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Best of: Kulinarik-Hütten in der Steiermark

Wildromantische Berglandschaften und lukullische Höhenflüge müssen einander nicht zwangsläufig ausschließen. In den Alpenregionen der Steiermark locken viele Berghütten mit selbst gemachten Spezialitäten.

Wer sich nach Ruhe, unberührter Natur, saftigen Almwiesen und frischer Bergluft sehnt, findet in den nördlichen Regionen der Steiermark Entschleunigung ganz nach seinem Geschmack. Weit weg von Trubel und Alltagsstress und abseits von touristischen Trampelpfaden darf die Natur hier noch sie selbst sein und Besucher mit ihr im Einklang. Und weil »regional« und »saisonal« hier keine Schlagworte sind, kann sich der Wanderer mit Alm-Delikatessen verwöhnen lassen, während er den Kühen beim Weiden zusieht.

Landschaft und Jahreszeiten geben die Richtung vor, der die steirischen Gastgeber bei der Verarbeitung ihrer Produkte folgen – in allen kulinarischen Spielarten, von herzhaften Jausen und leichten Zwischendurch-Gerichten bis hin zu gehaltvollen Köstlichkeiten, die jedem Holzhacker Kraft für sein Tagwerk schenken.

Dabei verpflichten sich die steirischen Hüttenwirtinnen und -wirte zu größtmöglicher Qualität, einer regionalen, authentischen Küche und zur Bewahrung der überlieferten kulinarischen Traditionen.

So wie die herausragenden steirischen Wirtshäuser im »Kulinarium Steiermark« unter einer Dachmarke zusammengeschlossen sind, haben sich auch die herausragenden Hütten als »Kulinarium Steiermark Hütten« zusammengefunden und sich den für diesen Zirkel geltenden Genussregeln unterworfen.

Hier wird etwa besonders auf die Auswahl an saisonaler Kost sowie hausgemachter Nachspeisen geachtet. Auch der Anspruch »Aus der Region – für die Region« ist essenziell. Ein weiteres wichtiges Kriterium, auf das bei allen »Kulinarium Steiermark Hütten« besonderer Wert gelegt wird, ist die leichte Erreichbarkeit. Deshalb sind alle ausgezeichneten Hütten entweder per Auto oder Gondel und nach kurzen Fußwegen für Gäste zugänglich.

Und das Beste dabei: Für einen kleinen Verdauungsmarsch nach dem Alm-Essen liegt die schönste Berglandschaft direkt vor jeder Hüttentür …


Region Schladming-Dachstein

  • »Ursprungalm«: Zwischen den grandiosen Südwänden des Dachsteins, den Schladminger Tauern und dem Grimming fühlt man sich fast wie in einem Heidi-Film. Fast? Tatsächlich wurden in den 1980er-Jahren Szenen für eine Verfilmung des Klassikers im Preuneggtal bei Schladming gedreht. Inmitten dieser Kulisse liegt die Ursprungalm auf einer Seehöhe von 1610 Metern, am Fuße der Steirischen Kalkspitze, als Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen und Mountainbike-Touren. Dort angekommen, wird man mit Hausmannskost belohnt, die mit selbst produzierten Köstlichkeiten wie Milch, Butter, Topfen, Käse und Steirerkäse verfeinert wird.
     
  • »Austriahütte«: Südlich des Dachsteins liegt die »Austriahütte« auf 1638 Metern – und das schon seit 140 Jahren. Als ältestes bestehendes Schutzhaus der Region ist sie wie keine andere prädestiniert, das höchstgelegene Museum der Steiermark zu beherbergen und von der Geschichte des Alpinismus und der Erschließung des Dachsteins zu erzählen. Die besonders leichte Erreichbarkeit macht die »Austriahütte« im Ramsauer Almengebiet zu einem Familienparadies. Von hier aus kann man zwischen leichten Wanderungen sowie Hoch- und Klettertouren wählen. Zur Stärkung werden nahezu ausnahmslos Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft serviert.
     
  • »Kaltenbachalm«: Am Fuße des Sölkpasses auf etwa 1600 Metern wird der Wanderer in einem Paradies für Käseliebhaber empfangen. Während der Sommermonate weiden hier bis zu 40 Kühe, davon zehn Milchkühe, aus deren Milch die Familie Fuchs fünf Käsesorten herstellt: Ennstaler und Murtaler Steirerkäse, Buttermilchtopfenaufstrich, Frischkäse und Kaltenbacher Käse. Die Hütte ist Ausgangspunkt zu zahlreichen Wanderzielen, etwa zu den drei Kaltenbachseen. Auf einer gemütlichen Sonnenterrasse lassen sich die regionalen Spezialitäten aus eigener Bio-Landwirtschaft wunderbar mit frischem Bauernbrot und selbst gebrannten Schnäpsen genießen.

Region Ausseerland-Salzkammergut

  • »Lenzbauer Alm«: Bereits in 13. Gene-ration lebt und arbeitet die Familie Wachinger auf der »Lenzbauer Alm« in Kainisch im malerischen Ausseerland, wo seit dem 16. Jahrhundert Gäste auf 1000 Metern Seehöhe empfangen werden. Almspezialitäten, großartige Jausen, selbst gemachte Mehlspeisen und ein eigenes, vom Wirt gebranntes Schnapserl werden in der gemütlichen Stube serviert.

    Besonders beliebt und von der »Selektion Ausseerland-Salzkammergut« prämiert ist das Rindfleisch-Schmankerl, das aus den besten Teilen des eigenen Bio-Rinds hergestellt wird. Die Stücke werden eingesurt beziehungsweise mariniert, mehrere Tage geräuchert und anschließend mehrere Wochen nachgereift. Fein geschnitten, mit Steirerkren und Essiggurkerl garniert, werden sie mit hausgemachtem Bio-Kräuter-Topfen oder Bio- Kräuterkäse und Bauernbrot serviert.

Region Hochsteiermark

  • »Falkensteinalm«: Auf 1037 Metern Seehöhe im Naturpark Mürzer Oberland erwartet den Einkehrer eine wunderschöne Hochalm mit Schneealmpanorama und Zuchtkalbinnen der heimischen Bauern. Aufgetischt werden hier Jausenspezialitäten, hausgemachte Mehlspeisen und erfrischende Eisbecher, gegen Vorbestellung gibt es außerdem Ripperl oder Stelzen aus dem Holzofen mit Kraut und Erdäpfeln. Wer gerne genießt, aber weniger gerne wandert, kann bis auf fünf Minuten Gehzeit mit dem Auto zufahren. So oder so wird man mit fantastischem Essen und einem traumhaften Blick auf die Schneealm belohnt.
     
  • »S’Balzplatzerl«: Majestätische Berggipfel, rauschende Gebirgsbäche, duftende Almwiesen und inmitten der bezaubernden Region des Mariazeller Landes eine zünftige Einkehr mit atemberaubendem Bergpanorama. Erreichbar ist das »Balzplatzerl« auf der Gemeindealm mit dem Sessellift oder nach circa 90-minütiger Wanderung. Spezialität der urigen Hütte: die Alm-Grillereien.
     
  • »Schönleitenhaus«: »G’spür die Natur und bleib do« – mit diesen Worten lockt das »Schönleitenhaus« auf die Bürgeralm. Und wer einmal dort war, möchte nichts lieber als bleiben. Nach einer einstündigen Wanderung genießt man im »Schönleitenhaus« auf 1810 Metern eine Rast in herrlicher Natur, bei wunderschönem Rundblick ins Hochschwabgebiet und ins Aflenzer Becken – gekrönt von kulinarischen Schmankerln aus der Region, wie dem Oimrausch-toast, den Käferbohnenknödeln mit Kürbiskernen und dem traditionellen, süßen Fedlkoch oder Bauernkrapfen. Zum »Owakumman« laden Holzpodeste mit Liegestühlen mit Blick auf die umliegende Bergwelt des Hochschwabs ein – des gämsenreichsten Gebiets Europas.

Region Gesäuse

  • »Ardning Alm«: Mitten in der Naturidylle und trotzdem direkt mit dem Auto erreichbar liegt die »Ardning Alm« auf 1037 Metern, wo Karin und Karl den Hüttengast mit regionalen Köstlichkeiten wie einer guten Jause oder einem Schluck Gesäuse-Perle verwöhnen. Eine Vielzahl an Wanderungen stellt Bergfreunde vor die Qual der Wahl. Manche gehen sogar über Bundesländergrenzen, sodass man auf der »Bosruckhütte« oder dem »Rohrauerhaus« schon »Griaß di, Oberösterreich!« rufen kann.
     
  • »Grabneralm«: Etwas abgelegener, aber dennoch nach nur 90-minütiger Wanderung erreichbar, empfängt die »Grabneralm« mit ihrem zutreffenden Beinamen »Balkon zum Gesäuse« in atemberaubender Bergkulisse. Während man sich von regionalen Schmankerln verwöhnen lassen und mit traumhaftem Panoramablick entschleunigen kann, spazieren die zutraulichen Ziegen vorbei, die die Milch für die Schaukäserei ein paar Meter weiter unten liefern.
     
  • »Kölblalm«: Wer dem Wandern und dem Alpinismus (noch) nicht so viel ab-gewinnen kann, wird spätestens auf der »Kölblalm« bekehrt. Die älteste bewirtschaftete Alm der Steiermark wartet mit traditionellen Hüttenschmankerln und köstlichen Erfrischungen auf ihre Besucher. In dieser 900 Jahre alten »Schwoag« – so bezeichnete man früher eine besondere Form eines Wirtschaftshof am Berghang – wird seit jeher Sennwirtschaft betrieben, die uralte Rauchkuchl ist eines der vielen Relikte aus der damaligen Zeit. Vom Parkplatz Ebnerkreuzung ist man in 45 Minuten durch die Teufelsklamm gehuscht und im Alm-Himmel angekommen – urig, echt und mittendrin im Nationalpark Gesäuse.

Region Murau-Muartal

  • »Murauer Hütte«: Nach einer gemütlichen Wanderung zum Frauenalpengipfel lädt die Murauerhütte in romantischer Umgebung auf 1583 Metern zum Genuss von zünftigen Pfandlspeisen ein. Die urige Hütte kann direkt mit dem Auto angefahren werden, von hier aus bietet sich eine einfache Wanderung zum Gipfel des Murauer Hausbergs an, von wo aus man eine beeindruckende Weitsicht auf die Niederen Tauern, die Gurktaler Alpen und – bei entsprechendem Wetter – sogar bis auf die Karawanken hat.
     
  • »Kleinlachtalhütte«: Die »Kleinlach-talhütte« liegt auf 1733 Metern Seehöhe und wird während des Almbetriebs im Sommer und während der Skisaison als Jausenstation bewirtschaftet. Hier stärkt man sich an Rindsuppe mit hausgemachtem Lungenstrudel, Leberknödel oder Kaspressknödel, Bratwurst oder Apfelschlangel. In den Sommermonaten hält die Familie Schmidhofer Kühe im angrenzenden Stall, aus deren Milch köstliche Produkte erzeugt werden.
     
  • »Tonnerhütte«: Unberührte Natur, munteres Vogelgezwitscher, saftige Almwiesen, das Rauschen des Zirbenwalds, idyllische Landschaften und mittendrin die urige »Tonnerhütte«. Hier erwartet den Einkehrer ein entspannendes Wellness-Programm, ein Holzschaffelbad mit wunderschönem Panorama-Blick, Erfrischung im idyllischen Badeteich und vor allem die Alm-Delikatessen, die aus täglich frischen, regionalen Produkten hergestellt werden.

Catharina Gruidl
Autor
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