Das 3570 Hektar große Weinbaugebiet liegt in einer Klimazone, die von einem Spannungsfeld aus warmen Tagen und kalten Nächten geprägt ist. Das macht das Kamptal zu einem der kühlsten Weinbaugebiete Österreichs und seine Weine zu finessenreichen Sortenvertretern.
Zum alljährlichen Falstaff-Cup-Tasting für Kamptal DAC Reserve Weine und Kamptal DAC Weine mit Riedenbezeichnung wurden diesmal die Jahrgänge 2022 und 2021 eingeladen. DAC-Weine sind im Kamptal den Leitsorten Grüner Veltliner und Riesling vorbehalten, die hier auf sehr unterschiedlichen Böden gedeihen.
Die Reben auf den meist terrassierten Hängen wurzeln auf Urgesteinsböden, die von der kristallin geprägten Böhmischen Masse gebildet wurden. Das mineralreiche Angebot reicht von Gneis, Amphibolit, Granit, Glimmerschiefer bis Verwitterungsböden: Für die Sorte Riesling sind das beste Voraussetzungen. Im südlichen Bereich des Weinbaugebietes dominieren an den Hangfüßen und Talböden die einst von Staubstürmen eingewehten Lössböden, wo der Grüne Veltliner seine prächtige Frucht und Saftigkeit bezieht.
Bewirtschaftet werden die Weingärten von bekannt innovationsfreudigen Winzern. Daher ist hier nicht nur die Landschaft vom Grün dominiert: Die Kamptaler Winzer sind Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Der Anteil an zertifiziert biologischen und biodynamischen Weinen ist heute beträchtlich. Die Verantwortlichen des Regionalen Komitees im Kamptal planen daher für die Erzeugung von DAC-Weinen voraussichtlich ab dem Jahrgang 2025 das Zertifikat »Nachhaltig Austria« oder eine Bio-Zertifikation als verpflichtend einzuführen.
Zum Ergebnis: Eingereicht wurden sechzig Rieslinge, darunter fast ein Drittel aus der legendären Ried Heiligenstein. Am Ergebnis kann man problemlos ausmachen, dass diese Lage eine »Große Lage« ist. Alle sechs Stockerl-Plätze der beiden Riesling-Kategorien gingen an Weine aus dieser Riede in Zöbing. Der Cup-Sieg des Jahrgangs 2021 geht an das Weingut Willi Bründlmayer, das mit seinem Riesling Kamptal DAC Ried Heiligenstein 1ÖTW Alte Reben einmal mehr eine Ikone der heimischen Weißweinszene beisteuerte. Nicht minder überzeugend und mit 98 Punkte nur einen Hauch dahinter platzierte sich der Riesling Kamptal DAC Ried Heiligenstein 1ÖTW 2021 vom Weingut Schloss Gobelsburg. Den dritten Rang holte mit tollen 97 Punkten Birgit Eichinger aus Strass im Strassertal mit dem Riesling Kamptal DAC Ried Heiligenstein 1ÖTW 2021.
Die Riesling-Kategorie 2022 gewinnt Johannes Hirsch, der mit seinem Riesling Kamptal DAC Zöbing Ried Heiligenstein-Rotfels 1ÖTW 2022 einen starken Konkurrenten zu Bründlmayers Alte Reben um den besten Riesling des Kamptals ins Rennen schickte. Das Terroir an der Ostflanke ist anders und so wird man diese Weine gerne als ebenbürtig ansehen. Mit dem Riesling Kamptal DAC Ried Heiligenstein 1ÖTW 2022 zeigte Birgit Eichinger mit 96 Punkten gleichauf mit dem Riesling Kamptal DAC Ried Heiligenstein 1ÖTW 2022 vom Weingut Hiedler in Langenlois das Potenzial dieser Paradelage auf.
Bei den Veltlinern unterstrich die Ried Lamm ihren »Große Lage«-Anspruch ganz deutlich. Hier geht der Sieg bei den 2021ern an Willi Bründlmayer mit Grüner Veltliner Kamptal DAC Ried Lamm 1ÖTW Erste Lage 2021 und satten 99 Punkten, gefolgt von Grüner Veltliner Kamptal DAC Ried Lamm 1ÖTW 2021 vom Schloss Gobelsburg und dem Grüner Veltliner Kamptal DAC Ried Käferberg 1ÖTW 2021 von Hiedler mit 96 Punkten. Bei den jüngeren Veltlinern geht Johannes Hirsch mit Grüner Veltliner Kamptal DAC Kammern Ried Lamm 1ÖTW 2022 und 97 Punkten wieder als Cup-Sieger hervor. Platz zwei geht an Grüner Veltliner Reserve Ried Käferberg Alte Reben 2022 von Rudolf Rabl aus Langelois und der dritte Rang geht an das Weingut Steininger für Ried Kittmannsberg 1ÖTW 2022.
