkundungstour in die Innenstadt. Auf dem Plan stehen das Oldenenburger Schloss und die St. Lamberti-Kirche.

Es gibt viel zu entdecken in Oldenburg: »Von traditionellen Teezeremonien bis hin zu ehemaligen Rotlichtvierteln.«

Nach so viel Sightseeing haben wir uns erst einmal eine wohlverdiente Pause im »Café Grünstreifen« verdient. Der Name ist Programm – das Café erweist sich als gemütliche Grünoase inmitten des urbanem Treibens. Ein perfekter Ort um unserer ersten original ostfriesischen Teezeremonie beizuwohnen. Ostfriesen trinken ja angeblich sogar mehr Tee, als die Queen höchstpersönlich. Gefesselt betrachten wir das regelrechte Kunstwerk, das sich aus Sahne und Schwarztee vor unseren Augen abspielt. Die Sahne lässt im Schwarztee eine wunderschöne Wolke die sogennante »Wulkje« entstehen – Faszinierend dieser Tassen-Mikrokosmos!
Der Magen knurrt schon etwas und es geht rasch weiter ins »Käthe Kaffee«. Das Café liegt im ehemaligen Rotlichtmilieu Oldenburgs. Zu dem köstlichen »Third Wave Coffee« wird hier ein herrlicher Mittagstisch serviert. Die Krönung für jeden Kaffeeliebhaber ist jedoch der exklusive Barristakurs, der von Geschäftsführer Achim geleitet wird.

Oldenburgs versteckte Schätze – von der Stippmelk zum Grünkohl

Jetzt heißt es ordentlich in die Pedale treten: Wir düsen an malerischen Häusern mit Schilfdächern vorbei – ein herrlich romantisches Landschaftsbild. Nach knapp 30 Minuten haben wir den »Diers-Hof« erreicht. Stolz gibt uns Helmut Diers eine Führung seines Landwirtschaftsbetriebs, der auf Milch- und Molkereiprodukte spezialisiert ist. Im Anschluss wird uns »Oldenburger Stippmelk« kredenzt – eine säuerlich frische Nachspeise, die Quark ähnelt.
Die nächste Station steht ganz im Zeichen des »Grünkohls«. An der Universität Oldenburg wird in Sachen Kohl geforscht. Hier sucht man nach den uns bekannten ein bis zwei Grünkohl-Sorten aus dem heimischen Supermarkt vergebens. Die Universität beherbergt sogar Sorten die bis zu 3 Meter in die Höhe ragen. Ein Wahnsinn was der Kohl alles kann!
Angereichert mit Wissen über das faszinierende winterliche Superfood »Grünkohl« geht es weiter in »Hopkes Hofladen«. Für Inhaberin Martina Busse sind die Trend-Schlagwörter »Regional« und »Nachhaltigkeit« von jeher eine gelebte Mission. Das Produktsortiment des Hofladen umfasst regionale Fleisch- und Wurstspezialitäten, Obst & Gemüse, Eingemachtes, Geschenkeartikel sowie ausgewählte Weine & Spirituosen.

Ein weiteres kulinarisches Highlight unserer Reise bietet der Abschluss des Tages im Restaurant »Mahlzeit«. Saisonale Gerichte wie Fjordlachs mit Kräuterkruste auf frischem Spargelragout, leichter Limettensauce und Kartoffeln, lassen uns das Wasser im Mund zusammenlaufen. 

Samstag

Wattn’ Schlick Insel – Langeoog
Auf Langeoog ist jeder Atemzug eine Thalasso Anwendung. Das Meer, das gesunde Reizklima und die frische salzige Nordseeluft machen schön und gesund.

Von Bensersiel geht es mit der Fähre zur ostfriesischen Insel Langeoog. Von dort bringt einen die historische Inselbahn direkt zum Inselbahnhof Langeoog. Die 14 km lange Insel gilt als autofrei, also geht es für uns erneut mit dem Drahtesel weiter. Unser malerischer Weg zum Ostende der Insel, vorbei an Sanddünen und dem Wattenmeer alleine ist eine Reise wert. 
Erster Stopp unserer Tour ist die »Gaststätte Meierei«. Hier gibt es Dickmilch mit Sanddorn zu probieren. Die Mahlzeit ist ein Klassiker auf Langeoog, denn Sanddorn gedeiht auf der ostfrisischen Insel wie verrückt.
Weiter geht es an das Osterhook. Die Ostspitze der Insel mit ihrem schneeweißen, feinen Sand eignet sich perfekt um Seehunde zu beobachten und die Aussicht zu genießen. Aber auch Kitesurfer und Wellenreiter kommen hier, neben Badegästen voll auf ihre Kosten. 

Sonnenuntergang für Gourmets

Wer gut und mit einem schönen Ausblick auf Langeoog dinieren oder Mittagessen möchte, geht ins »23 Meter über NN in der Strandhalle«. Besonders toll ist der Blick während des Sonnenuntergangs. Das Angebot kann man als „Friesisches Crossover“ bezeichnen – internationale Produkte werden mit niedersächsischen kombiniert.

Sonntag

Absolutes Highlight des Inselbesuchs ist eine Wattwanderung. Fast zwei Drittel der Fläche von Langeoog gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Das Wattenmeer wurde durch seine ökologische und geomorphologische Bedeutung in die UNESCO-Welterbe-Liste aufgenommen.

Kaffee und Gin

Wer guten Kaffee und Gin mag, besucht die »Langeooger Inselrösterei«. Hier gibt es einerseits richtig guten Kaffee und andrerseits einen absolut großartigen handgefertigten Gin. Der Gin wird in der eigens dafür angeschafften Phiole mit Wasser aus der Langeooger Süßwasserlinse auf die passende Trinkstärke eingestellt. Es gibt verschiedene Geschmacksrichtungen, die alle mit einer Nummer gekennzeichnet sind. Bei der Mazeration von z.B. No. 2 wird die Schlehdornbeere eingesetzt, um dem Gin Farbe und Aroma zu verleihen. Die Spirituose wird bis zur Abfüllung in einem Eichenfass gelagert – dieses verleiht ihr einen zarten Hauch von Vanille. Der daraus entstandene »Sloe Gin No. 3« ist einzigartig im Geschmack, also auf jeden Fall vorbeischauen!

»Einmal Ebbe bitte.«

Als nächstes steht eine Wanderung durch das Wattmeer auf dem Programm: Zweimal am Tag, bei Ebbe, kann man mit einem ausgebildeten Führer durch das Watt stapfen. Auf der Wanderung - vorzugsweise mit Gummistiefeln - erfährt man spannendes über die artenreiche Tierwelt, den 40 cm langen Wattwurm, den wir auch ausgraben, und wie Ebbe und Flut zustande kommen. Wir ziehen unsere Gummistiefel aus um den Schlick zwischen den Zehen zu spüren und dieses UNESCO Weltkulturerbe mit allen Sinnen zu erleben. 

Abendprogramm

Weiter geht es zum »Dünenrestaurant Seekrug«, das zu unserem Bio-Hotel Strandeck gehört – dem einzigen Biohotel auf der Insel.  Wir genießen nicht nur die Aussicht, sondern vor allem den frischen Fisch mit Rote Beete Risotto. Das Restaurant arbeitet bereits seit 25 Jahren mit regionalen Partnern zusammen und setzt vermehrt auf Bio-Produkte – mittlerweile sogar zu 90 Prozent. 
Anschließend gönnen wir uns in der »Langeooger Vinothek«, einen herrlichen Wein. Hier sitzt man in gemütlicher Atmosphäre, genießt Weine aus aller Welt, Winzersekte, Champagner, Gin und Rum. Sogar Weinveranstaltungen und Seminare werden hier angeboten. Es wird uns wohlig warm ums Herz und wir vermissen schon jetzt den Schlick zwischen unseren Zehen und die frische Brise der Nordsee im Gesicht.

Info

Für mehr Infos über das Reiseland Deutschland und Niedersachsen einfach auf diese Links klicken:
Culinary Germany: germany.travel
Reiseland Niedersachsen: reiseland-niedersachsen.de

Eva Fischer
Food Bloggerin und Kochbuchautorin
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