Thomas Donatsch

Thomas Donatsch
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Bündner Herrschaft: Thomas Donatsch verstorben

Die Schweizer Weinwelt nimmt Abschied von Winzerlegende Thomas Donatsch, der Bündner gehörte zu den Visionären der Bündner Herrschaft und der gesamten Schweiz.

Gestern gab der Bündner Winzer Martin Donatsch auf Social Media bekannt, dass sein Vater Thomas Donatsch plötzlich im Alter von 75 Jahren verstorben ist. Mit Thomas Donatsch verliert die Schweizer Weinwelt eine Weinbaulegende, die massgeblich zum heutigen Renommée der Bündner Herrschaft und des ganzen Landes beitrug. Inspiriert vom Burgund pflanzte er bereits 1975 die ersten Chardonnay- und Weissburgunder-Rebstöcke in der Bündner Herrschaft. Rebsorten, die zu diesem Zeitpunkt gesetzlich noch gar nicht zugelassen waren.

Zuvor, im Jahr 1971, reiste er mit einigen Flaschen seines Bündner Pinots ins Burgund und bat André Noblet, den damaligen Kellermeister der legendären Domaine de la Romanée-Conti, um sein Urteil. Noblet wurde zum guten Freund und schenkte Donatsch zwei Jahre später drei La-Tâche-Fässer, in denen Donatsch den ersten Wein nach Burgundervorbild ausbaute. Eine Pioniertat. Genauso wie die Herstellung des ersten Crémants nach Champagnermethode in der Schweiz.

Donatsch war ein Weinbaupionier, der weltweit gut vernetzt war, stets über den Tellerrand blickte und jederzeit bereit war, sein Wissen zu teilen. Zudem war er ein überaus herzlicher Gastgeber, den die Gäste der zum Weingut gehörenden «Winzerstube zum Ochsen» stets schätzten. Für sein Lebenswerk erhielt er 2019 den Prix Ami du Vin der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde ANAV.

Falstaff ist in Gedanken bei der Familie des Verstorbenen.

Dominik Vombach
Dominik Vombach
Chefredaktion Schweiz
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