Die Sieger der Falstaff Spirits Trophy 2017
Falstaff war wieder auf der Suche nach den besten Edelbränden Österreichs. Elmar Brunn wurde zum Brenner des Jahres und Reinhard Wetter für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Die Vielfalt der österreichischen Edelbrennerszene ist so groß wie noch nie. In diesem Jahr wurden Produkte in über dreißig Kategorien zur Falstaff-Verkostung eingereicht. Dabei war es das Gesamtniveau, das der Jury immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte, sie allerdings auch vor die schwierige Aufgabe stellte, die Sieger zu küren, denn oft entschieden feine Nuancen, ob der eine oder andere Punkt den Produkten zugesprochen werden konnte.
Im Bereich des Beerenobstes fanden sich erneut hervorragende Qualitäten, besonders bei den Himbeerbränden. Aber auch österreichische Klassiker wie Marille und Obstler konnten überzeugen. Den Freunden der fassgelagerten Varianten sei die Zwetschke ans Herz gelegt, und auch bei den Sondersorten gibt es spannende Geschmackserlebnisse: Von Roter Rübe bis hin zur Banane reicht hier die Palette der verarbeiteten Pflanzen, aber auch der traditionelle, selten gemachte Hefebrand ist beachtenswert.
Was ist die Falstaff Spirits Trophy?
Die Spirits Trophy ist eine Verkostung für nationale Edelbrände, die von Falstaff jedes Jahr ausgeschrieben wird. Die Verkostung erfolgt durch eine Expertenjury, es wird blind verkostet. Alle Ergebnisse sind auf www.falstaff.at sowie im Falstaff Bar- & Spiritsguide 2018 zu finden, der im Oktober 2017 erscheint.
Brenner der Jahres: Elmar Brunn

Klein, fein und unverwechselbar: So wird der Betrieb von Elmar Brunn auf der Website der Gemeinde Krumbach im Bregenzerwald charakterisiert. Brenner Elmar Brunn ist ein Spätberufener, der seine Leidenschaft für die Natur seiner Heimat seit einigen Jahren in Form von Likören und Edelbränden gekonnt in Flaschen abfüllt. Dabei geht er konsequent seinen eigenen Weg, nimmt durchaus auch Trends auf und verpasst ihnen seine ganz eigene Interpretation. In diesem Jahr überzeugte er besonders mit seiner Himbeere, die von der Jury 98 Punkte erhielt. Auch sein fast schon legendärer »Öpfeldos«, ein Apfelmostbrand, ist dieses Jahr besonders gut gelungen und brachte 95 Punkte ein.
Bestes Sortiment: Schosser

Der im oberösterreichischen Buchkirchen gelegene Erbhof »Wöristergut« ist unter diesem Namen wohl nur wenigen ein Begriff. Längst kein Geheimtipp mehr ist allerdings die hier befindliche Brennerei der Familie Schosser. Maximilian Schosser legte den Grundstein. Nach seinem Ableben 1998 übernahmen seine Frau Barbara und Sohn Martin das Regiment und führten die Arbeit im besten Sinne fort – inzwischen gibt es mehr als fünfzig verschiedene Sorten von Edelbränden im Sortiment. Nicht nur Vielfalt, sondern auch Qualität sind die obersten Maximen des Betriebs. So konnte die Brennerei Schosser gleich neun Mal als Sortensieger aus der Verkostung hervorgehen und erzielte dabei sechs Mal 95 oder mehr Punkte in der Wertung. Insgesamt wurden 14 Proben mit über 90 Punkten ausgezeichnet.
Lebenswerk: Reinhard Wetter

Seit über sechzig Jahren spielt der Obstbau die Hauptrolle bei der Familie Wetter. Den Grundstein legte Rudolf Wetter bereits im Jahr 1956. Inzwischen sind es Reinhard und Helga Wetter, die den ihnen oft zugeschriebenen Ausdruck »Qualitätsfanatiker« als eine Auszeichnung verstehen. In allen Produkten spürt man diese Einstellung, die – sei es im Obstgarten, in der Fruchtsaftproduktion oder beim Brennen – optimale Ergebnisse hervorbringt und das Pulkautal auf beste Weise kulinarisch repräsentiert. So wurde der Edelobstler »Wetterfrosch« mit außergewöhnlichen 96 Punkten bedacht, die seltene Elsbeere erreichte 95. Diese lange Fürsorge für das Land und der konsequente Einsatz für qualitätsvolle Produkte gehören besonders gewürdigt.
Beste Spezialitäten: Sammerhof

Unweit der Stadt Gmunden liegt in idyllischer Lage der Sammerhof, in dem bereits seit knapp hundert Jahren edle Tropfen entstehen. Schon der Großvater Franz Miglbauer war von Kindesbeinen an beim Brennen mit dabei und brachte es zu Lebzeiten zu überregionaler Bekanntheit. Inzwischen ist es die Enkelgeneration, die diese Leidenschaft nicht nur teilt, sondern fortführt und das Angebot erweitert. Die Vielfalt der Sorten ist beachtenswert, allein sieben Birnenvarianten sind erhältlich. Neben klassischen Obstsorten gibt es aber auch Exoten wie die mit 98 Punkten bewertete Blutorange oder die Rote Rübe, die der Jury 96 Punkte wert war. Inzwischen finden sich auch ein Traunstein Whisky und Traunstein Gin im Portfolio.
Aus dem Falstaff Magazin Nr. 05/2017
Unter »MEHR ENTDECKEN« finden Sie die besten Spirits Österreichs.