Heurige und Gestrige
Österreichs Top-Weinregionen Kamptal, Kremstal und Traisental sind nicht nur für edle Trauben ein guter Boden.
Wer hat die besten Qualitätsheurigen, die urigsten Kellergassen, die schönsten Weinwanderwege im Land? Was die Weinkultur betrifft, steht Langenlois, die »Hauptstadt« der Region Kamptal, ganz hoch in der Gunst von Weinliebhabern: Allein das von Stararchitekt Steven Holl entworfene Loisium hat den kleinen Ort über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Der dort startende Weinweg – für einen geringen Betrag erhält man einen Schlüssel für die »Weinsafes« – führt mitten durch die Rebgärten, die beste Kulisse zum Verkosten lokaler Wein- und Sektspezialitäten. Wobei bei Wein und Kulinarik die meisten zuerst an den Heurigen denken. Dabei war dieser ursprünglich nur zum Weinverkauf gedacht. Erst Ende des 19. Jahrhunderts durfte auch Brot gereicht werden. Dieses Zubrot zum Wein hat sich bis heute beträchtlich erweitert. So ist manch ein Qualitätsheuriger bei seinen Gästen für eine kulinarische Spezialität bekannt. Beim »Nastl« in Langenlois etwa ist es die »Sausemmel«, die den Heurigen neben ausgezeichneten Weinen zu einer lokalen Größe gemacht hat. Der »Heurige zum Baumbart« in Zöbing ist für seine Wildspezialitäten aus dem hauseigenen Jagdrevier bekannt. Bei einem Besuch des »Weinhofs Waldschütz« lassen sich hingegen Wein und Geologie ideal verbinden. Denn in der Kellergasse in Obernholz befindet sich neben dem urigen Heurigenlokal auch ein Fossilienschauraum mit Exponaten aus den rötlichen, vor rund 250 Millionen Jahren entstandenen Kamptaler Sandsteinlagen.