Jenseits von Afrika

Paradiesische Traumresorts im Indischen Ozean … gerade wenn Europa in Kälte, Schnee und Nebel versinkt, sehnt man sich nach schneeweißen Stränden, Sonne und Relaxen de luxe.

Weiße Traumstrände, türkisblaues Wasser und exklusive Luxusresorts für ein verdientes »Time-out« – wer möchte sich nicht in der frostigen Jahreszeit auf eine impressionsreiche Reise in ein einzigartiges tropisches Inselparadies begeben? Die Reise-Redaktion des Falstaff inspizierte für Teil 2 der Serie »Trauminseln« neun sehenswerte Hideaways im Indi­schen Ozean, die nicht nur aufgrund ihres exquisiten Komforts, sondern auch ob der magischen Lo­cation jeden verwöhnten Insel-Aficionado in neue Urlaubssphären katapultieren. Ob die Seychellen, die Malediven, Mauritius oder Inseln vor Afrika – jeder dieser Plätze präsentiert Individualität auf höchstem Niveau und sorgt mit glamourösen Luxusresorts für ein perfektes Urlaubserlebnis. Die Entscheidung, wohin die Reise geht, ist also keine leichte, denn die Ansprüche an ein erfülltes Urlaubsparadies sind unterschiedlicher Natur. Gibt man schlicht einer unverwechselbaren Location den Vortritt, oder will man auch auf kulinarische Highlights nicht verzichten? Eines steht fest: Ob des Facettenreichtums unserer Tipps kann das passionierte Globetrotter-Herz aus dem Vollen schöpfen und sich über eine Kombination aus romantischer Location, Top-Kulinarik und bestem Service freuen ...

North Island
Seychellen
Bereits die Anreise nach North Island verspricht ein Urlaubserlebnis der besonderen Art: Mit dem Helikopter geht es von Seychellens Haupt­insel Mahé in Richtung der 2,5 Quadratkilometer großen Insel inmitten des Indischen Ozeans. Weiße Schaumkronen brechen geradezu entwaffnend am Riff, steil aus dem Meer aufragende Granitfelsen, weiß-samtige Sandstrände und üppige Vegetation lassen das Herz höher­schlagen, bis der erwartungsvolle Gast schließlich bei der Landung von einem traumhaften Palmenhain verzaubert wird. Das ist nur das ­Entree des wild bewachsenen Seychellen-Archipels, das fraglos jene bizarre Schönheit verströmt, die beinahe schon unwirklich erscheint. Kein Wunder, dass der Platz neben vielen Celebritys selbst die britischen Royals lockt. Prinz William und seine damals frisch angetraute Kate etwa haben sich vergangenes Jahr für das luxuriöse Öko-Resort als Honeymoon-­Destination entschieden und laut Insidern den Charme der Robinson-Crusoe-Insel genossen. Denn Zeit zum Kuscheln bleibt in der unberührten Dschungellandschaft jede Menge. Dafür hat sich das Architektenpaar Silvio Rech und Lesley Carstens, das über zwei Jahre auf der Insel gelebt hat, um die ehemalige Kokosplantage in ein außergewöhnliches Hideaway zu verwandeln, viel einfallen lassen: Die nur elf im Öko-Chic kreierten Privatvillen (zehn davon 450 m2, die Nummer elf umfasst 750 m2) sind aus Holz handgefertigt, glänzen mit heimischen Steinen und bilden aus archaischen Schnitzereien und außergewöhnlichen Wurzelgeflechten einen Quell für perfektes Wohlgefühl. Abgestorbene Takamaka-Bäume, die originellerweise auf den Kopf gestellt wurden, fungieren als Dach, und auch der villaeigene Plungepool bietet nicht nur für Honeymooner ein vollkommenes »Cocooning« der Extraklasse. Dass auch die vom Alltagsstress gebeutelten Workaholics ein Urlaubsfeeling de luxe verspüren, dafür wird gesorgt: etwa durch exotische Kerzen- und Blumendüfte, die ihre sinnliche Wirkung im Open-Air-Badezimmer entfalten, wilde grasende Riesenschildkröten vor der Frühstücksterrasse oder einen per­sönlichen Butler, der ambitionierten Service garantiert. Nicht zu vergessen: der mitten in die Wildnis eingebettete Pool, der eine Symbiose mit der Natur darstellt und neben dem atemberaubenden Open-Air-Spa als eines der Resort-Highlights gilt. Die unvergleichliche Wellnessoase wiederum bietet nicht nur einen unvergesslichen Blick auf das gesamte Plateau, sondern hat auch dank Top-Therapeuten das Wort »Spa-Erlebnis« neu definiert. Tipp für Massagesüchtige: Bestehen Sie auf das Yamswurzel-Öl aus seychellischen Essenzen!

Das Open-Air-Badezimmer garantiert sinnliche Wohlfühlerlebnisse. / Foto: North Island, Andrew Howard
Das Open-Air-Badezimmer garantiert sinnliche Wohlfühlerlebnisse.

Dass der Gast und seine Bedürfnisse auf North Island im Mittelpunkt stehen und sowohl Umweltschutz als auch ethische Grundsätze in den Vordergrund gerückt werden, macht einen großen Teil der Hotelmanagement-Philosophie aus. Gerade deshalb nimmt North Island einen so wertvollen wie einzigartigen Platz im Luxus-Resort-Olymp ein. Etikette oder Designermarken sind hier nicht gefragt – selbst Jennifer Lopez hat kürzlich ihre hochhackigen Louboutins gegen banale Flip-Flops getauscht und zum Apéro Muscheln am herrlichen Sunset-Beach gesammelt. Ungezwungenheit hat hier noch obers­te Priorität. Genauso verhält es sich mit dem Dining-Konzept. Frühstück, Lunch oder Dinner dürfen egal zu welcher Tageszeit zelebriert werden. Dass die Kreativität dann bei manchen Gerichten ausbleibt, kann ob des romantischen Settings verziehen werden. Denn über eines sollte man sich auf den Seychellen ganz generell im Klaren sein: Nicht die Drei-Sterne-Menüs sind es, die verwöhnten Globetrottern einen unvergesslichen Urlaub garantieren, sondern vielmehr eine einzigartige Natur und weiße, unvergleichbare Sandstrände, so weit das Auge reicht ...

Frégate Island
Seychellen
Einen kurzen Helikopterflug weiter rückt die Vielfältigkeit der Natur abermals in den Mittelpunkt. Naturliebhaber, die gerne mal auf Tarzans Spuren wandeln, sind nämlich auf Frégate Private Island genau richtig. Bereits bei der Ankunft wird der anspruchsvolle Traveller von einem riesigen Schwarm bunter, exotischer Vögel begrüßt. Und das ist noch lange nicht alles, was die einstige Pirateninsel zu bieten hat. Auf dem Weg mit dem solar­betriebenen Golf-Buggy in eine der 16 im ­Kolonialstil kreierten Privatvillen erleben Erholungssüchtige das Frégate-Feeling pur: Aldabra-Riesenschildkröten, die genüsslich und unbeschwert die Dschungelwiesen be­ackern, sind dort ebenso ein Markenzeichen wie die wilde Blumenpracht, gepaart mit dicht an dicht wachsendem Urwald, betörenden Düften und nicht zuletzt den zauberhaften Romantik-Beaches.
Dank des Besitzers, eines deutschen Industriellen, der Frègate in den 70ern für 99 Jahre gepachtet hat, kann die Umgebung durch ein Naturschutzprogramm erhalten werden. In den letzten 20 Jahren hat der Mann mit einer Riesentruppe von Mitarbeitern gewerkt, um den Urzustand seines Eilands wiederherzustellen. Der angenehme Nebeneffekt: die Errichtung eines der luxuriösesten Hideaways der Seychellen. Der Erfolg zieht sich nun schon über Jahre, wenn auch heute im Servicebereich einige Mängel durchsickern, die auf fehlendes Engagement des Personals zurückzuführen sind.

Auf Frégate Island herrscht Natur pur, Intimität und Zurückgezogenheit präsentieren sich als besonderes Asset. / Foto: beigestellt
Auf Frégate Island herrscht Natur pur, Intimität und Zurückgezogenheit präsentieren sich als besonderes Asset.

Der Zauber von Frégate ist und bleibt aber die Natur, die auf verschiedenste Arten ihre Aufwartung macht. Im Gegensatz zu North Island etwa spielt sich hier zimmertechnisch wenig im Outdoor-Bereich ab. Das hat auch einen Grund: Das Naturparadies wird vor allem von Insekten und aller Art Kriechgetier bewohnt. Eine kleine Eidechse, die sich ins Bett verirrt, ein Käfer dort, Fledermausgekreische zur Apérozeit am hauseigenen Strand Anse Bambous – na und? Nichts für Zimperliche, doch ein Paradies für Natur-Freaks, die auf völlige Entschleunigung setzen. Was gibt es Schöneres als ein Frühstück am zum schönsten Beach der Welt gekürten Anse Victorin? Celebritys wie Bill Gates, Pierce Brosnan oder Claudia Schiffer (so schlimm kann das Getier also nicht sein) sind bereits dem Charme und der Einsamkeit der Insel erlegen. Denn nicht umsonst wird auf Frégate »Privacy« großgeschrieben. Wenn man mit dem Buggy über das ­umwerfend bewachsene Eiland flitzt, sind Begegnungen mit anderen Gästen fast ausgeschlossen – Angestellte sieht man hingegen immer und wenn’s hoch hergeht, auch schon mal eine kleine Schlange – ungiftig, versteht sich!

Den vollständigen Artikel mit den sieben weiteren Resorts: Maia Resort (Seychellen), Sansibar/Tansania, The Majlis (Manda/Lamu-Archipel/Kenia), Shangri-La’s Villingili (Addu-Atoll/Malediven), Niyama by Per Aquum (Dhaalu-Atoll/Malediven), Vamizi Island (Quirimba-Archipel/Mosambik) und Shanti (Maurice/Mauritius) lesen Sie im aktuellen Falstaff Nr. 01/2012 - Jetzt im Handel!

Die besten Adressen im Indischen Ozean

Text von Angelika Rosam und Sylvia M. Sedlnitzky