Die Besten aus »Falstaff Streetfood Guide 2021« in Wien
Die ausgedehnte Joseph-Welt ermöglicht hier, auch abseits des Maßstäbe setzenden Brotes alle Register zu ziehen. Von der Handsemmel mit Beinschinken über Bulgur-Salate bis hin zum flaumigen Marillen-Topfenkuchen: Köstliches im Kleinformat wartet.
In der Konditorei-Stadt Wien mit süßem Streetfood zu reüssieren, spricht für Qualität. Und die Pastels de Nata sind in der Tat grandios. Pikantes aus Portugal in ebenso authentischer Manier bieten die Kroketten vom Bacalhau, dem ikonischen Stockfisch.
An sich ein Delikatessen-Shop, der sich rund um die Viktualien der Imkerfamilie entwickelt hat. Unter dem Kleingebäck ragen die Cannoli heraus, die auch in Taormina nicht besser munden. Im Sommer fließt natürlich die Granitá, sonst sizilianische Weine.
Kosmopolitisch wie die Chefin, die kanadische Sängerin Aleksandra Peyrer-Navijalic, ist auch die Karte. Shepherd's Pie steht neben Kokosreis und immer wieder lockt der Apfelstrudel nach Omas Rezept. Veganes Kochen versteht man als Ausdrucksform. Gute Haltung!
Als Gourmandisen-Stand kann man aus dem Vollen schöpfen, mit Gerd Sievers hat man ein Koch-Kompendium auf zwei Beinen. Und so entsteht hier geschmortes Scherzerl, gegrillt wird Mangalitza-Schwein ebenso wie feinster Fisch. Juwel am unerwarteten Ort!
Blauer Schnee und Fessli Jung klingen schräg und sind es auch – denn von Anbeginn an setzte man bei den Emmentaler Käsemachern auf Unkonventionelles. Für Gourmets sind die Schweizer mit den Trüffelkäsen und der Belper Knolle eine Institution geworden.
Hier kann man aus in Dosen verpackten Thunfischen, Sardinen und Makrelen wählen. Geboten werden Produkte der traditionsreichen Conserveira de Lisboa. Außerdem bietet die Karte Tapas wie marinierte Anchovis, marinierten Schafskäse und Zucchini Carpaccio.
Willy Vranovsky macht vielleicht die feinste Fischbeuschelsuppe der Stadt – schließlich schöpft der »Fisherman« aus dem Vollen. Von Gut Dornau oder der Nordsee kommen die Zutaten, auch die Fischsalate sind hitverdächtig. Backfisch gibt’s natürlich auch!
Die Mischung ist ungewöhnlich: Griechische Skordalia findet sich Seite an Seite mit Falafel, und Spinatstrudel mit Feta gibt es ebenso wie Şakşuka. Nachhaltiger Imbiss ohne ideologische Grenzen lautet bei diesem erfrischenden Neuzugang (Top-Kebap!) das Thema.
»Fisch im Blech« vom Feinsten zwischen Schmäh, guter Musik und zeitgenössischer Malerei – dafür steht Hans Rehs Delikatessenwelt, die auch feines Beef Jerky zwischen die Fülle an Jahrgangssardinen, Thunfisch-Bauch und Stockfisch mengt. Bestens »dosiert«!
Serviert wird japanische Küche im stylischen Ambiente. Auf der Abendkarte zu finden: Crispy Soft Shell Crab Burger und Spicy Beef Salad. Tipp des Küchenchefs ist »IKI to share«, IKI Speisen werden in der Mitte des Tisches gestellt und gemeinsam genossen.
Der Foodtruck am Gelände des ehemaligen Tel Aviv-Beachs „quetscht“ seine Burger. Zur Auswahl stehen sowohl vegane Pattys, als auch bestes Rind von Kultfleischer Höllerschmid. Die Saucen zitieren die bewährte Molcho-Kernkompetenz – mediterrane Weltküche
Junges Mexiko: Das weitgehend Ethno-Kitsch-freie Ambiente hat eine neue Generation auf den Geschmack von Taco und Co. gebracht. Dogmatisch ist man nicht; selbst als Bowl und selbstverständlich auch glutenfrei serviert man hier den Burrito ganz zeitgemäß.
»Moderne« Pizza ist so eine Sache. Doch in der Praterstraße ergänzen ungewohnte Beläge – Kimchi – lang gereiften Sauerteig. Fluffig und knusprig kommen die »Signatures« hier mit Erinnerungen an die Autostrada (Lieferkartons mit Maut-Vignette) aus dem Ofen.
Lammdärme mögen ungewohnt klingen, aber zwischen Brothälften ist dieser türkische Snack weit authentischer als Kepab. Zumal, wenn er so knusprig zelebriert wird wie bei Familie Sakar. Und mit Bries (»Uykuluk«) fremdelt auch der Wiener Esser nicht. Geheimtipp!
Es wird musiziert, dazu gibt es köstliches Frühstück (Schokolade-Matcha-Cookie!), ehe die Suppenzeit anbricht. Die indisch inspirierte »Chiwa Chiwa« steht neben dem Hausklassiker »Karotte-Ingwer«, selbst beim Brot – vom Öfferl – gibt es keine Kompromisse.
Greisslerei mit Käse-Schwerpunkt, die auch mit kleinen Gerichten für Begeisterung sorgt. Das kann der Scheiterhaufen sein oder auch die Frischkäseküchlein mit Spinat. Großes Angebot an Gemüse und auch ein Käsebrot ist bei dieser Auswahl schnell zubereitet!
Die Zubereitung des Tandoori-Brotes ist faszinierend: Die frischen Teigfladen werden an die Innenseite des Holzkohleofens »geklebt« und mit einer Zange abgelöst, wenn sie gar sind. Gefüllt und gerollt wird daraus ein traditionell orientalischer Imbiss.
Die Kunst-Affinität von Martin Ho zeigt sich selbst im kleinen Outlet in der Wollzeile, das weitaus mehr bietet als die namensgebende Suppe. Die schärft man persönlich nach, dazu gibt es auch »Ivy's Salad Bowl« und Sommerrollen mit kräuter-würziger Kraft.
Zwei Tage reichen der Vorarlberg-Community, ihre Vorräte aufzufüllen: Käsknöpfle für daheim stillen das Heimweh. Für alle anderen gibt es Heimisches im Glas wie Paprika-Erdäpfel-Gulasch, Apfelmus oder Spargelsuppe aus der bewährten »Ludwig und Adele«-Küche.