Der Tourismus in Thailand hat sich im vergangenen Jahr überraschend stark von der Coronakrise erholt. Ab Juni müssen Tourist:innen eine Einreisegebühr zahlen.
Thailand erhebt ab Juni erstmals eine Einreisegebühr für Touristen. Wer das südostasiatische Land auf dem Luftweg erreiche, müsse dann 300 Thai Baht (ca. acht Euro) zahlen, berichtete die Zeitung »Bangkok Post« unter Berufung auf den Tourismus- und Sportminister Phiphat Ratchakitprakarn. Die schon länger diskutierte Maßnahme sei bei einer Kabinettssitzung beschlossen worden. Wer per Schiff oder auf dem Landweg einreise, zahle 150 Baht (vier Euro).
Ausgenommen von der Gebühr sind nur Besucherinnen und Besucher, die nicht über Nacht in Thailand bleiben. Die Regierung erwarte, in diesem Jahr durch die Touristensteuer etwa 3,9 Milliarden Baht (107 Millionen Euro) einzunehmen, hieß es. Ein Teil der Summe soll verwendet werden, um Gästen während ihres Aufenthalts Kranken- und Unfallversicherungsschutz zu bieten. »Die Eintrittsgebühr wird die Versorgung der Touristen unterstützen«, so Ratchakitprakarn.
Im vergangenen Jahr hat sich der thailändische Tourismus überraschend stark von der Coronakrise erholt. Etwa 11 Millionen ausländische Besucher kamen in das südostasiatische Land, wie aus den am Dienstag veröffentlichten Daten des Tourismusministeriums hervorgeht. 2021 – als wegen der Pandemie weitreichende Reisebeschränkungen galten – waren es nur ca. vier Prozent von den Besucher:innen im letzten Jahr. Allein im Dezember wurden 2,24 Millionen Gäste empfangen - fast zehnmal so viele wie ein Jahr zuvor. Die Rekordzahl von fast 40 Millionen ausländischen Tourist:innen scheint davon jedoch weit entfernt. Fest steht: Die vergleichsweise niedrige Einreisegebühr wird die wenigsten Tourist:innen heuer davon abzuhalten, eine Reise nach Thailand zu planen.
Die thailändische Ferieninsel Phuket litt besonders stark unter der Coronakrise. Im Sommer 2021 wurden zeitweise nur ein Prozent der sonst üblichen Besucherzahlen erreicht. Für Phuket war und ist das verheerend – der Tourismus macht dort etwa 90 Prozent der lokalen Wirtschaft aus. Viele Thailänder verloren indes ihren Arbeitsplatz. (APA/dpa)
