Genuss-Gipfeltreffen in Kärnten
Ob Käse, Saibling oder Hausbrot: Kulinarik kommt in den Nockbergen nicht zu kurz. Und sogar die Wellness-Lust wird in der guten Bergluft gestillt.
Kenner sind sich einig: Die malerischen Nockberge gehören nicht nur landschaftlich zu den ganz speziellen Plätzen, sondern sind auch kulinarisch ein besonderer Gebirgszug. Denn entlang der Nockalmstraße und im UNESCO-Biosphärenpark empfängt den Gast nicht nur Natur pur mit atemberaubenden Ausblicken auf Hügel, See und diverse Alpentiere, sondern auch urige Hütten.
Almwirtschaft hat in Kärnten nämlich eine lange Tradition. Frische, klare Bergluft und aromatische Almkräuter auf den Bergweiden sind die Garanten für die besondere Qualität der Milch. Die schöne Landschaft macht die Menschen glücklich, aber auch das Vieh auf den Weiden. Das schmeckt man dann beim Genuss der vielen regionalen Käsespezialitäten, die »Glundner Kas« oder Harber Kas« heißen und mit frischem Hausbrot jede Brettl-jause zu einem Hochgenuss machen. »Harb« sagt man in den Nockbergen übrigens statt salzig. »Harber Kas« ist also ein besonders salziger Käse, und er ist ein echter Geheimtipp der Kärntner Küche. Am besten schmeckt er mit Butter und Brot, man benutzt ihn aber nicht selten auch zum Würzen von Pasta oder für Käsespätzle.
Einen ganz gelungenen »Harben Kas« gibt es auf der Heiligenbachhütte bei Sennerin Adelheid Dullnig, die aus der frischen Bergmilch auch Butter sowie Grau- und Frischkäse macht und sich sichtlich freut, dass immer mehr Menschen zu ihr kommen. Das hat auch mit dem Zeitgeist und der Wiederentdeckung alter Geschmäcker zu tun. Das Einfache und die besondere Qualität hausgemachter Produkte stehen eben hoch im Kurs. Wer den »Glundenen« nicht kennt, sollte ihn übrigens hier kosten. Um ihn herzustellen, wird reifer Topfen in einer Pfanne »gelunden« (auf kleiner Flamme geröstet), mit Salz, Pfeffer und viel Kümmel gewürzt und dann geformt. Er schmeckt feinwürzig und ist ein wahrer Schlankmacher mit nahezu keinen Kalorien. Die so eingesparten Kalorien kann man dann getrost in ein Stück Reindling investieren, in Kärntner Nudeln oder gar in Selchnudeln mit Sauerkraut.
Alle diese Köstlichkeiten kann man auch im ältesten Bauernheilbad Österreichs genießen, dem Karlbad. Schon Kaiser Karl soll hier gekurt haben und Namensgeber der Hütte sein. Die Wohltaten der Bade- und Trinkkuren sind zeitlos und man genießt sie auch heute noch gerne.
Wer die traditionelle Kärntner Alm-Küche um Fisch bereichern will, sollte in der malerischen Ebene Reichenau Sigi Gruber besuchen. Seine Fischzucht liegt auf 1300 Metern und ist die höchstgelegene Österreichs. Das Wasser ist sauerstoffreich und hat trotz der Höhenlage im Sommer immer noch 14 Grad. Aus diesem Wasser kommen seine feinen Natursaiblinge, die man im Hofladen der Familie kaufen und mitnehmen kann.
Oder man kehrt ins Gasthaus ein. Das ist durchaus ratsam, denn der Saiblingsuppe mit frittierten Bällchen eilt ein ausgezeichneter Ruf voraus. Man sieht: Ein kulinarischer Abstecher in die Nockberge zahlt sich aus. Für glückliche Almkühe ebenso wie für Genussmenschen.
INFO
Heiligenbachhütte
Familie Walter Dullnig
Burgstallberg 4,
9862 Kremsbrücke
T: +43 4735 281
Karlbad
9862 Winkl 50
T: +43 664 9683927
www.biosphaerenparknockberge.at
Sigi’s Natursaibling
Winkl 64,
9565 Ebene Reichenau
T: +43 664 3965548
www.natursaibling.at