San

90
Falstaff Online Deutschland 2023

Zählt zu den besten Sushi-Läden in Berlin. Der Fisch stammt von Fischern aus ganz Europa, Qualität und Frische sind einwandfrei, wichtig bei dem nackten Sashimi, also Fisch ohne Reis. Probieren: leicht geflämmter Lachs mit gerösteten Sesamkörnern. Dazu werden frisch geriebenes Wasabi, etwas Ingwer und Salz gereicht.

49 /50 Essen
18 /20 Service
16 /20 Getränke
7 /10 Ambiente
86
Falstaff Magazin Deutschland Nr. 7/2021 - SixPack

Die Lage ist schon mal nicht schlecht für ein Lokal, das in Berliner Kreisen als Geheimtipp für authentisch-japanisches Sushi gilt. Schräg gegenüber vom Promi-Club »Soho House« befindet sich das »San«, das mit dem knalligen Auftritt der üblichen Sushi-Restaurants nichts gemein hat. Die Einrichtung ist zurückgenommen, die Farben sind gedeckt: helle Dielen, kleine Holztische und eine L-förmige Theke links im Raum. Nicht ins Bild passt die in Klarsichtfolien verpackte Speisekarte auf DIN-A4-Blättern, die eine überschaubare Zahl von Vorspeisen sowie Sushi und Sashimi auflistet. Eine handgeschriebene Tageskarte rundet das Angebot ab. Hinzu kommt eine kleine Sake-Auswahl, die vom Service auf Nachfrage freundlich erklärt wird; eine nennenswerte Zahl von Weißweinen, die sicher gut zu den Speisen harmonieren würden, fehlt indes. Was aus der Küche kommt, gefällt zunächst gut: Der Schwanz von der Gelbflossen-Makrele ist in seltener Perfektion gegrillt, die Haut heiß und knusprig, saftig und frisch das Fleisch. Die vermeintliche Paradedisziplin des »San« enttäuscht hingegen. Für ein Restaurant dieser Preisklasse wirkt zunächst irritierend, dass bestelltes Sushi und Sashimi nicht nacheinander, sondern auf einen Teller gedrängt an den Tisch des Gasts kommt. Sowohl bei den Makis als auch bei den Nigiris ist der Reis kalt – ein arger Patzer. Die geschnittenen Makis sind von handwerklicher Perfektion weit entfernt. Lichtblick ist die tadellose Qualität von Fisch und Meeresfrüchten: Insbesondere die Jakobsmuschel aus Japan sowie der Thunfisch aus andalusischem Fang (für Toro und Akami) heben sich ab. Dennoch würde man mehr erwarten.

43 /50 Essen
18 /20 Service
17 /20 Wein
8 /10 Ambiente
Wein-News