5.503 Lichter im Dunkeln
Bling-Bling an Weihnachten – Effektbeleuchtung ist ein kontroverses Thema. Wie man den schmalen Grat zwischen zu viel und zu wenig meistert und die Geduld der Umwelt nicht über Gebühr strapaziert: ein Expertengespräch.
Das Tiroler Unternehmen MK Illumination ist ein »hidden champion« Österreichs. Von Innsbruck aus wurde man zum Weltmarktführer in Sachen Weihnachtsbeleuchtung. In zehn Manufakturen weltweit entstehen Produkte, die zu »Lichterlebnissen« weltweit orchestriert werden – auf künstlerischem Niveau. Mit-Gründer Thomas Markl ist daher der beste Gesprächspartner, wenn es darum geht, auszuloten, wie man die Gäste zum Staunen bringt.
PROFI: MK Illumination ist in über 120 Ländern tätig mit Niederlassungen in 40 und Designteams in zehn Ländern. Sie sollten wissen, welche Trends weltweit im Kommen sind . . .
Thomas Markl: Wir nehmen Unterschiede wahr, aber sehen auch Gemeinsamkeiten. Während technologische Entwicklungen wie Animationen oder interaktive Elemente, die auf Besucher reagieren – oder besondere sogenannte »Immersive Experiences« – sehr wichtig werden, bleibt die emotionale Komponente ein konstanter Trend. Ich würde gerne zwei große Trends hervorheben: Erstens: In einer Zeit, die als destabilisierend empfunden wird, ist ein Gefühl von Wärme, Sicherheit und Gemütlichkeit enorm wichtig. Traditionelles Weihnachtsambiente ist der Inbegriff von Sicherheit und Stabilität.
Zweitens: »Real Life Experiences« stellen einen Kontrapunkt zu digitalen Lebenswelten dar. Wir wollen Menschen das Gefühl vermitteln, die »echte« Welt zu erleben. Dafür sind spektakuläre Installationen und Skulpturen, die wir weltweit in Szene setzen, ein Beispiel.
Opulenz wird gerne mit kitschig assoziiert – insbesondere bei Licht. Wie schafft man hier das richtige Mittelmaß?
Wir kennen diesen schmalen Grat sehr gut. Es ist sehr wichtig, stimmungsvolle Inszenierungen und gute Geschichten mit Qualität zu kombinieren. Ansonsten driftet es schnell in billigen Kitsch ab. Mit »LedsArt« einer digitalen Design-Plattform, verdeutlichen wir unseren Fokus auf exzellente Lichtinszenierungen. Unabhängigen Designern eröffnet die Ausschreibungs- und Wettbewerbsplattform Zugang zu Aufträgen sowie Preisgeld für Topplatzierungen. Für die Auftraggeber – etwa große Hotelketten – besteht der Effekt in der Vervielfachung ihrer Auswahlmöglichkeit im Designprozess.«
Große internationale Player sind eine Sache. Aber welche Möglichkeit hat ein mittelgroßes Familienhotel mit Lichtinstallationen zu punkten?
Eine ganz einfache Fassaden-Beleuchtung wirkt meist schon sehr einladend auf die Gäste. Viele unserer Kunden ergänzen ihre Dekoration jährlich um ein paar Elemente, sie wächst mit den Jahren.
Geht sich das heuer noch aus?
Für eine stimmige Konturen- oder Baumbeleuchtung oder unsere montagefreundlichen QuickFix Lichtmotive ist es nie zu spät. (Anm.: Lichterketten lassen sich miteinander koppeln)
Wie lässt sich in Zeiten wie diesen eine spektakuläre Lichtinstallation mit ihrem Stromverbrauch rechtfertigen? Stichwort: Re-Bound-Effekt.
Das Um und Auf ist die Lebensdauer der Produkte, denn der höchste CO2-Ausstoß erfolgt in der Produktion – das überrascht viele. Wir haben bereits 2006 unsere Produkte komplett auf patentierte LEDs umgestellt. Diese halten sehr lange und man kann einzelne Glieder ganz einfach austauschen. Wir verwenden LEDs, die einen sehr geringen Stromverbrauch haben und bieten eine eigene Premium Eco Serie an. Dieses Jahr haben wir eine zweite Generation der Premium-LED ins Sortiment aufgenommen. Halbe Leistung bei gleicher Strahlkraft!