Weinbaugebiete in Rumänien

Denkt man an Spitzen-Weinbau kommt einem vielleicht nicht sofort Rumänen in den Sinn. Dabei zählt das Land am Schwarzen Meer zu den ältesten Weinbauländern in Europa. Funde haben bewiesen, dass bereits vor 6.000 Jahren an der Schwarzmeerküste Wein angebaut wurde. Im 12. Jahrhundert n.Chr. sorgten deutsche Auswanderer in Siebenbürgen für neue Impulse in Sachen Wein. Der nicht gerade großartige Ruf des Landes für Weinfreunde fußt im Wesentlichen auf die kommunistische Herrschaft im 20. Jahrhundert, als auf Quantität ein wesentlich höherer Fokus lag, als auf Quantität. Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert und vor allen Dingen mit dem Beitritt zur EU hat sich vieles geändert und vor allen Dingen wurde in Weinberg und Keller investiert. Nur noch ca. 16% der Weingüter befinden sich noch in staatlichem Besitz, den größten Anteil der Weinproduzenten bilden Genossenschaften mit ca. 50%, 34% der Weingüter liegen in privaten Händen. Mit ca. 190.000 Hektar ist die Rebfläche in etwa so groß wie Portugal. Mit dem Land an der Atlantikküste hat Rumänien auch eine Vielzahl autochthoner Rebsorten gemeinsam. Heute sind aber auch internationale Sorten wie Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling, Cabernet Sauvignon, Merlot oder Pinot Noir auf dem Vormarsch. Etwa 60% der Produktion entfällt auf Weißwein, 40% auf Rotwein. Rumänien liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Frankreich, die Region Cotnari teilt sich den Breitengrad sogar mit Tokaij, Rheingau und Champagne. Allerdings ist das Land in unterschiedliche Klimazonen aufgeteilt. In Siebenbürgen (Transsilvanien) westlich der Karpaten, die zugleich Schutz vor nördlichen Kaltluftströmungen bieten, macht sich maritimer Einfluss vom Schwarzen Meer bemerkbar, im Süden des Landes ist das Klima eher mediterran. Drei maßgebliche Regionen bestimmen den Weinbau im Land, Moldavia im Osten des Landes mit z.T hervorragenden Weiß- und Rotweinen, Siebenbürgen im Zentrum mit lebhaft frischen Weißweinen, und Muntenia (Walachai) mit seiner bekannten Subregion Dealu Mare, wo bevorzugt Cabernet Sauvignon, Pinot Noir und Merlot angebaut werden. Die bekanntesten autochthonen Sorten sind Feteasca Alba und Feteasca Regala für Weißweine, und Babeasca Negra und Feteasca Negra für Rotweine. Das Weingesetz sieht mit Tafelwein, IGP und DOC 3 aufsteigende Qualitätsstufen vor und ähnelt somit dem romanischen Modell. Die Küche Rumäniens ist eher fleischlastig, deftig und rustikal, mitunter auch sauer. Allerdings gibt es regionale Unterschiede. Zu den Nationalgerichten zählt Mamaliga, ein Maisbrei, und in etwa so wichtig für die Bevölkerung, wie für Italien die Pasta. Aber auch Krautwickel, und Suppen mit einem eher säuerlichen Geschmack spielen eine große Rolle. Bei den Desserts spürt man mit dem beliebten Baklava oder den Krapfen Einflüsse aus Österrich, Ungarn und der Türkei. Die Hauptstadt Bukarest kann zudem mit einigen hochklassigen Restaurants aufwarten.




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Muntenia - Große Walachei

In Muntenia (Große Walachei) werden vorwiegend Rotweine erzeugt. Die besten Weinlagen liegen an den südlichen Ausläufern des Karpatenvorlands. Große Weinbaugebiete befinden sich in Dealu Mare (im Kreis Buzău), Târgoviște.

Dealu Mare

Banat
In den Weinbaugebieten Teremia Mare und Recaș werden vorwiegend Rotweine hergestellt, manche auch...