Markus Stöckle mit Elif Oskan und Tim Mälzer.

Markus Stöckle mit Elif Oskan und Tim Mälzer.
© RTL / Markus Hertrich

Kitchen Impossible: Tim Mälzer vs. Elif Oskan und Markus Stöckle

In der achten Staffel «Kitchen Impossible» nahm es Tim Mälzer gleich mit zwei Herausforderern auf: Die Zürcher Szenegastronomen Elif Oskan und Markus Stöckle besiegten den «Küchenbullen».

Nach seinen Siegen über das Vater-Sohn-Duo Walter und Sascha Stemberg sowie Profi-Patissier René Frank wurde Tim Mälzer in Folge 3 erstmals von Sternekoch Thomas Bühner geschlagen – diese Pechsträhne scheint anzuhalten: In Folge 4 wurde er gleich von zwei Spitzenköchen herausgefordert. «Euch bekommt man ja nur im Doppelpack», so der «Küchenbulle» zu Elif Oskan und Markus Stöckle, die privat wie beruflich ein Paar sind und in Zürich die Neo-Beiz «Rosi» sowie das Restaurant «Gül» mit türkischer Küche betreiben – «Gastronomien, die so in Europa wahrscheinlich einzigartig sind», so Mälzer, der in den beiden eine neue Herausforderung gefunden hat: «Eins gegen eins ist mir manchmal schon zu leicht.»


Griechisch in Wien

Für Elif Oskan und Markus Stöckle geht es für ihre erste Challenge nach Wien, wo sie erstmals mit einer Kutsche in eine Tanzschule gebracht werden. Mitten im Walzer wird dann auch schon ihre erste schwarze Box gebracht. «Elif und Markus sind brandgefährlich, weil sie eine perfekte Einstellung zur Gastronomie haben – um da eine Schwachstelle zu kreieren, musst du in die absolute Weltspitze gehen», so Mälzer, der den beiden ein ganz besonderes Fischgericht sendet. «Egal wer die Person ist, da ist viel Liebe drin und Handwerkskunst und Wissen», so Oskan. Dahinter verbirgt sich der griechische-Sternekoch Konstantin Filippou, der zwei Restaurants in Wien betreibt. Die Challenge: Das Signature Dish Seesaibling mit Trahanas-Nudeln und Garnelen. Trotz einiger Ungereimtheiten in Bezug auf die Zutaten freuen sich die beiden: «Es ist eine fantastische Aufgabe – es ist mega emotional», so Stöckle.

Beim Auspacken der Produkte in der Küche von Starchef Filippou wird dann aber schnell klar, dass die beiden Gastronomen sowohl den falschen Fisch als auch die falschen Meerestiere gewählt haben. «An Feta haben sie auch nicht gerdacht, wir werden sehen, ob das die Jury auch merkt» so Filippou. Dennoch starten Oskan und Stöckle wie ein eingespieltes Team in der Küche und auch wenn nicht alles erkannt wird – insbesondere beim Teig für die griechischen Trahanas-Nudeln, die die beiden als «Schupfnudeln» identifizieren – mangelt es den beiden nicht an Ideen: «Ich bin happy. Es ist wie eine Fälschung – aber eine gute», so Oskan. «Für mich war der Teller rund. Im Detail hat er mich vielleicht ein bisschen zu wenig auf diese Reise mitgenommen. Aber alles in allem war alles handwerklich top», so Filippou zur Fisch-Kreation.

Kartoffel-Trauma in London

Für Tim Mälzer geht es für seiner ersten Aufgabe nach London, wo auch gleich eine Überraschung auf ihn wartet: «Gennaro stand da – mein Metor, der Mann, dem ich alles zu verdanken habe.» Genau er ist es auch, der Tim seine erste Box bringt und ihn zudem spontan als «Seelen-Stütze» durch diese Challenge begleiten darf. «Elif ist eine Dessert-Göttin und wenn ich jetzt von ihr eine Pâtisserie-Aufgabe bekomme, dann hätte ich grosse Probleme glaub ich», so Tim, dessen Befürchtigungen sich bewahrheiten sollen. Gennaro wünscht dem noch sprachlosen Tim schonmal «Good Luck». «In der schwarzen Box ist also ein Dessert – das nach Pommes riecht» – macht die Aufgabe für Mälzer bisher noch keinen Sinn.

Das Gericht stammt von dem Chef, in dessen ehemaligen Restaurant «The Fat Duck» sich Oskan und Stöckle damals kennenlernten. Heute besitzt Jonny Lake gemeinsam mit Starsommelier Isa Bal das Sternerestaurant «Trivet» in London. Die gesuchte Kreation «Hokkaido Potato» war ursprünglich als Vorspeise gedacht, entwickelte sich später aber doch zum Dessert. «Tim hat ja ein Kartoffel-Trauma – das wollten wir jetzt noch vertiefen», so Oskan, die damit Tims «Kartoffelhybrid»-Katastrophe im «Rosi» in Staffel 7 von Kitchen Impossible anspricht. Mit seinen wenigen Produkten im Gepäck trifft Mälzer im «Trivet» ein, das er eher als «Nachbarschaftslokal» vermutet hätte. Chef Jonny Lake bewundert in jedem Fall Mälzers spontane Herangehensweise – von der Auswahl der Produkte bis hin zur Zubereitung. «Mal abgesehen von der Sahne, vom Karamell und der Eiscreme ist mein Gericht brilliant», so Mälzer, der geschmacklich  dennoch nicht mit mehr als zwei Punkten von der Jury rechnet.

Streetfood in Singapur

«In Singapur könnte uns alles erwarten – von Streetfood üder Sternegastronomie», so Oskan, die sich nur wenige Minute später riesig über den Inhalt der schwarzen Box freut. «Es wird heiss» vermutet Stöckle zu den frittierten Küchlein. Bei der Analyse sind sich beide jedenfalls schnell einig, dass sie etwas Ähnliches noch nie gegessen haben. «Vier Zutaten für die Fülle – so einfach ist das», beschreibt die chinesische Originalköchin ihre Cakes. «Die grösste Herausfordung ist der Teig» befürchtet Oskan und liegt damit nicht falsch. Die genaue Rezeptur aus eingeweichten Sojabohnen und Reis bleibt allerdings ein Familiengeheimnis. Tims erhoffter Effekt bleibt allerdings aus – die beiden freuen sich auf die Aufgabe.

Mit ihren Einkäufen im Gepäck machen sich die Zürcher Szenegastronomen am nächsten Morgen leicht verkatert auf die Suche nach der Kochlocation und landen im Maxwell Food Centre, das schon lange auf Elifs Bucket List steht: Trotz der Freude über den Besuch in der Foodhalle, ist die Ehrfurcht vor dem 50-jährigen Familienbetreib gross und auch die chinesische Küche wirkt anfangs einschüchternd auf Stöckle und Oskan. «Trial and Error machen wir ja mega gerne – aber ich wollte mit dem Teig einfach nichts mehr zu tun haben», so Stöckle, der dazwischen kurz pausieren muss. Gemeinsam brachten sie dann dennoch ihre eigene Teigtaschen-Variation auf die Teller – «Ich sehe es als Fusion. Das Traditionelle kombiniert mit dem modernem Geschmack», so das Urteil aus der Jury. «Wenn ich mir überlege, dass jemand sein Leben hingibt, an etwas, das er von seiner Mama gelernt hat, dann muss ich heulen. Ein Gericht, fünfzig Jahre – so wow», so Oskan und Stöckle, die neben der kulinarischen Herausforderung vor allem viele emotionale Momente mit nach Hause nahmen.

 Markus Stöckle und Elif Oskan in Singapur.
© RTL / Endemol Shine / Benjamin Donath
Markus Stöckle und Elif Oskan in Singapur.

Zuhause im Allgäu

Als letzte Station geht es für Tim Mälzer in die Heimat von Markus Stöckle ins Allgäu, wo er in der schwarzen Box «sehr sehr geiles Essen» findet: Fleischpflanzerl mit Kartoffelsalat und Kräutern sowie Dampfnudel. «Vor diesen Gerichten habe ich Ehrfurcht, weil ich sie liebe», so Mälzer. Gekocht wurden die Köstlichkeiten von Anneliese Stöckle, der Mama von Markus, dessen gesamte Familie auch die Jury bilden wird. Die Geheimzutat von Anneliese konnte Mälzer zu Oskans' und Markus' Erstaunen relativ schnell identifizieren – dementsprechend selbstbewusst startet er in die Challenge, auch wenn er zugibt, davor noch nie Dampfnudel gegessen zu haben. Typsich für Tim, hat er die berühmtesten Rezepte der Region aber schon bei der Anreise ins Allgäu in Erfahrung gebracht.

Bei Markus' Mutter angekommen steht er zuallererst vor der Herausforderung den Holzofen einzuheizen, fühlt sich dann aber direkt schon wie zu Hause. «Tim ist einfach in die Küche hineingegangen und hat da gemacht und es war einfach als ob jemand kommt, der schon öfter da war», so die Mama von Stöckle zu ihrem Kochgast. Zur Auflockerungen zwischen dem immer wieder erlöschenden Ofen, der Unsicherheit über die Konsistenz des Teigs und massiven Zeitmangel, gab es noch den einen oder anderen Schnaps mit den Eltern von Markus. «Es war nicht ganz wie bei der Mama, aber als netten Onkel können wir ihn gerne aufnehmen», so einer der Brüder von Markus Stöckle zu Tims Hausmannskost. Auch Mama Anneliese zeigt sich stolz:  «Tim ist jetzt einer meiner Buam – aber meine Küche glaub ich, hat er nicht ganz so geschafft nachzukochen.»


Kitchen Impossible, Staffel 8, Folge 4
Das Ergebnis im Überblick

Tim Mälzer:
«Trivet» in London, Grossbritannien: 5,1
Bei Anneliese Stöckle im Unterthingau, Deutschland: 5,8

Elif Oskan und Markus Stöckle:
«Konstantin Filippou» in Wien, Österreich: 5,9
Maxwell Food Centre in Singapur, 6,1


«Ich bin Gewinner der Herzen, allerdings Verlierer der Punkte», so Mälzer zu seiner bereits zweiten Niederliege in Staffel 8. Als Trost wird der «Küchenbulle» aber nochmal liebevoll in den Arm genommen von Oskan und Stöckle. «Ihr habt mich in den Wahnsinn getrieben mit eurer drecks Harmonie – aber ein Scheibchen schneide ich mir von euch in Zukunft glaub ich auch mal wieder ab, um dem Ganzen ein bisschen Demut entgegenzubringen», so Mälzer, der es in seiner nächsten Challenge mit dem deutschen Spitzenkoch Philipp Vogel aufnehmen wird.

Ausblick

Die nächste Folge von «Kitchen Impossible» wird am 12. März 2023 um 20.15 Uhr auf «VOX» sowie «RTL+» ausgestrahlt. Dann heisst das Duell: Tim Mälzer vs. Philipp Vogel.


Alle Folgen im Überblick

12.2. Tim Mälzer vs. die Stembergs
19.2. Tim Mälzer vs. René Frank
26.2. Tim Mälzer vs. Thomas Bühner
5.3. Tim Mälzer vs. Elif Oskan & Markus Stöckle
12.3. Tim Mälzer vs. Philipp Vogel
19.3. Tim Mälzer vs. Graciela Cucchiara
26.3. USA-Edition (Tim Mälzer vs. Edi Frauneder)
02.04. Best Friends-Edition (Tim Mälzer vs. Tim Raue vs. Hans Neuner)


Rafaela Mörzinger
Redaktions- und Portalmanagerin Falstaff Schweiz
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