Das »JUFA Hotel Bad Radkersburg« © Harald-Eisenberger

© Harald Eisenberger

Nachhaltiges Hotelkonzept: »JUFA« eröffnet 4-Sterne-Hotel in Bad Radkersburg

Begegnungszonen statt Isolation, Regionalität statt Standardisierung: Ein Konzept, dass nun auch in der Südoststeiermark zu finden sein wird.

von Alexandra Gorsche
29. April 2024

In Bad Radkersburg (Steiermark) wandelt »JUFA« ein ehemaliges Kurmittelhaus in ein modernes 4-Sterne-Hotel um. Das innovative Konzept setzt auf Nachhaltigkeit, regionale Verankerung sowie offene Begegnungszonen und will damit neue Maßstäbe für den Tourismus einführen. Nicht nur Urlaubsgäste, sondern auch Gäste aus der Umgebung und Region sollen mit dem neuen Konzept angesprochen werden.

Mit dem offenen Raumkonzept von Architekt Hermann Eisenköck (»Architektur Consult«) erfährt die ehemalige Wandelhalle des Kurmittelhauses im qualitätsvollen Bauhausstil eine geänderte Nutzung. Die Projektentwicklung und das Investment übernahm die »K100 Projektmanagement« und führte auch das Bau- und Projektmanagement vor Ort aus.

Neue Wege für nachhaltigen Tourismus

Der Fokus auf Nachhaltigkeit, auf regional verankerte Hotels und auf ein buntes Miteinander von Gästen und Einheimischen hatte damals so manches Raunen in der Branche ausgelöst. Diese Idee weiter zu forcieren, hat sich bewährt. Der unbekannte Weg den Gerhard Wendl, touristischer Querdenker und Erfinder der »JUFA«-Hotel-Idee, vor mehr als drei Jahrzehnten eingeschlagen hat, ist seitdem von Erfolg geprägt. Bereits zum dritten Mal wurde dem Unternehmen der »Trigos«, Österreichs renommierteste Auszeichnung für verantwortungsvolles Wirtschaften, verliehen – zuletzt 2023. Das Unternehmen beweist damit Zukunftsfähigkeit und fungiert mit Vorbildwirkung im Einklang mit Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt.

Nachhaltigkeit ist für »JUFA« aber mehr als nur der ökologische Aspekt. Die Mission der Hotelgruppe mit steirischen Wurzeln und Firmensitz in Graz ist es, kein Fremdkörper in der Region zu sein, sondern diese gemeinsam weiterzuentwickeln, Wertschöpfung in der Region zu halten und offen für die Bevölkerung zu sein.

»Jeder Quadratmeter der verbaut wird, ist verbrauchte Bodenressource. Und so müssen wir uns heute Gedanken machen und uns entscheiden, wie der Ort an dem wir bauen, morgen aussehen wird,« erläutert Geschäftsführer Peter Kothgasser. »Wir müssen die im Bestand befindlichen Altbauten besser nutzen und haben deshalb den Altbestand des Kurhauses Bad Radkersburg für die Errichtung des neuen ›JUFA‹-Hotels weiter genutzt.« Hermann Eisenköck sieht die Vorteile ganz klar im guten Bestand: »Bei der ehemaligen Kuranstalt von Bad Radkersburg handelt es sich um einen qualitätsvollen Bau im Bauhaussstil, der in einem großzügigen Park eingebettet ist.«

Alles fließt

Im Frühjahr 2024 zieht mit dem »JUFA Hotel Bad Radkersburg« ein weiteres »JUFA« ins Thermen- und Vulkanland ein. Architekt Herrmann Eisenköck verwandelt dabei die ehemalige Wandelhalle des ehemaligen Kurzentrums in ein Restaurant mit Weinlounge und Café samt einladender Sonnenterrasse. Das kulinarische Angebot umfasst steirische Tapas mit Weinbegleitung. Zusätzlich bietet der »JUFA«-Genussladen Produkte aus der Region. »Den Bezug von Lebensmitteln über lokale Produzenten schmeckt nicht nur, sondern stärkt auch die Wertschöpfung in der Region. Ein Konzept, das Gusto macht und auch zur Verankerung mit der Region beiträgt«, so Hoteldirektor Pierre Droz.

Gerhard Wendl (4. v. li.) Christopher Drexler (3. v. re.), Bürgermeister Karl Lautner (4. v. re.) mit Jufa-Vertreter:innen vor dem neuen Hotel in Bad Radkersburg. © Alexander Felten
Gerhard Wendl (4. v. li.) Christopher Drexler (3. v. re.), Bürgermeister Karl Lautner (4. v. re.) mit Jufa-Vertreter:innen vor dem neuen Hotel in Bad Radkersburg. © Alexander Felten

In absoluter Spitzenlage, gesäumt von altem Baumbestand, soll das neue Hotel auf 4-Sterne-Niveau zum lebendigen Treffpunkt im Kurpark werden – direkt neben der historischen Altstadt mit ihren Arkadenöfen und prachtvollen Renaissancebauten und der mittelalterlichen Stadtmauern.

Lokale Betriebe setzen regionale Architektur um

Dass regionale Betriebe einen wichtigen Stellenwert bei den »JUFA Hotels« haben, beweisen Architektur und Produktion. Die Einflüsse der regionalen Architektur treffen auf die Umsetzung durch lokale Betriebe. Ergebnis sind individuelle, nachhaltige Bauten, die die Menschen aus Nah und Fern zusammenbringen. Jedes »JUFA«-Hotel beherbergt unterschiedliche Erlebniswelten, Indoor-Spielplätze, Cafés, Workshopräume, die nicht nur von Hotelgästen genutzt werden können, sondern auch der regionalen Bevölkerung offen stehen. Keiner der Betriebe gleicht somit dem anderen, sondern setzt in Aussehen, aber vor allem auch im Angebot und in der Ausstattung auf Individualität.

Die komplette Umsetzung – Entwurf, Planung und Ausführung – des Interieurs übernahm Josef Göbel. Die Umgebung, das steirische Vulkanland, das Wasser (Thermal- und Mineralwasser), die Naturwelt (Bärlauch und Schmetterlinge), der Verlauf der Mur, sowie die Kulinarik fließen durch Form und Farbe in die Konzeption ein.

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