In Köln stehen die Rheinterrassen unter Wasser, die Behörden geben an ufernahe Anwohner Sandsäcke aus, und auf dem Rhein und auf der Mosel ruht weitgehend der Schiffsverkehr. Deutschlands Winzer jedoch blieben bislang weitgehend von Hochwasserschäden verschont.
Angespannte Ruhe – so könnte man die Stimmung in den Kellern beschreiben. Fernsehbilder zeigen zwar auch überflutete Straßen in Weinbauorten, doch die Winzer haben mit Routine vorgesorgt, um ihre Keller trocken zu halten. Und für den Moment erreichen die Hochwasserstände auch keine Extremwerte.
»Noch reicht das Hochwasser nicht aus, um uns in Gefahr zu bringen«, meldet etwa Hajo Becker vom Weingut J.B. Becker aus Walluf im Rheingau, dessen Gebäude direkt an der Uferstraße liegen. »Es sieht heute Abend so aus, als sei der Scheitel erreicht«, gibt der für seine traditionsverhafteten, ungemein gut reifenden Rieslinge bekannte Winzer vorsichtig Entwarnung. »Aber wir müssen natürlich aufpassen, ob dann noch was nachkommt.«