Rekordmostgewichte in Deutschland

In den vergangenen Tagen haben eine ganze Reihe deutscher Winzer Trockenbeerenauslesen mit rekordverdächtigen Mostgewichten geerntet. Dabei wurde gleich mehrfach die magische Grenze von 300° Oechsle überschritten. Das bislang höchste bestätigte Mostgewicht kommt aus dem Rheingau. Dort haben die Weingüter Wegeler in Oestrich-Winkel 20 Liter einer Riesling TBA aus dem Geisenheimer Rothenberg mit 340° im Keller liegen.
 
Der bisherige Rekordhalter Markus Molitor mit 334° Oechsle aus dem Jahr 2003 liegt nunmehr auf Platz 2. Knapp dahinter folgt das Weingut Dr. Hermann aus  Erden an der Mosel mit 45 Liter Riesling TBA des Jahrgangs 2011 aus der Lage Erdener Treppchen mit 330° Oechsle. Ebenfalls über 300° liegen nochmals die Weingüter Wegeler mit einer zweiten TBA mit 319° und das Weingut Schätzel in Nierstein (Rheinhessen) mit einer Riesling TBA aus der Lage Heiligenbaum mit 301°. Schloss Johannisberg im Rheingau meldete 30 Liter TBA Goldlack mit 320° Oechsle und auch das Weingut Robert Weil in Kiedrich (Rheingau) liegt mit 50 Litern TBA in der Lage Gräfenberg über der 300er-Marke.

Es gibt zwar Meldungen von noch zwei höhere Messungen und zwar 345° Grad beim Weingut Egon Müller in Wiltingen an der Saar und 370° Oechsle im Weingut Knebel in Winningen an der Mosel. Da Egon Müller diese auf der Webseite von Jancis Robinson nach Hörensagen aus dritter Hand kolportierte Meldung nicht bestätigen will, kann diese nicht gewertet werden. Bei dem vom Weingut Knebel berichteten Wert handelt es sich um eine Einzelmessung und nicht um den Wert für einer komplette Charge.
 
Mostgewichte in dieser extremen Höhe kommen normalerweise nur im ungarischen Tokaj bei den dort in seltenen Spitzenjahrgängen geernteten Essenzia-Weinen vor, die weinrechtlich eine eigene Kategorie bilden, da bei der Gärung die Alkoholausbeute zu gering ist um als Wein verkehrsfähig zu sein. 
 
Text von Mario Scheuermann
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