Valentinstag: Love is in the air, doch was ist im Glas?

Nur um es gleich eingangs zu sagen: Erfindung der Floristen ist der Valentinstag keineswegs. Vielmehr gehen seine Wurzeln in die Spätantike zurück. Konkret bestimmte Papst Gelasius I. (492-496) den 14. Februar als Tag der Verehrung des Märtyrers Valentin von Terni. Spätestens mit dem britischen Dichter Geoffrey Chaucer gehört der Valentinstag den Liebenden. In seinem Gedicht »Parliament of fowls« kommen an diesem Tag alle Vögel zur Partnerwahl zusammen; die gefiederten Freunde stehen in dieser Allegorie aber für uns Menschen. Auch das berühmteste Date zu St. Valentin wurde in England beschrieben. William Shakespeares Ophelia singt im vierten Akt von Hamlet vom »Sankt Valentins Tag«, an dem sie »euer Valentin sein will«.

Glücklich durch Wein-»Opfer«

Doch egal, wem die Liebe gilt, neben Grußkarten, Blumen und Schokolade gehört auch der Wein zu den Geschenken, die Zuneigung besiegeln. Denn beim gemeinsamen Glas kommt man sich (erneut) näher und danach kann alles passieren. Vorausgesetzt, man entzweit sich nicht über die gewählte Flasche. Daher lautet abseits aller anderen Tipps die erste Regel, vom eigenen Geschmack abzusehen und jenen des Partners (to be?) in den Mittelpunkt zu stellen. Wer auf Chardonnay Barrique abfährt hat auch mit dem elegantesten Pinot Noir wenig Freude. Wie aber sollen sich da die Herzerl in den Augen oder die Schmetterlinge im Bauch einstellen, wenn jeder Schluck Überwindung kostet? Eben!

Das (Liebes)Leben in Rosarot

Womit die zweite Empfehlung für »Valentinianer« durchaus ihre Berechtigung hat. Folgt man der Farbe der Liebe, dann wird es pink am 14. Februar. Die Auswahl für einen rosaroten Blick auf das Leben mit dem/der Liebsten ist dabei riesig. Mit einer eigenen DAC-Region im Zeichen des Rosés, der Rosalia im Burgenland, liegt eine Wahl für Kenner schon einmal nahe. Doch mittlerweile gibt es kaum ein Anbaugebiet, dass sich nicht dem »Vie en Rose« verschrieben hat. Vom klassischen Rosé aus der Provence, der mit Himbeeren und Grapefruit fruchtige Kühle mitbringt, bis zu den intensiveren heimischen Varianten Schilcher oder Uhudler ist vieles möglich. Letztere erfreuen mit Walderdbeer-Noten auch als prickelnder Frizzante.

Der Rosenstrauß zum Trinken

Will man statt Blumen Wein schenken, liegt aber auch eine andere Rebsorte besonders nahe. Der Rosenmuskateller (Moscato Rosa) trägt nicht nur die Blume der Liebe im Namen, er ist mit seiner Süße auch eine wunderbare Option für geteilte Schokodesserts – und auch Pralinen, Kuchen und Co. gehören schließlich zum Valentinsbrauchtum. Mittlerweile ist die rotschalige Muskat-Traube, deren Hochburg in der Region Trentino-Südtirol liegt, auch in Österreich eine Qualitätsweinsorte geworden. Maßgeblich dafür waren auch die Bestände im Seewinkel, wo Gerhard Kracher u. a. eine prädestinierte Beerenauslese für Verliebte daraus keltert: Der »Red Roses« ersetzt mit seinem Duft durchaus einen echten Blumenstrauß.

Lassen wir es doch prickeln

Wer bisher den Klassiker schlechthin vermisst hat: Champagner geht immer! Er sagt schon mit seinem Edel-Image: »Du bist es mir wert«. Nimmt man dazu noch einen rosa Schaumwein, dann lässt sich auch hier die Farbe der Liebe elegant ins Glas bringen. Rosé-Champagner ist zudem eine spezifisch österreichische Vorliebe; kein anderes EU-Land trinkt prozentuell so gerne in dieser Kategorie. Jede siebente Flasche Champagner hierzulande ist »rosa«. Und an St. Valentin werden es wohl wieder einige mehr sein.

Dazu kommt in allen Schampus-»Farben« eine breite Auswahl an Zuckergradationen, die von trocken bis süß alle Vorlieben des »Love interests« oder langjährigen Partners bedienen kann. Nur wissen sollte man – siehe oben! – halt um sie. Doch was wäre das denn für eine Liebe, von der man nicht mal den Weingeschmack kennt?

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