Ein Däne gewinnt den Bocuse d'Or

Rasmus Kofoed wurde zum besten Koch der Welt gekürt, Silber und Bronze gehen ebenfalls nach Skandinavien, wo Spitzenköche neue kulinarische Maßstäbe setzen.

Skandinavien hat sich einmal mehr an die Weltspitze gekocht. Nicht nur, dass man mit dem NOMA das aktuell »beste Restaurant der Welt« (San Pellegrino Best Restaurants List 2010) in Kopenhagen findet, nun gewann auch noch ein anderer Däne den wohl weltweit wichtigsten Kochwettbewerb. Rasmus Kofoed konnte sich beim Bocuse d'Or in Lyon gegen Spitzenköche aus 23 anderen Nationen durchsetzen und darf sich nun Kochweltmeister nennen.

Rasmus Kofoed bei den Vorbereitungen für den Bocuse d'Or/Foto: Bocuse d'Or DänemarkDritter Anlauf
Der schon in der Europa-Vorentscheidung, in der auch Österreich mit Toni Mörwalds Schützlingen Roland Huber und Marlene Flucher vertreten war, Erstplatzierte galt bereits vor Wettbewerbsbeginn als Favorit. Die Jury unter Vorsitz von Geir Skier, der vor zwei Jahren den Bocuse d'Or für sich entschied, bestätigte die Favoritenrolle und war beeindruckt von der Leistung des Dänen. Kofoed besitzt das Restaurant »Geranium« auf Østerbro in Kopenhagen und ist beim Bocuse d'Or kein Unbekannter: 2005 belegte er bereits den dritten Platz und 2007 den zweiten Platz beim Wettbewerb der Herdvirtuosen, der als der härtester der Welt gilt.
 
Detail, Rasmus Kofoed auf die FInger geschaut/Foto: Bocuse d'Or DänemarkSkandinavien als kulinarischer Maßstab
Erstmals in der Geschichte des Wettbewerbs, der 1987 zum ersten Mal veranstaltet wurde, belegen ausschließlich skandinavische Nationen die ersten drei Plätze. Neben dem Sieger aus Dänemark finden sich auf dem zweiten Platz der Schwede Tommy Tommy Myllymaki und mit Gunnar Hvarnes ein Norweger auf dem dritten Platz. Damit ist die kulinarische Vormachtstellung Skandinaviens wohl nichtmehr abzustreiten.

Tommy Tommy Myllymak aus Schweden landete auf dem zweiten Platz/Foto: WerkDer Ablauf
Nach streng vorgegebenen Richtlinien müssen die Kandidaten am Wettkampftag zwei Gerichte, einmal Fisch und einmal Fleisch, zubereiten. Die offiziellen Produkte des Wettbewerbs stammten 2011 aus Schottland, darunter Lamm, Seeteufel, Langusten und Krabben. Für die Zubereitung hatten die Kandidaten genau fünf Stunden Zeit. Danach entschied die Jury mittels Punktesystem - maximal werden 60 Punkte vergeben, 40 für Geschmack und 20 für Präsentation und Kreativität - über die Platzierung. Der Erstplatzierte darf sich nicht nur über die Goldene Statuette freuen, sondern erhält auch umgerechnet 20.000 Euro Preisgeld, wobei das Renommee des Sieges wohl kaum in Geld aufzurechnen ist.

Der Norweger Gunnar Hvarnes kochte sich auf Platz 3/Foto: Bocuse d'Or NorwegenKochlegende steht Pate
Benannt nach der französischen Koch-Legende Paul Bocuse, der dem Wettbewerb als Ehrenpräsident vorsitzt, findet der Bocuse d'Or in Lyon alle zwei Jahre statt. Dem Wettbewerb voraus gehen vier Vorentscheidungen in denen sich die Kandidaten für das große Finale qualifizieren können. Beim Bocuse d'Or Europe (Genf, Juni 2010) stiegen zwölf, beim Bocuse d'Or Asia (Shanghai, März 2010) vier, beim Bocuse d'Or America Latina (Mexico, Oktober 2009) drei und während der Vorentscheidung in Lyon fünf weitere Länder auf. Zwischen 2009 und 2011 ritterten so insgesamt 56 Nationen um das finale Wettkochen in Lyon, das zwischen 25. und 26. Jänner stattfand.

www.bocusedor.com

(von Marion Topitschnig)

Marion Topitschnig
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