Weinbaugebiete in Bulgarien

Bulgarien gehört zu den unterbewerteten Weinbaunationen Europas, denn die Voraussetzungen für Qualitätsweinbau sind im Prinzip hervorragend, einerseits, was die Böden betrifft, andererseits aber auch im Bezug auf das Klima. Über die Geschichte des Weinbaus ist relativ wenig bekannt, obwohl Thrakien, das teilweise in das Land hineinragt, zu den ältesten Weinbauregionen der Welt mit einer über mehrere tausend Jahre zurückreichenden Geschichte zählt. Das Potential Bulgariens für Spitzenweine wird allerdings erst in den letzten 30 Jahren nach und nach entdeckt und entwickelt, denn nach der Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts bildeten sich zunächst große Genossenschaften. 1947 wurde unter der sozialistischen Regierung der Weinbau dem Staatsmonopol „Vinprom“ unterstellt, Weine wurden nach eher industriellen Maßstäben erzeugt, um den Bedarf in den sozialistischen Nachbarländern zu decken. Nach 1990 wurden die Weingüter dann endgültig privatisiert. Mit solchen Ikonen wie Stefan Graf Neipperg aus Bordeaux begannen sich nun auch versierte un renommierte Weinmacher für das Land zu interessieren. Bulgarien unterteilt sich in 5 Weinbaugebiete. Im Norden liegt die Region Donauebene mit einem recht kontinentalen Klima, hier werden vorwiegend Chardonnay, Muskat Ottonel, Cabernet Sauvignon, Merlot und die einheimischen Pamid und Gamza angebaut. Die Schwarzmeerregion im Osten des Landes ist bevorzugt die Heimat von Weißweinen wie Riesling, Muskateller, Misket oder Rkaktsiteli. Das Rosental in Zentral-Bulgarien bringt Weiß- wie Rotweine hervor, bevorzugt aus internationalen Sorten. Die oberthrakische Tiefebene im Süden ist Heimstatt für internationale Sorten wie auch einheimische wie Pamid, und das Struma-Tal mit seinem mediterranen Klima bietet ideale Voraussetzungen für Sorten wieCabernet Sauvignon, Merlot und die einheimische Melnik. Auf ca. 97.000 Hektar werden jährlich knapp 2 Mio. Hektoliter erzeugt. In der Küche Bulgaiens vereinen sich Einflüsse aus dem Balkan mit jenen aus dem orientalischen Raum. Besonders beliebt sind Eintopfgerichte, die aus den jeweils saisonal verfügbaren Zutaten bereitet werden.


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Thrakisches Tiefland

Das Thrakische Tiefland, auch Südregion oder Thrakiatal genannt, repräsentiert mit seinen ca. 60.000 Hektar gut 35 % der bulgarischen Rebfläche. Die Region erstreckt sich großflächig im Süden Bulgariens bis weit in den Osten zum Sakar-Gebirge, nahe der türkischen Grenze. Das Thrakiatal ist...