Das Metropolitan Museum of Art in New York lädt jährlich zur extravaganten Met-Gala.

Das Metropolitan Museum of Art in New York lädt jährlich zur extravaganten Met-Gala.
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Met-Gala Menü 2022: Fusion zur Teestunde

US-Koch Marcus Samuelsson kreierte heuer das exklusive Dinner der Met-Gala und stellte sich die Frage »Wie schmeckt Amerika«?

Jedes Jahr findet am ersten Montag im Mai das Modeevent der Saison statt – die Met-Gala. Gestern schmiss sich die Crème de la Crème der roten Teppiche also wieder in künstlerische Schale und machte sich auf den Weg zum Metropolitan Museum of Art in New York. Das Motto: »Gilded Age« (auf deutsch »Goldenes Zeitalter«). Im Fokus sind nebst der hoch antizipierten Outfits jedoch auch kulinarische Konzepte aller Art.

Samuelsson und sein »trio infernale«

Federführend zeigte sich heuer der schwedisch-amerikanische Starkoch Marcus Samuelsson. Er machte sich zur Aufgabe ein Menü zu kreieren, das genau so vielfältig ist wie die USA selbst. Damit von der von Einwanderern geprägten Küche über Soulfood bis veganen Gaumenfreuden alles vertreten ist, holte er sich drei Shootingstars der Gourmetszene ins Boot: Lauren Von der Pool, Melissa King und Amirah Kassem.

»Sie repräsentieren sehr unterschiedliche Bereiche der heutigen amerikanischen Küche«, erklärt Samuelsson gegenüber »Vogue«. »Amirah hat die erstaunlichsten Torten. Lauren engagiert sich seit Jahrzehnten im Bereich der veganen und vegetarischen Küche. Melissa ist einfach eine unglaubliche Köchin – ich hatte die Gelegenheit, ihr Essen bei vielen verschiedenen Gelegenheiten zu essen, und ich bin immer wieder von ihrem Talent beeindruckt.« Das Menü des Trios sei eine Hommage an die amerikanische Gegenwart und Zukunft gleichermaßen.

Vegane Vorspeisen

Die vegane Köchin Lauren kreierte für die Hors d'oeuvres zur Cocktailstunde ihre eigene Variante der klassischen »Deviled Eggs«. Außerdem kamen zur Vorspeise Reisküchlein mit Kohlgemüse und Gurkensalsa, getrüffelte Kartoffelhappen und Kokosnuss-Ceviche auf den Teller. »Was wäre Amerika ohne Nutzpflanzen wie Mais, Kürbis, Löwenzahn, Mangold, Bohnen und Klettenwurzel? Ich wollte mich auf die Gemüsesorten konzentrieren, die Amerika seinen Geschmack geben«, so von der Pool gegenüber »Vogue«.

Detaillierte Fusion

Für den ersten Gang wählte die kantonesisch-amerikanische Köchin Melissa King frischen Hamachi-Fisch als Grundlage. Mit Zitronen, Oliven und Sichuan-Chili wolle sie an ein italienisches Crudo erinnern, das mit Aromen aus China und Japan heraussticht, aber mit lateinamerikanischen Techniken gekocht wird. »Ich wollte ein Gericht kreieren, das die wunderbare Mischung aus lebendigen Kulturen und Ethnien von Einwanderern verkörpert, die die DNA des heutigen Amerikas ausmachen«, erklärt King ihr Konzept.

Barbecue auf dem Silbertablett

Das Hauptgericht des Abends kam von Samuelsson selbst. Er servierte Clubsteak mit Frühlingskarotten, knusprigem Reis und Maisbrotstreuseln und hielt sich damit an eine klassische Idee des US-Barbecues.

Teetasse zum Dessert

Bäckerin Amirah Kassem durfte den Abend süß abrunden. Zum Abschluss wollte sie mit einem Schokoladenkuchen in Form einer Teetasse an den Dresscode der Gala erinnern: vergoldeter Glamour und Extravaganz.

»Dieses Dessert ist eine Anspielung auf die Teestunde im Goldenen Zeitalter. Teekleider wurden während des Gilded Age populär und waren dazu gedacht, in geschlossenen Räumen mit der Familie und engen Freunden bei einer Dinnerparty getragen zu werden. Ich finde es so inspirierend, dass es nicht nur eine Kleiderordnung gab, sondern ein ganzes Kleidungsstück geschaffen wurde, um mit Tee kombiniert zu werden«, so Kassem.

Fee Louise Schwarz
Fee Louise Schwarz
Digital Redakteurin
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