Abseits von Fisch & Co.
Triest-Besucher, die vom Fisch genug haben und herzhaft Fleisch genießen möchten, sind in der »Antica Trattoria Suban« richtig. Seit vier Generationen führt die Familie Suban das etwas abseits der üblichen Touristenrouten gelegene Wirtshaus. Der Chef des Hauses, Mario Suban, lässt es sich nicht nehmen, jeden Gast persönlich an seinen Tisch zu führen. Der große Speisesaal ist mit Stammgästen aus der ganzen Stadt gefüllt. An der Küchenseite steht ein riesiger Grill, an dem verschiedene Fleischstücke vor den Augen der Gäste gebraten werden. Damit der Rauch nicht in den Speisesaal dringt, ist das sehenswerte Stück von dickem Glas umgeben. Die Gerichte auf der Karte zeugen von altösterreichischer Tradition. Da gibt es »Prosciutto con Cren« (Schinken mit Kren), »Palacinche al Basilico« (Palatschinken mit Basilikum) und Gulasch. Unter den Desserts findet sich sogar »Strudel de Pomi« (Apfelstrudel). Das sind bekannte Namen und Gerichte, doch dort schmecken sie einen Tick anders als in Wien. Besonders empfehlenswert sind der Schinken und die Basilikum-Palatschinken, davon könnte man gleich mehrere Portionen verzehren.
Veit Heinichen führt uns abschließend noch in zwei Restaurants außerhalb der Stadt. Das eine ist die »Trattoria Risorta« in Muggia. Zwischen Triest und dem Grenzübergang nach Koper gelegen, ist Muggia ein malerischer alter Fischerort. Die »Trattoria Risorta« befindet sich direkt am Hafen, nebenan ist der Fischmarkt. Dass es in erster Linie Produkte aus dem Meer gibt, versteht sich da von selbst. Das Angebot wechselt je nach Fang. Von der direkt am Wasser gelegenen Terrasse blickt man auf den Handelshafen von Triest.
Die »Osteria Il Pettirosso« befindet sich ganz am anderen Ende, dort, wo man die Stadt wieder in Richtung Norden verlässt, in Santa Croce hoch über der Küstenstraße. An einer wenig befahrenen Straßenkreuzung gelegen, kann man hier in der warmen Jahreszeit angenehm unter einer großen Laube im Freien sitzen. Emiliano, Koch und Wirt in Personalunion, bereitet sowohl Fisch als auch Fleisch gekonnt zu. So gibt es rohe Scampi oder Salat von der Meeresspinne ebenso wie deftiges Gebratenes. Veit Heinichen wohnt gleich um die Ecke, und das »Pettirosso« gehört zu seinen Stammlokalen. »Auch Commissario Laurenti liebt das »Pettirosso« und ist häufig hier zu Gast. Ich komme aber immer erst, wenn er schon weg ist«, sagt Heinichen augenzwinkernd zum Abschied.