"Sonntags geöffnet" Restaurants in Harjumaa
Ein glamouröser Lebensstil ist den Estländern fremd. Wer ohne Glamour nicht leben kann, ist woanders besser aufgehoben, z. B. in Monaco. Es gibt jedoch einen Ort in Tallinn, der dem Vergleich mit Monaco standhält – das »Puri« im Yachthafen Haven Kakumäe. Man beginnt mit Champagner und Kaviar, weiter geht es mit Seezunge oder Heilbutt, und zum Abschluss gibt es ein Dessert namens Malibu Club. Tallinn ist gerade groß genug, dass ein gut geführtes Glamour-Restaurant hier Erfolg haben kann. Zumal der Glamour des »Puri« echt ist und nicht einfach anderswo abgekupfert.
Das Restaurant verbindet französischen Hedonismus mit nordischem Minimalismus und schlägt damit ein neues Kapitel in der estnischen Gastronomie dar. Mit seiner einzigartigen Küche hebt es sich radikal vom Rest ab, vor allem in einer schwierigen Zeit, in der die meisten Restaurants nach einem Mittelweg zu suchen scheinen.
Das Restaurant »NOA« ist der kleine Bruder des berühmten »NOA Chef's Hall« und im selben Gebäude untergebracht. Das zwanglose Essen hier steht dem Fine-Dining-Erlebnis im Restaurant nebenan jedoch so gut wie in nichts nach. Und der Blick auf die Tallinner Bucht und die Skyline von Tallinn ist sogar noch ausschweifender. Bei der Küche folgt man den aktuellsten Trends.
Das »Rudolf« ist ein elegantes Restaurant. Die Inneneinrichtung hat starke nordische Einflüsse, aber das Ambiente ist echt französisch. Ein Glas Champagner ist hier zu jeder Zeit das richtige Getränk, die herzhafte Zwiebelsuppe eines der populärsten Gerichte. In Tallinn gibt es mehrere französische Restaurants, doch die anderen erreichen nicht das Niveau des eleganten Service im »Rudolf«, das beinahe eine französische Knigge-Schule in Tallinn sein könnte.
Das »Cru« ist die kulinarische Oase von Küchenchef Mark Keerd. Nachdem er in mehreren renommierten Restaurants arbeitete, hat er nun sein eigenes Restaurant eröffnet. Mark bietet eine individuelle, moderne Küche mit einem slawischen Touch in jedem Gericht. Im Sommer findet man die besten Tische des Restaurants im sonnendurchfluteten historischen Innenhof.
Das »Mantel & Korsten« befindet sich in einem kleinen Holzgebäude neben dem großen Kadriorg-Park und ist so gestaltet, dass es den mediterranen estnischen Lebensstil repräsentiert. Das kompetente und stets gut gelaunte Personal hilft jedem Gast, die passenden Speisen und Getränke zu finden. Das Degustationsmenü bietet im »Mantel & Korsten« jedoch die beste Erfahrung.
Für den erstmaligen Besucher sieht das »Peet Ruut« eher wie der Treffpunkt eines Geheimbunds aus als ein Restaurant. Dieser Eindruck täuscht nicht. Ökologisch nachhaltige Speisen sind die Leidenschaft dieses Restaurants, und seine Gäste sind in der Regel diejenigen, die es zu schätzen wissen. Die Getränke werden nach den gleichen Grundsätzen ausgewählt.
In Estland steht das »Moon« für einfaches Essen und Trinken. Die Einrichtung des Lokals ist über die Jahre hinweg praktisch unverändert geblieben. Sogar die Gerichte aus den Anfangsjahren stehen immer noch auf der Speisekarte, mit gelegentlichen kleinen Aktualisierungen. Selbst Gäste, die Lust auf etwas Neues haben, finden immer wieder den Weg hierher. Klassiker kommen eben nie aus der Mode.
Es gibt nur noch eine Handvoll Kellerrestaurants in Tallinn. Das Restaurant »Stenhus« im »Schlössle Hotel« ist eine Klasse für sich. In gemütlicher, für ein Kellerrestaurant nicht typischer Atmosphäre werden Gerichte serviert, die sorgfältig mit Zutaten höchster Qualität zubereitet werden, dazu gibt es eine beispielhafte Auswahl an Getränken.
Das Leben folgt buchstäblich der Sonne im »Lore«, einem Bistro an der Mole des Noblessner-Bootshafens. Sobald die Sonne hinter den Wolken hervorkommt, füllt sich der Hafen mit Menschen, die essen, trinken und Kontakte knüpfen wollen. Doch auch an einem trüben Tag sollte man Lore nicht unterschätzen. Wer nichts mehr zu besprechen hat, dem hilft das Essen weiter. Es wird aus lokalen Zutaten in eklektischen Gerichten zubereitet, wobei Aromen aus der ganzen Welt einfließen und mit Getränken aus einer abwechslungsreichen Karte kombiniert werden.
Das »Tuljak« wurde in der Sowjetzeit am Blumenpavillon gebaut; der gesamte Komplex sollte als große Errungenschaft des Sozialismus erstrahlen. In den ersten Jahren nach der wieder erlangten Unabhängigkeit Estlands galt das Restaurant »Carina«, das sich auf diesem Gelände befand, als strahlendes Beispiel für ein Leben in der Zukunft. Jetzt ist die Zukunft da und der Traum ist wahr geworden. Das »Tuljak« ist eines der stilvollsten Restaurants in Estland, sowohl beim Äußeren als auch beim Interieur. Und dem stehen die Speisen und Getränke hier um nichts nach.
Das »Kogu« ist den ganzen Tag über geöffnet. Morgens gibt es ein Frühstück, für das die Anreise quer durch die Stadt lohnt, und selbst gemachtes Gebäck direkt aus dem Ofen. Zum Mittag- und Abendessen bietet das »Kogu« stylische Konkurrenz für einige der besten Restaurants der Stadt.
Beim Betreten des »Radio« findet man sich zuerst mal in einer Weinhandlung wieder. Das Restaurant befindet sich im nächsten Raum hinter dem Laden. Die Speisekarte ist hier kurz und passt leicht auf eine Seite; die Getränkekarte ist hingegen wesentlich länger. Das ist durchaus sinnvoll, denn zu jedem Gericht bieten die Sommeliers mehrere gut passende Weine an. Bei Interesse kann man alle Vorschläge probieren und seine bevorzugte Option wählen.
»Jahu Sushi« ist ein ehrgeiziges und ungewöhnliches Lokal. Hier werden die Grenzen von Sushi ausgelotet und erweitert, so gehören etwa kurz gebratenes Rindfleisch oder Gänseleber zu den Zutaten. Das winzige Restaurant mit nur drei Tischen wird durch einen ständigen Strom von Bestellungen zum Mitnehmen belebt. Wer vor Ort speisen will, kann die Experimentierfreude der Köche hautnah miterleben und manchmal ein Gericht probieren, das es noch nicht auf die Speisekarte geschafft hat.
Das »Issei« ist das einzige Restaurant in Estland, das die derzeit rund um die Welt so populäre Nikkei- oder japanisch-peruanische Fusionsküche serviert. In der obersten Etage des Radisson Collection Hotels gelegen, können die Gäste exotische Aromen und einen atemberaubenden Blick auf die Altstadt von Tallinn und das Meer genießen. An der Bar des Restaurants werden Cocktails serviert, die gut zu den Speisen passen.
Das unprätentiöse Pizza- und Sandwich-Restaurant von Orm Oja, dem derzeit wohl berühmtesten Koch Estlands. Besteck ist hier ein Fremdwort. Hier wird mitunter gepatzt, doch das stört niemanden, denn der Geschmack und das Erlebnis sind es wert. Der Service ist auf einem »unverschämt« hohen Niveau, vergleichbar mit dem von Ojas Hauptrestaurants, »La Cucina di Orm Oja«, auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Nõmme ist das gefragteste Viertel Tallinns, und »Paju Villa« ist ein reinrassiger Vertreter der Eleganz dieses Viertels. Im großen, schattigen Garten lässt es sich im Sommer angenehm sitzen; im Winter bietet das »Paju« im Innenbereich ein intimeres Setting mit mehreren verschiedenen Gasträumen. Die einheitlichen Uniformen des Personals tragen dabei zum Villencharakter bei. Die Gerichte werden elegant präsentiert und geschmacklich großartig zubereitet.
Die Speisekarte des »Mon Repos« bietet einige Gerichte aus den frühen Tagen der imposanten namensgebenden Villa sowie exklusivere Aromen der Gegenwart. Die Gerichte werden aus dementsprechend köstlichen und teuren Zutaten zubereitet. Von Zeit zu Zeit finden in der Chefetage der Villa glamouröse Veranstaltungen statt, die zum »Talk of Town« werden – ganz wie zu ihrer Entstehungszeit im 19. Jahrhundert.
Die Brauerei »Põhjala« wurde unter die 100 besten Brauereien der Welt gewählt. Wer sehen möchte, wie Bier von Weltklasse hergestellt wird, sollte einen Blick durch die Fenster des Gastraums in die Brauhalle werfen. Das Põhjala-Bier hat wesentlich dazu beigetragen, die estnische Bierkultur reichhaltiger und vielfältiger zu machen – die texanischen Gerichte des Tap Room tun dasselbe nun für die Essenskultur.
»The Kurze« ist ein dagestanisches Restaurant. Aus diesem Teil der Welt gibt es nur noch wenige Restaurants, und allein deshalb lohnt es sich, dort hinzugehen, um herauszufinden, wie sich Kurse von Pelmeni unterscheiden. Die Spezialität des »Kurze« sind Lammgerichte, und das eklektische Dekor wertet das Esserlebnis zusätzlich auf.