© Consorzio Valpolicella

Amarone Opera Prima: Ein Wein im Wandel

Eigentlich sollte mit der 20. Ausgabe der Veranstaltung »Amarone Opera Prima« einmal mehr der König der Rotweine aus dem Valpolicella gefeiert werden. Gleichzeitig schlug das Konsortium jedoch selbstkritische Töne an. In einer öffentlichen Diskussion wurde über die Zukunft der Appellation beraten. Und diese sieht nicht gerade rosig aus.

Das Problem liegt auf der Hand: Jahr für Jahr wird weniger Wein getrunken. Vergleicht man die Zahlen von 2023 mit jenen von 2019, so steht ein Konsumrückgang von 8 Prozent zu Buche. Noch bedeutend kritischer präsentiert sich die Situation im Bereich der Rotweine. Hier wurde ein Minus von 15 Prozent gemeldet. Und auch die Exportzahlen bestätigen den Negativtrend. Wurden 2010 noch 7,8 Millionen Hektoliter im Ausland verkauft, waren es im Vorjahr nur mehr 5,9 Millionen.

Verantwortlich für den Einbruch in den vergangenen 12 Monaten sind hauptsächlich zwei Faktoren. Zum einen spielt die Tatsache, dass in vielen Ländern (beispielsweise in Skandinavien oder Kanada, aber auch in Deutschland) weniger Wein getrunken wird, natürlich eine entscheidende Rolle, zum anderen müssen vor allem in den USA große Mengen an Lagerbeständen aufgebraucht werden. Die logische Folge: Neue Lieferungen werden nur mehr in reduziertem Maß bestellt. Im Horeca-Segment, dem wichtigsten Absatzkanal für italienischen Wein in den Vereinigten Staaten, wurden Einbußen von 9 Prozent gemeldet. Lediglich der Verkauf von Flaschen mit einem Preis von über 25 Dollar im Großhandel legte um 2 Prozent zu.

Auf dem Weg in eine neue Zukunft

Und was ist nun mit dem Amarone? Auch der blieb von der allgemeinen Krise nicht verschont. Laut Daten der UIV-Beobachtungsstelle erlebte der große Rote aus dem Valpolicella mit 75.000 exportierten Hektolitern einen Einbruch von rund 12 Prozent. Dabei konnte das Niveau des Jahres 2019 jedoch gehalten werden (+1 Prozent). Der Langzeitvergleich der vergangenen zehn Jahre ergab hingegen ein Plus von 17 Prozent.

Andrea Lonardi, Vizepräsident des Konsortiums und Master of Wine, bringt die Situation auf den Punkt. »Der Amarone ist dem Wunsch vieler Konsumenten nach einem weichen, warmen und angenehm zu trinkenden Wein in der Vergangenheit bestens nachgekommen. Um den am Markt gefragten Stil zu halten, haben die Produzenten bei der Trocknung der Trauben jedoch mehr und mehr über das Ziel hinausgeschossen. Was es deshalb nun braucht, ist Veränderung und Weiterentwicklung.«

Eine Anpassung der Stilistik sei unumgänglich. »Die wirtschaftlich erfolgreichen Weine der Zukunft zeichnen sich durch Feinheit und eine tiefe Verwurzelung mit dem Herkunftsgebiet aus. Man stelle sich einen Amarone vor, bei dem alles im Gleichgewicht ist: vom Anbaugebiet über die Methode der Herstellung und den Einfluss der Produzenten selbst bis hin zum Vertrieb. Eine große Herausforderung, die einen umfassenden Wandel nach sich zieht: kulturell, produktionstechnisch, rechtlich und kommunikativ

Der Jahrgang 2019

Dem Jahrgang 2019, der im Rahmen der Veranstaltung »Amarone Opera Prima« erstmals einem breiten Publikum präsentiert wurde, verleiht das Konsortium 5 Sterne. Laut Angaben der Verantwortlichen weisen die Weine »eine hohe Qualität auf, wobei die Geruchs- und Geschmacksprofile die Eigenschaften der Appellation auf moderne Weise widerspiegeln.« Der Jahrgang 2019 habe ein großes Alterungspotenzial und sei trotzdem frisch und leicht trinkbar – Charakteristiken, die perfekt zu den aktuellen Anforderungen der Konsumenten passen.

Unsere TOP 5:

  • Marion – Amarone della Valpolicella DOCG 2019
  • Roccolo Calisto – Amarone della Valpolicella DOCG 2019
  • Piccoli – La Parte Amarone della Valpolicella DOCG 2019
  • Camerani – Adalia Amarone della Valpolicella DOCG 2019
  • Manara – Corte Manara Amarone della Valpolicella DOCG 2019

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Irene Forni
Irene Forni
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