Chile

Die Geographie Chile´s ist kurios, das Land ist über 4.000 Kilometer lang, aber lediglich 180 Kilometer breit. Hoch im Norden wird es durch die Atacama Wüste begrenzt, im Süden reicht es bis in das kalte Feuerland. Im Osten ragen die monumentalen Anden auf, im Westen bilden die Küstenkordilleren die Grenze zum Pazifik. Der Weinbau, der hier seit den Eroberungszügen der Spanier betrieben wird, spielt sich also in einem langen Tal ab. Die Keimzelle liegt  im Süden der pulsierenden Metropole Santiago, im Central Valley, dass sich von Norden nach Süden in die bekannten Regionen Maipo Valley, Rapel Valley, Curico Valley und Maule Valley unterteilt. Auf der Suche nach „Cool Climates“ ist man in den letzten gut 25 Jahren im kühlen Casablanca Valley oder im Leyda Valley ebenso fündig geworden, wie im tiefsten Süden, etwa in Bio-Bio. Klimatisch profitiert Chile von einem Effekt, den man an der gesamten amerikanischen Westküste beobachten kann. Erwärmt sich die Luft im Landesinneren und steigt auf, zieht sie Kaltluft vom Pazifik an, die einen kühlenden Einfluss auf die Weinberge ausübt. Den gleichen Effekt hat auch die aus den Anden herabfallende Kaltluft, speziell in der Nacht. Probleme bereiten allerdings die El Nino-Jahre. 210.000 Hektar stehen unter Reben, die sich vorwiegend auf die internationalen Sorten wie Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Sauvignon Blanc oder Pinot Noir verteilen. Eine besondere Stellung nimmt die Sorte Carmenère ein. Diese aus Bordeaux stammende Sorte galt lange Zeit als ausgestorben, bis vor ca. 25 Jahren der genetische Fingerabdruck bewies, dass es sich bei den meisten Merlot-Anlagen in Chile um die Rebsorte Carmenère handelt. Diese Weine sind seitdem zu einem Aushängeschild des Landes geworden. Der Anteil am nachhaltigen oder biodynamischen Weinbau steigt kontinuierlich an, auch die Forschung bewässerungsfrei zu produzieren zeigt erste Erfolge.
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