Tasting vom 25.11.2018
Die Hauptaufgabe der Jury für die 39. Ausgabe der Falstaff-Rotweinprämierung war es, Rotweine des Jahrgangs 2016 zu beurteilen. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen – teilweise verheerender Spätfrost Ende April und sehr heftige Hagelunwetter im Juni und dazu ausdauernde Regenfälle im Sommer – sind nicht nur zahlreiche sehr gute, sondern sogar eine Handvoll herausragende Weine entstanden. Zeigten sich die Jungweine aus 2016 im Vorjahr recht leichtfüßig und zugänglich, so konnten sich die Lagen- und Reserveweine dank des Reifeplus mit durchaus mehr Stoff präsentieren. Bei der Sorte Blaufränkisch war die Vielzahl von stilistischen Ansätzen recht eklatant, die Juroren vermissten hier ein klares Sortenbild am deutlichsten. Wie im Vorjahr wurde auch diesmal die grundsätzliche Betonung der Herkunft und ein Verzicht auf übertrieben präsenten Holzton durchaus goutiert, aber neben vielen gelungenen Sortenvertretern blieb bei nicht perfekter Reife auch manches nebulos. Da waren aufgrund der Ausgangssituation die Cuvées im Vorteil, weil sich der Winzer hier in einem schwierigen Jahrgang besser helfen kann als bei einem reinsortigen Wein. Positive Überraschungen gab es im Bereich der Gruppe Blauer Zweigelt 2016, aus dem nördlichen Burgenland und Carnuntum kommen sehr ansprechende Weine. Mit großer Freude wurde heuer die Reserve Trophy erwartet, die sich im Kern mit dem Jahrgang 2015 befasste. Mit stolzen 325 eingereichten Weinen dieser Kategorie zogen 30 reinsortige Blaufränkische und 30 Weine aus der Gruppe der Cuvées und der anderen Sorten ins große Finale ein. Am Ende belegten drei Cuvées aus 2015 die ersten Ränge, dann folgten die ersten beiden Top-Blaufränkisch. Generell erwiesen sich die Assemblagen als bereits eine Spur zugänglicher, während die tollen Blaufränkisch aus 2015 noch einige Jahre bis zur ersten Trinkreife vertragen können. Notizen: Peter Moser