Bereits 1480 urkundlich erwähnt, ist Teroldego eine der ältesten Rebsorten Italiens – und wäre wegen ihres begrenzten Vorkommens beinahe vollkommen in Vergessenheit geraten. Die mit weitem Abstand größte Rebfläche steht auf dem Plateau von Rotaliano zwischen Trento und Mezzolombardo. Offiziell wird seine Rebfläche in Italien mit 690 Hektar angegeben, wobei allerdings einige Weinberge im Veneto und in Valtellina mitgerechnet wurden. 1971 wurde der Teroldego mit der kontrollierten Herkunft, der DOC in Rotaliano geadelt, doch war es in der Tat lange um in still geworden. Bekannt war er den Einheimischen sowie einigen Touristen, die ihn vorwiegend als Rosé, den sogenannten "Kretzer", vor Ort genossen. Erst als die engagierte Winzerin Elisabetta Foradori in den Achtzigerjahren mit aufsehenerregenden Weinen bewies, welch enormes Potenzial in dieser Rebsorte steckt, begann eine große Renaissance. Heute zählt sie wieder zum Standard im Etschtal. Teroldego hat, sicherlich auch das ein Beweis seiner Klasse, vielfältige verwandtschaftliche Beziehungen zu anderen renommierten Rebsorten, wie etwa Syrah, Marzemino, und – ganz überraschend – zum Pinot Noir. Er reift eher spät aus, was ihm zuweilen Probleme mit der Vollreife beschert. Bei enstprechenden Ertragsbeschränkungen bringt er einen gut konzentrierten, vollfruchtigen Wein ins Glas, der sich in den besten Fällen auch zum Ausbau im Barrique eignet.
Diese Rebsorte ist auch bekannt unter den Namen:
Teroldila, Teroldigo Crni, Tiraldega, Tiraldola, Tiroldico, Toroldola, Teroldigo, Teroldico, Teroldega, Teroldego Rotaliano, Teroldela