"Außergewöhnliche Lage" Heurige in Burgenland
Kleine Karte, großer Genuss! So ließe sich die Devise von Manuela und Gerhard Wallner beschreiben, die nicht nur die gefragten Salzstangerl auftischen. Topweine – von »namenlos« über »Kentaur« bis »Ried Weinberg« – lernt man in der Schank nebenbei auch kennen.
Manchmal lautet die offizielle Weinempfehlung schlicht »Weißer Spritzer«. Denn zu den saisonal inspirierten Köstlichkeiten im Hof-Juwel lieben es die Schandls bodenständig. Die Haus-Geheimtipps – Furmint beim Wein und »Pannonische Minestrone« – gehen immer.
Coole Optik und eine Hingabe an selbst gemachte Spezialitäten zeichnen die Eder-Macher Magdalena und Michael Bauer aus. Neben den Weinen und Gin gehört dazu das Kernöl, vor allem aber die Wild-Gerichte, die den besonderen Charakter der Kulinarik ausmachen.
Kein Heuriger für Pensionisten, eher eine Beach-Bar mit traditionellen Speisen – so ließe sich Fabian Slobodas Schank beschreiben. Selbst beim Angebot hält man’s lässig: Im »Kostquartett« bekommt man einen Einblick in die Weine des Hauses wie den »Wellentänzer«.
Wenn ausg’steckt ist bei den Kopfensteiners (die Winzer machen sich terminlich rar), sollte man zuschlagen. Denn vor allem die Weißweine des bekannten Rotweinhauses erlebt man zu den kalten Schmankerl in Hochform – etwa den salzigen »Saybritz« zum Aufschnitt.
Unorthodox und doch ganz der Region und ihren Schmankerl verschrieben ist die Küche bei Günter Mittermayr. Wildbret wird hier als Rotes Curry gereicht, herausragende »cold cuts« und Schmankerl im Glas erhöhen die Begeisterung über ungewöhnliche Kulinarik noch.
Die Terrassen-Plätze sind begehrt, immerhin bietet man hier für alle was. Trotz reicher Weinauswahl hat man mit Golser Bier auch ein Herz für »unterhopfte« Radfahrer. In der Küche zieht man mit Krautstrudel und Surschweineschopf ohnehin alle Register. Coole Sache!
Einmal abbiegen von der Hauptstraße und man swingt im ruhigeren Takt des Csaterbergs. Von hier stammen die meisten Weine der Buschenschank, hier steht die »Weinbar in den Rieden«. Da wie dort wird genüsslich authentisch zu Welschriesling und Co. aufgetischt.
Das Wein-Karussell dreht sich bei »Giovanni« Pillinger, wie er den Kost-Flight mit sechs seiner Weine nennt. Kalte Burger und »Teufelsbrot« ergänzen die Liste an Lokalem: Mangalitza-Schmankerl und Grammelpogatscherl bzw. generell große Ideen in »Minihof«!
Wie in einem Cockpit thront man über den Reben am Gaaser Weinberg. Doch am Teller und im Glas mögen es Denise und Andreas Grosz bodenständig – Kümmelbraten, Kürbiskernschmalz und Co. Die Devise zum Besuch steht da schon am Etikett der roten Cuvée: »GRandiOSZ«!
Um Ideen ist man am Geburtsort der »Landmatura« auch in der Küche nicht verlegen. Leberkäse mit Uhudler ist nur eines der Schmankerl, die man sich unter der mächtigen Linde oder im Echtholz-Stadl schmecken lassen kann. Und das Beste gibt’s auch zum Mitnehmen.
Die Etiketten der Rittsteuer-Weine schillern 2024 im neuen Look, aber den bewährten Gerichten hat man in der großen Schank die Treue gehalten. Was soll man an »Rittschi’s Burger« oder dem Caprese in der Haus-Version auch ändern? So lieben es die Gäste schließlich!
»Rebellisch und legendär« – das Motto gilt dem Uhudler, aber es könnte auch über dem Schenkhaus stehen. Hier kuratiert man rund um die Weine ein Programm, bei dem man nichts auslassen sollte: Hauswürstl vom Moorochs, Mangalitza-Teller oder Käferbohnen mit Grammeln.
Klein, aber fein ist der Weinbau, den man in vierter Generation betreibt. Mit einem Ausblick nach Ungarn geht man es am Zeinerberg traditionell und gemütlich an. Uhudler ist Pflicht, dazu warten Nudelsalat, Kümmelbraten und eine Auswahl hausgemachter Brote.
Buffets im Takt der Jahreszeiten ergänzen vier Mal das an sich schon nicht schmale Speisenangebot der Winzer-Familie. Der kräftige »Majestas« liefert die Würze des Cabernets zu manch deftiger Köstlichkeit in der liebevoll begrünten Weinschenke. Mustergültig!
So soll’s sein: Was geht, wird selbst erzeugt am Hof, neben Hauswurst, Schinken und Geselchtem auch das Kernöl. Einmalig sind aber die »Weinschweine«, die mit Trester gefüttert werden. Dazu wählt man – ganz regional! – Uhudler oder »Welsch« bzw. den Muscaris.
Gute Laune bringt im gemütlichen Ambiente allein schon die Bestellung! Ein Meter-Brot mit »wos va oin« macht locker drei Leute satt. Und da ist man noch gar nicht bei den warmen Speisen des als Heurigenrestaurant geführten Betriebs wie dem Schweinsbratl angelangt.
Schon ein Vierteljahrhundert sorgt die Familie Humer für Wein aus der Kirschblütenregion, den man am entspanntesten direkt in der Kellergasse genießt. Als perfekter Spritzer erfrischt er die Radler, Vinoschank-Fans schwören aber auch auf die Gefüllte Riesenbrez’n.
Heurigenrestaurant nimmt man hier wörtlich und kocht im Takt der Saisonen groß auf. Die hauseigene Schweinezucht bietet oft die Basis. Die zweite wesentliche Zutat zum Erfolg Helmut Pollers sieht man gleich neben dem Haus – es sind die Reben des Südburgenlands.
Die Cuvée »Tenno« erzählt eine abenteuerliche Historie aus den 1930er-Jahren. Am Teller liebt man es moderner: Beef Tatar und Käsespezialitäten mit Chutneys sind nur ein Beispiel für den unkomplizierten »kaiserlichen« Genuss im traditionellen Heurigenort.