Für Björn Swanson soll Essen vor allem Spaß machen.

Für Björn Swanson soll Essen vor allem Spaß machen.
© RTL / friese.tv / Andreas Friese

Kitchen Impossible: Björn Swanson im Portrait

In der ersten Folge der 7. Staffel von Kitchen Impossible fordert Tim Mälzer Björn Swanson zum kulinarischen Duell heraus. Wir nehmen den bulligen Berliner Starkoch mit der großen Klappe unter die Lupe.

Für die erste Folge der siebten Staffel des Erfolgsformats Kitchen Impossible, die am 6. Februar um 20.15 Uhr auf VOX ausgestrahlt wird, hat Tim Mälzer einen Kontrahenten erkoren, dessen rotzfreche Berliner Schnauze der großen Klappe des Küchenbullen in nichts nachsteht.

Von der ganzen Schickimicki-Sterne-Gastronomie will der bullige Berliner mit US-amerikanischem Pass und schwedischen Wurzeln nichts wissen. Björn Swansons Anspruch ist es, ein Restaurant zu konzipieren, das ihn als Gast glücklich machen würde. Essen bedeutet für ihn Genuss, soll kommunikativ und laut sein und vor allem Spaß machen. Diese erfrischende Vision überzeugt auch den anspruchsvollen Guide Michelin, der den tätowierten Spitzenkoch mit einem Stern auszeichnete.

In Berlin wird Experimentierfreudigkeit gefordert: »Wenn man eine internationale Metropole sein will, dann muss man auch mutig bei den Food-Konzepten sein«, sagte Swanson einmal in einem Interview mit einem Branchenmagazin. Nachhaltigkeit ist für den Berliner, der aussieht wie ein Wikinger, dabei kein Dogma, sondern eine Selbstverständlichkeit. Seine Spitzenküche zelebriert der Familienvater mit viel Spaß und Lebenslust.

Vom Militär in den Gourmethimmel

Aus einer Familie von Feinschmeckern stammt Björn Swanson wahrlich nicht —1984 wurde er als Sohn eines US Soldaten und einer Deutschen auf dem amerikanischen Stützpunkt in Berlin geboren. Zunächst verschlug es Swanson nicht in die Gourmetküche, sondern an die Kriegsfront. Nach seinem Schulabschluss heuerte er freiwillig bei den US-Marines an. Aufgrund einer Knieverletzung wurde er nach eineinhalb Jahre aus dem Militärdienst entlassen und kehrte zurück nach Deutschland, wo er 2002 seine Ausbildung zum Koch im Restaurant »Altes Zollhaus« in Kreuzberg unter Herbert Beltle begann.

Nach seinem Abschluss führte ihn seine Kochlaufbahn zunächst ins »Bayerische Haus« in Potsdam zu Alexander Dressel. Es folgten Stationen in Christian Lohses »Fischers Fritz« (heute »Charlotte & Fritz«)— wo Swanson zwei Michelin-Sterne mit erkochte – in Marco Müllers »Weinbar Rutz«, in Michael Kempfs »Facil«, im »Bean & Beluga« in Dresden und im »Relais & Châteaux Gutshaus Stolpe«.

Sein erstes Baby »Golvet«

2017 eröffnete Swanson sein erstes eigenes Restaurant »Golvet« direkt am Potsdamer Platz, das nach nur sechs Monaten vom Guide Michelin mit einem Stern prämiert wurde. 2019 wurde Swanson zum »Berliner Meisterkoch« gekürt. Wegen Streitigkeiten mit der Betreibergesellschaft musste Swanson 2020 das »Golvet« aufgeben, startete aber prompt mit einem neuen Spitzenrestaurant.

Casual Fine Dining im »Faelt«

Im Oktober 2020 – kurz vor dem zweiten Lockdown – eröffnete er sein Restaurant »Faelt« in Berlin-Schöneberg. Auf das Wesentliche reduziert, kreativ, elegant und schnörkellos ist das »Faelt« (schwedisch für Feld). Bereits nach vier Wochen wurde das 9-Gänge-Menü für 89 Euro mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Das kleine Ecklokal mit der offenen Küche und dem lockeren Team, das Swanson vom »Golvet« mit ins »Faelt« genommen hat, besticht neben seiner erstklassigen französisch und  US-amerikanisch inspirierten Küche mit Soul-Food-Touch auch mit seiner entspannten Atmosphäre, die nicht nur das Berliner Publikum begeistert.

Außerdem gründete Swanson mit »The Dawg« einen Fine-Dining-Hot-Dog-Laden in Berlin und seit 2020 ist er Inhaber von »The Mind Behind« – einem Unternehmen für gastronomische Konzeptentwicklungen und Beratung.

Paula Pankarter
Paula Pankarter
Redakteurin Online
Mehr zum Thema