Tasting vom 10.02.2012
Kein anderer Wein aus der Neuen Welt des Weines kann es mit dem Grange aufnehmen. Dieser Rotwein aus mehrheitlich Shiraz verkörpert das australische Weinpotenzial und blickt auf nicht weniger als 60 Jahre Tradition zurück – ein Zeitraum, der auch in der Alten Welt etwas zählt. Konsequenteste Qualitätsbestrebungen haben sich bezahlt gemacht, denn der Grange zählt heute unbestritten zu den ganz großen Weinen. Eine von Falstaff-Autor Werner Feldner organisierte Vertikalprobe beweist, dass der Grange seinen Ruhm ganz zu Recht genießt. Die Weine zeigten sich keineswegs zu opulent oder zu kraftvoll – im Gegenteil, sie schienen von der Reife nur zu profitieren. Je älter, umso eleganter zeigten sich die Weine, der Alkohol war in jeder Phase harmonisch eingebunden. Herausragend war die Konsistenz der Qualität, und das, obwohl sehr klare Unterschiede in den Jahrgängen zu erkennen waren. So gesehen entspricht der Grange ganz und gar nicht den oft vernommenen Vorurteilen über Weine aus wärmeren Gefilden, einheitlich waren nur die große Trinkfreude und die aromatische Vielfalt, die diesen Wein kennzeichnen. Das Team rund um Penfolds-Chefkellermeister Peter Gago hat bis heute erfolgreich fortgesetzt, was Grange-Erfinder Max Schubert 1951 begonnen hat. Jede einzelne Flasche dieses großartigen Weines ist ein wahres Erlebnis. Notizen von Peter Moser