Polnische Piroggi, ein Vorgeschmack auf die traditionsreiche Kulinarik-Hochburg Warschau.

Polnische Piroggi, ein Vorgeschmack auf die traditionsreiche Kulinarik-Hochburg Warschau.
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Die besten Restaurants in Warschau

Falstaff hat eine Liste mit zehn Restaurants zusammengestellt, die man sich in Warschau nicht entgehen lassen sollte.

In unserer Liste der besten Restaurants in der polnischen Hauptstadt finden Sie die besten Lokale Warschaus mit Speisekarten inspiriert von traditionellen polnischen Rezepten, über Lokale, die in den Innenhöfen der Altstadt regionale Weine servieren und extravaganten Restaurants in der Nähe der Oper bis zu Blutwurst im Fine-Dining-Stil.

Um die polnische Hauptstadt wirklich kennen zu lernen, reicht es nicht aus, durch die Straßen der Altstadt zu schlendern, auf die Aussichtsplattform des Palastes der Kultur und Wissenschaft zu steigen oder einem Chopin-Konzert beizuwohnen. Warschau ist im Stande, zu überraschen, zu inspirieren, Emotionen hervorrufen und dabei seine eigene einzigartige Historie zu erzählen – und der zuverlässigste Weg, all dies aus erster Hand zu verstehen, ist ein Besuch in einem der besten Restaurants vor Ort, dem »Epoka«.

Epoka

Nachdem die ersten mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurants in Polen, das »Atelier Amaro« und das »Senses«, geschlossen wurden, ist »Epoka« zur Hochburg der gehobenen Küche in der Stadt geworden. Küchenchef Marcin Przybysz lässt sich von alten polnischen Rezepten inspirieren und interpretiert sie auf moderne Weise, wobei er vergessene Gerichte von vor drei Jahrhunderten, alte Kochbücher und unbekannte regionale Zutaten verwendet: Das Ergebnis ist gleichermaßen interessant, innovativ, subtil und wahnsinnig reizvoll. Hier werden nur zwei Menüs serviert: »Kurze Geschichte« (für ca. 87 Euro) und »Geschichte« (für ca. 119 Euro), mit Wein und alkoholfreien Getränken gegen Aufpreis. Jeder Gang ist ein vollwertiger Ausflug in die polnische Küche der Vergangenheit, wobei jedes Gericht mit dem Jahr seiner Entstehung und einer ausführlichen Geschichte versehen ist, die der Kellner freundlicherweise teilt. Die Speisekarte ist, wie es sich für das Genre gehört, streng saisonal ausgerichtet: Gäste erwartet beispielsweise Kartoffel-Babka mit Fleisch aus dem Jahr 1930, Rindfleisch mit Madeira und Trüffeln nach einem Rezept von 1860 und Birnenkuchen aus dem Jahr 1682. Generell ist ein Besuch im Epoka ein absolutes Muss, wenn man die Kultur und Geschichte dieses Landes auf kulinarischem Weg entdecken möchte.

Epoka
Ossolińskich 3, 00-072 Warschau
T: +48 666 11 55 66, epoka.restaurant

Epoka, Warschau
Foto beigestellt
Epoka, Warschau

Bibenda

Das »Bibenda« wurde vor etwa neun Jahren eröffnet und hat es in dieser Zeit geschafft, seinen Platz auf der gastronomischen Landkarte Warschaus nicht nur zu behaupten, sondern um ein Vielfaches zu stärken. Heute kann man mit Fug und Recht behaupten, dass das »Bibenda« ein absolutes Kultlokal ist. Schon eine halbe Stunde nach Öffnung des Lokals sind in der Regel keine Tische mehr frei, und die Schlange vor dem Eingang geht ins Unermessliche. Eine Erklärung dafür mag sein, dass dieses Restaurant niemals langweilig wird. Die Gerichte hier sind ausgefallen, aber für jeden zugänglich; ihre Zubereitung ist tadellos, aber vor allem eignen sie sich hervorragend zum Teilen, mit einem Partner am Tisch oder in Gruppen. Gegrillte Auberginen mit Caponata, Stracciatella, knackiger Minze, thailändischem Basilikum und Pinienkernen, polnische Kopytka – geräucherte Käseknödel mit fermentiertem Knoblauchhonig, Lauch, kaltgepresstem Rapsöl, polnischem Dukkah und Dill, oder gebratene Ramiro-Paprika mit Tonnato-Sauce, Kapern, Kapernbeeren und Topinambur-Chips - man muss nur einen anständigen Teil der Speisekarte bestellen, die Teller auf dem Tisch verteilen, alles probieren, sich über die kulinarischen Entdeckungen austauschen und bei einem Glas Wein genießen.

Bibenda
Nowogrodzka 10, Warsaw
T: +48 502 770 303, bibenda.pl

 

Bez Gwiazdek

Auf Polnisch bedeutet der Restaurantname »ohne Sterne«, die Besitzer des Restaurants und der Küchenchef Robert Trzópek arbeiten jedoch exakt in die entgegengesetzte Richtung: die elegante und erstklassige Küche verdient klar etwas von jenen Sternen, die es behauptet, nicht zu tragen. Buchstäblich jedes Detail wird mit einem klaren Fokus auf Frische, Regionalität und Minimalismus zubereitet, und der Einfluss der Neuen Nordischen Küche ist sowohl in den Gerichten als auch in der Zubereitung spürbar. Die Speisekarte im »Bez Gwiazdek« wechselt monatlich und bietet Menüs, deren Leitgedanke nicht nur die polnische Küche ist, sondern auch klar bestimmte Regionen zu repräsentieren versucht: Schlesisches Gänsemagen-Confit mit Pilzen, Schleie in saurer Sahne aus Ermland und Masuren oder Hołubcie Bielkowskie aus Westpommern – nur einige Beispiele für Gerichte aus den regionalen Degustationsmenüs.

Bez Gwiazdek
Wiślana 8, Warschau
T: +48 22 628 04 45, bezgwiazdek.eu

Bez Gwiazdesk, Warschau
Foto beigestellt
Bez Gwiazdesk, Warschau

Opasły Tom

Fast jede Beschreibung des Restaurants »Opasły Tom« beginnt mit einem Lob für das Interieur, und man muss sagen: Es ist tatsächlich so prächtig wie angepriesen. Die ausgewogenen Pastellfarben an den Wänden, die Kombination aus rohem Marmor und hellem Holz, die filigranen runden Kronleuchter, die von den Decken hängen, und die Saalketten auf den beiden Etagen – all diese Pracht kann es mit dem nahe gelegenen »Teatr Wielki« (Großes Theater und Nationaloper) aufnehmen. Die lokale Speisekarte ist perfekt auf das Interieur abgestimmt: Es gibt kein einziges überflüssiges Detail, und alles ist so genau wie möglich aufeinander abgestimmt. Pieróg passt gut zu einem Duo aus Eigelb und schwarzem Trüffel, das Perlhuhn mit Buchweizen wird durch Mitake-Pilze und marinierte Paprika ergänzt und Hirschfilet wird mit Selleriewurzel, Rosinen, Kapern und Kaffee serviert. Übrigens stammen alle Zutaten vom Bauernmarkt in Forteca, dessen Besuch sich für Feinschmecker:innen ebenfalls lohnt.

Opasły Tom
Wierzbowa 9, Warschau
T: +48 22 621 18 81, kregliccy.pl

 

Alewino

Das »Alewino« begann als kleine Weinhandlung, in der man eine große Auswahl der ungewöhnlichsten Flaschen finden konnte, und hier wurde die moderne Warschauer Weinkultur geboren. Nach und nach entwickelte sich das »Alewino« zu einem vollwertigen Weinrestaurant im Innenhof der angesagten Mokotowska-Straße, und zwar auf beeindruckende Weise, so dass es zu einer echten Ikone wurde. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem Wein, aber das Essen, das mit jedem Jahr des Bestehens des Restaurants aufwändiger wurde, ist schließlich die perfekte Ergänzung zur lokalen Weinsammlung geworden. Crostini mit Entenrillettes und roter Zwiebelconfitüre, ein geradezu mustergültiges Pilzrisotto und polnischem Emilgrana-Käse oder Magret-Entenbrust mit Endivien und Pflaumensauce – alles ist hier darauf ausgerichtet, den Inhalt Ihres Weinglases zu ergänzen und aufzuwerten. Und das gelingt meisterhaft. In der warmen Jahreszeit öffnet das »Alewino« eine Terrasse in entspannter Atmosphäre, auf der alle Weinliebhaber:innen in Warschau traditionell speisen. Wenn Sie im Sommer hier sind, sollten Sie unbedingt vorbeischauen.

Alewino
Mokotowska 48, Warschau
T: +48 22 628 38 30, alewino.pl

 

Rozbrat 20

Schon das Motto von »Rozbrat 20« – »Mut, Wahnsinn und einzigartiger Geschmack« – lässt erahnen, dass das Erlebnis interessant werden kann. Biskuit mit Krabben und Rhabarber? Gerne! Aal mit schwarzem Knoblauch und Seetang? Kein Problem. Blutwurst mit Ananas und Hühnerhaut? Machen Sie zwei draus. Küchenchef Bartosz Szymczak überrascht das lokale Publikum Saison für Saison mit ungewöhnlichen Kompositionen und nennt das Ganze »Moderne polnische Küche«. Man darf jedoch nicht denken, dass es bei »Rozbrat 20« nur um den Überraschungseffekt geht. Jedes einzelne Gericht ist sorgfältig durchdacht und ausgewogen, und jede in der Küche angewandte Technik wird akribisch verfeinert. Es ist nicht verwunderlich, dass das »Rozbrat 20« seit seiner Gründung als eine der wichtigsten Triebfedern der Warschauer Gastronomiekultur gilt – ein Kompliment, das es sich verdient hat. Um dies voll und ganz zu würdigen, empfehlen wir, nicht à la carte zu bestellen, sondern das komplette Menü (ca. 70 Euro für 6 Gänge und ca. 57 Euro für die Weinbegleitung).

Rozbrat 20
Rozbrat 20, Warschau
T: +48 690 125 270, rozbrat20.com

 

Bez Tytułu

Trotz der wirklich ausgefeilten Gastronomie und des vorbildlichen Food-Sharing-Konzepts ist das »Bez Tytułu« bei näherem Hinsehen zwei in einem: ein Restaurant und eine Cocktailbar. Ab 17 Uhr verwandelt sich das Restaurant in eine Bar, die bis spät in die Nacht geöffnet ist. Die Speisekarte ist ein Kaleidoskop von Gerichten aus der ganzen Welt; die Küche hier ist bunt, kraftvoll, mit pfiffigem Twist und Streetfood-Anleihen. Unser Rat: Bringen Sie ein paar vertraute Freunde mit und bestellen Sie die Hälfte der Speisekarte – kulinarische Höhenflüge garantiert. Während die Hauptgerichte nach den eigenen Vorlieben gewählt werden sollten, eignen sich die kleinen Teller hervorragend zum Teilen: Burrata mit würzigem Kürbis, Thunfischtartar mit Nachos und Guacamole oder Bao mit Schweinefleisch und Kimchi. Wenn Sie mehr Lust auf Cocktails als auf Essen haben, empfehlen wir Ihnen, tiefer ins »Bez Tytułu« zu gehen – dort ist die vollwertige Bar zu finden. Die versierten Barkeeper mixen feinen Whisky mit Zitronengras, Kaffirlimettenblätter und grünem Tee und parieren ebenfalls mit allen gängigen Klassikern.

Bez Tytułu
Poznańska 16, Warschau
T: +48 516 033 124, facebook.com/beztytulurestaurant

 

Szóstka

Der legendäre Prudential-Wolkenkratzer, der im Art-déco-Stil erbaut wurde, ist seit der Vorkriegszeit erhalten geblieben. Lange Zeit war er das höchste Gebäude Polens – das änderte sich erst mit dem Bau des riesigen Kultur- und Wissenschaftspalastes, ein »Geschenk« der Sowjetunion aus dem Jahr 1955. Vor kurzem wurde das majestätische Prudential-Gebäude umfassend restauriert, und das Fünf-Sterne-Hotel »Warszawa« wurde hier wiedereröffnet. Hier, im sechsten Stock, befindet sich das Restaurant »Szóstka«, in dem die delikate Küche von Chefkoch Dariusz Barański mit einer pitorresken Panoramaterrasse harmoniert, die sich über die gesamte Länge des Gebäudes erstreckt. Trotz der ausgezeichneten Fleisch- und Fischgerichte liegt der Schwerpunkt hier auf pflanzlicher Küche, von Chicoréeblättern mit Yuzu und Kombu-Marmelade bis hin zu marinierten Rüben mit Blauflossenthunfisch, Zitrussalat und Trüffel-Ponzu. Gekochte Auberginen mit Kardamom können sogar als Dessert serviert werden, und seien wir ehrlich, das wäre eine ausgezeichnete Wahl.

Szóstka
Plac Powstańców Warszawy 9, Warschau
T: +48 532 745 367, warszawa.hotel.com.pl

Szóstka restaurant at hotel Warszawa, Warsaw
photo provided
Szóstka restaurant at hotel Warszawa, Warsaw

Nolita

Das »Nolita«, ein weiteres Wahrzeichen Warschaus und ein zeitloser gastronomischer Klassiker der Stadt mit mehr als einem Jahrzehnt Tradition, ist eine gestandene und selbstbewusste kulinarische Institution – das zeigt sich sowohl in der zurückhaltenden Einrichtung als auch bei den servierten Tellern. Jacek Grochowina, Chefkoch und Eigentümer des »Nolita«, serviert maximal raffinierte Gerichte mit einer kräftigen, modernen europäischen Note und subtilen asiatischen Anklängen. Die Geschmackspalette ist extrem breit gefächert, von Wagyu-Dim-Sum mit Krabbensuppe bis hin zu Pastinakenravioli mit Perigord-Trüffel, und die Zubereitung ist meisterlich, wie man es von einem großen Küchenchef erwartet. Freunden des kompletten Programms ist das 5-Gänge-Degustationsmenü ans Herz zu legen (82 Euro pro Person, 142 Euro pro Person mit Weinbegleitung).

Nolita
Wilcza 46 Warschau
T: +48 22 292 04 24 / +48 880 281 884, nolita.pl

 

Dyletanci

Beginnen wir direkt mit den Trümpfen: Das »Dyletanci« verfügt über eine der größten Weinkarten Polens mit über 1.100 Flaschen in seiner Sammlung. Von italienischen und französischen Klassikern bis hin zu obligatorischen biodynamischen Weinen, Orangenweinen, Pet Nats wie Naturwein und lokalen Klassikern. Die Küche von Rafał Hreczaniuk entspricht der Qualität der Weinsammlung und beweist, dass alles Geniale einfach ist: Die Hauptidee dreht sich um die Qualität der Zutaten selbst, mit Bio-Gemüse direkt von der persönlichen Farm des Küchenchefs am Rande Warschaus und einer anständigen Menge an Zutaten, die von lokalen Lieferanten bezogen werden. Man versucht hier, nichts zu verkomplizieren, und im Grunde macht man es genau richtig. Das Degustationsmenü ist von 17:30 bis 20:30 Uhr erhältlich.

Dyletanci
Rozbrat 44A, Warschau
T: +48 692 887 234, dyletanci.pl


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Taras Kowalczyk
Taras Kowalczyk
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