Designer-Zucker(l) aus dem 3D-Drucker

Süße Faszination: In Kalifornien werden mit dem ersten »küchenfertigen« 3D-Drucker einzigartige Zucker-Skulpturen und Bonbons geschaffen.

Sie wünschen, wir drucken – oder besser: es wird gedruckt. Genau nach diesem Prinzip funktionieren 3D-Drucker, die auch am kulinarischen Sektor für Furore sorgen. Ein Beispiel dafür sind die Zucker-Kreationen des in Los Angeles ansässigen Sugar Lab. Mit noch nicht im Handel erhältichen Geräten der Firma 3D-Systems werden faszinierende Objekte bzw. filigrane Formen geschaffen, die uns staunen lassen. Und obendrein schmecken die Kreationen noch nach Minze, Schokolade oder Wassermelone.

Unerwarteter Erfolg
»Wegen der unerwarteten, überwältigenden Nachfrage, können wir aktuell keine neuen Aufträge annehmen«, so Liz von Hasseln, Creative Director Food Products bei 3D Systems, auf Falstaff-Anfrage. Es werden online zwar zwei Varianten der 3D-Zuckerl zum Kauf angeboten – einmal bunt und sauer und einmal weiß und mit Minzgeschmack –, allerdings liefere man aktuell nur nach Los Angeles County. »Wir arbeiten daran, unser Business in den nächsten Monaten auszubauen«, so von Hasseln weiter.

Vom sauren Drops bis zur Design-Deko für Torten
Mit den ChefJet-Druckern ist es möglich, maßgeschneiderte Objekte für alle möglichen Anlässe und Anwendungen zu fertigen: von der skulpturalen Torten-Deko über Zucker-Unikate etwa für Cocktails bis hin zu Logo-Zuckerwürfeln für Firmenevents ist alles möglich. Dabei kann auch zwischen verschiedenen Geschmacksrichtungen gewählt werden: süße Zuckerl, saure Apfel-Drops, Tortendeko mit Schoko-Geschmack oder Zuckerwürfel, die nach Vanille, Minze, Kirsche oder Wassermelone schmecken. Ausgestattet sind die ChefJet-Drucker mit einer eigenen Software, die es – laut Hersteller – auch Laien möglich macht, das Gerät schnell und einfach zu bedienen und ihre individuellen Kreationen zu schaffen.

Kostenfrage
Es hat schon was von Schlaraffenland - allein die Vorstellung, dass man sich seine Süßigkeiten, je nach Gusto und ohne Aufwand druckt, lädt zum Spinnen von Fantasien ein. Sicherlich, die Technoligie wird noch lange nicht massentauglich sein, die hohen Kosten werden noch eine Zeit lang dafür sorgen, dass 3D-Drucker nicht zu einem Haushaltsgerät à la Mixer werden. Dennoch, mit dem ChefJet will die US-amerikanische Firma 3D-Systems laut Eigenaussagen den ersten »küchenfertigen« 3D-Drucker auf den Markt bringen – der Zeitpunkt des Launchs ist vage, zu den Kosten hält man sich bedeckt.

Zwei verschiedene Modelle
Genau bescheid zu wissen scheint man allerdings über die potenziellen Kunden: der ChefJet – das kleinere Modell für den einfärbigen Druck – und der ChefJet Pro – er kann größere Objekte und mehrere Farben in Foto-Qualität drucken – seien für Bäcker, Patissiers, Catering-Unternehmer, Mixologen und Gastronomen, heißt es auf der Firmenhomepage. Tja, im Alltag werden die High-Tech-Drucker wohl noch längere Zeit nicht ankommen. Bleibt uns also nur, unsere Gedanken in Sachen Food-Future weiterzuspinnen und uns einstweilen an den tollen Fotos aus dem Sugar Lab zu erfreuen – zum Durchklicken in der Bilderstrecke.

3dsystems.com/chefjet
www.the-sugar-lab.com
http://cubify.com

(Marion Topitschnig)

Marion Topitschnig
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