Frostschäden in Österreichs Weingärten

Über zehn Prozent der österreichischen Weinbaufläche erlitten aufgrund eines Kälteeinbruchs im Mai erheblichen Schaden.

Der Durchmarsch der Eisheiligen hatte heuer leider fatale Folgen: In der Nacht vom 17. auf den 18. Mai dieses Jahres fielen die Temperaturen in Österreich auf bis zu -5°C. Das wirkte sich vor allem negativ auf die Weingärten aus. Josef Pleil, der Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes, bestätigt, dass die Frostschäden schlimmer ausgefallen sind, als bisher angenommen: Er spricht von ungefähr 6.000 ha, wobei es Niederösterreich ganz besonders verheerend getroffen hat. In den betroffenen Gebieten sind ca. 2.000 ha nur teilweise beschädigt, 4.000 ha der Weingärten müssen jedoch einen Totalausfall verzeichnen. Neben anderen niederösterreichischen Weinbauflächen wurde das Pulkautal im nördlichen Weinviertel, das Hauptgebiet der Frostschäden, von einem Kälteluftstrahl getroffen. Damit wurde eines der größten Grüner Veltliner-Anbaugebiete Österreichs durch Kälteeinbruch stark in Mitleidenschaft gezogen.

Schäden in mehreren Bundesländern
Doch nicht nur Niederösterreichs Weinbauern können sich zu den Opfern des Kälteeinbruchs zählen. Auch in Weinbaugebieten in Wien, im Burgenland und in der Steiermark wurden junge grüne Triebe beschädigt. Walter Kirnbauer, Obmann des Vereins Blaufränkischland und selbst Winzer, bestätigt, dass im Mittelburgenland rund zehn Prozent der Refläche als Totalausfall zu befürchten sind: »So etwas habe ich noch nie gesehen! Und jetzt bin ich immerhin schon 35 Jahre lang Winzer.«

Frostschäden im Weingarten / Foto beigestellt
In dieser Jung-Anlage in der Ried Kart in Deutschkreutz ist mit einem Totalausfall zu rechnen

»Derzeit gehen wir von einer geringeren Weinerntemenge von ca. 30 – 50 Mio. Liter aus«, erklärt Pleil. «Die Folgeschäden werden auch noch im nächsten Jahr zu spüren sein. Erschwerend kommt hinzu, dass große Frostschäden in Österreichs Rebschulen zu einem Engpass bei den Rebsetzlingen führen werden.«

(wald/bed) 

Kati Waldhart
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