Das idyllische Bergdorf Štanjel gehört zu den ältesten Siedlungen im Karst.

Das idyllische Bergdorf Štanjel gehört zu den ältesten Siedlungen im Karst.
© Marijan Mocivnik

Entdeckungsreise: Geschichte mit Ausblick

Die Alpe-Adria-Region ist reich an Geschichte und Geschichten. Es sind die kleinen und idyllischen Orte der drei Länder, die von längst vergessenen Zeiten erzählen. Eine Entdeckungsreise.

Cividale: Über die Teufelsbrücke

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Das 11.000-Einwohner-Städtchen zählt zu den traditionsreichsten Orten im Friaul. Das verrät schon ein Rundblick, wenn man auf der Piazza Duomo steht. Vorne erhebt sich mächtig der Duomo di Santa Maria Assunta, rechts der Palazzo dei Provveditori Veneti – ein atemberaubender historischer Stadtkern, der zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Samstags ist immer Markttag und die Bauern der Umgebung bieten am Ortseingang ihre kulinarischen Schätze an. Da lohnt sich auch ein Spaziergang über die berühmte Teufelsbrücke. Am linken Ufer des Flusses genießt man übrigens einen hervorragenden Ausblick auf die Stadt.


Gorizia: Das Nizza der Habsburger

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Bis 2004 war die Piazza Transalpina durch eine Mauer geteilt – hier Slowenien, drüben Italien. Heute spaziert man an jener Stelle quasi grenzüberschreitend durch die Stadt, die seit jeher geprägt ist von ihren unterschiedlichen Kulturen – der römischen, der slawischen und der germanischen. Herzstück ist die mittelalterliche Burg, die einen herrlichen Blick auf die umliegende Hügellandschaft freigibt. Ihr zu Fuße liegt eine erstaunliche Anzahl bezaubernder Parks wie etwa der Park des Palazzo Coronini Cronberg, auf dessen Wiese Bäume aus aller Welt wachsen. Ein besonderer Ort, der zu K-.u.-k-Zeiten nicht umsonst als das Nizza der Habsburger bekannt war.


Palmanova: Historie im Sechseck

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Im Herzen der Stadt befindet sich die Piazza Grand, ein sechseckiger Platz, von dem strahlenförmig die sechs Hauptstraßen ausgehen. Hier erhebt sich auch eines der wichtigsten Bauwerke der Stadt – der Dom aus dem 17. Jahrhundert. Herrlich sind auch die unzähligen Bauwerke der Renaissance. Und: Seit 2017 zählt die von der Republik Venedig angelegte Planstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe.


Sacile: Der Garten Venedigs

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Nicht umsonst wird Sacile am Fluss Livenza Garten Venedigs genannt, hat sie doch viel mit dem Charme der berühmten Stadt am Meer gemeinsam. Zum Beispiel wunderbare Bauwerke in unterschiedlichen Stilen von Renaissance bis Barock, elegante Palazzi und viele verträumte Brückchen und versteckte Plätze. Herausragend für das typische Flair der Renaissancestadt sind der herrliche Palazzo Comunale und vor allem der Palazzo Ragazzoni-Flangini-Biglia. Unbedingt einen Besuch wert ist der San-Nicolò- Dom, der dem Schutzheiligen der Stadt und gleichzeitig der Flussschifffahrt gewidmet ist.


Predjama: Die größte Höhlenburg der Welt

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Nur wenige Kilometer von der Höhle von Postojna entfernt befindet sich die größte Höhlenburg der Welt – ein über 800 Jahre altes, uneinnehmbares mittelalterliches Wunder. Dahinter befindet sich ein Geflecht von geheimen Gängen, von denen aus sich der Ritter Erasmus von Luegg auf seine Raubüberfälle begab. In der Höhle unter der Burg fanden Fledermäuse ihr Heim. Heute ist die Burg ein beliebtes Ausflugsziel und eine begehrte Hochzeitslocation.


Finkenstein: Frische Kultur in alter Ruine

© Villach Tourismus GmbH | Adrian Hipp

Oberhalb des Faaker Sees ist es die Burgruine Finkenstein, die der Marktgemeinde ihren Namen gibt. Thronten dort vor tausend Jahren die ritterlichen Gefolgsleute der Herzöge von Kärnten, so bewahrt man sich diesen besonderen Ort heute als lebendiges Kulturzentrum, in dessen Burgarena Konzerte renommiertester Künstler stattfinden. Wunderschön auch der historische Ortskern mit der katholischen Filialkirche.


Glanegg: Magische Burgruine

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Seit tausend Jahren bildet die Burg Glanegg den historischen Mittelpunkt des Glantals. Ein magischer Ort voller Geschichte und Geschichten, die bei den Burgführungen gerne erzählt werden. Heute ist die einst mächtige Burg eine Ruine – doch von ihrer Anziehungskraft hat sie nichts verloren. Einzigartig ist auch der Panoramablick bis hinunter ins Tal mit seinen zahlreichen Kirchen.


Hochosterwitz: Wahrzeichen Kärntens

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Es sind 14 historische Burgtore, durch die der Weg hinauf zur Burg Hochosterwitz führt. Majestätisch thront sie auf einem 150 Meter hohen Felsen über dem Längsee – nicht umsonst zählt Hochosterwitz zu einem der Wahrzeichen Kärntens. Das mittelalterliche Leben und die Kultur faszinieren bis heute. Die Rüstkammer, die Waffensammlung und die interessante Bildersammlung aus der Renaissancezeit zeugen zudem von der Geschichte dieser einmaligen Wehranlage.


Schloss Tanzenberg: Beeindurckende Architektur

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Das Schloss Tanzenberg fügt sich wie selbstverständlich in die einzigartige Kärntner Burgenlandschaft. Hervorgegangen ist das Schloss aus einer mittelalterlichen Burganlage. Dass es heute in schönstem Glanz erstrahlt, ist dem Benediktinerorden zu verdanken, der das Schloss nach seinem Verfall Anfang des 20. Jahrhunderts restaurierte. Be-eindruckend ist die Architektur mit den vier Trakten und dem rechteckigen Hof.


Wolfsberg: Neuer Stil

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Einst sollten Angreifer vom Lavanttal ferngehalten werden, heute ist das Schloss Wolfsberg nicht nur stolzes Wahrzeichen der Stadt, sondern lockt Schaulustige von nah und fern an. Im 19. Jahrhundert wurde die ehemalige Burg von zwei Wiener Architekten zum Schloss umgebaut. Neu gestaltet wurde auch der Schlosspark, der heute zu den bedeutendsten gartenarchitektonischen Denkmälern Österreichs zählt.

Michael Pöcheim Pech
Autor
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