Vandalenakt: Vaterrebe des Grünen Veltliners zerstört

Der rund 500 Jahre alte Rebstock, der laut Expertenschätzungen 100.000 Euro wert ist, wurde schwer beschädigt.



Vor eineinhalb Jahren sorgte ein Fund im burgenländischen St. Georgen nahe Eisenstadt für Schlagzeilen: Die Entdeckung der »Vaterrebe« des Grünen Veltliners wurde der Öffentlichkeit mitgeteilt und als historische Sensation gefeiert.

Aus Sorge um den Rebstock wurde der genaue Standort vom Eigentümer – der Stadtgemeinde Eisenstadt – allerdings nicht bekannt gegeben. Und das aus gutem Grund, wurde die Rebe infolge trotzdem zwei Mal beschädigt. Veredelungsfähige Augen waren abgeschnitten und entwendet worden. Nun gingen unbekannte Vandalen allerdings weiter und zerstörten den alten Rebstock nahezu vollständig. 



Wert auf 100.000 Euro geschätzt


Der oder die Täter haben sich viel Mühe gemacht: Der Rebstock wurde regelrecht »zerstückelt«, und auch ein Baum neben der Rebe wurde umgeschnitten - es ist noch unklar, ob die uralte Rebe genug Kraft zum Überleben hat. Stadtbezirksvorsteherin Heide Hahnenkamp musste nun erneut Anzeige erstatten, handelt es sich doch um schwere Sachbeschädigung. Der Wert der Rebe wurde bei der vorangegangenen Anzeige im Jahr 2009 durch ein Expertengutachten mit mehr als 100.000 Euro beziffert.

In den vergangenen Jahren gehegt und gepflegt

Die im Jahr 2000 von Michael Leberl wieder entdeckte unscheinbare Pflanze - als Weinrebe kaum erkennbar - hat durch geduldige und fachgerechte Pflege wieder an Vitalität gewonnen und es konnten bereits Edelreiser zur Vermehrung geschnitten werden.


Fortbestand gesichert
Der Fortbestand der wertvollen Sorte ist gesichert, da sie seit drei Jahren an verschiedenen Standorten vermehrt und veredelt wird. Der Rebgenetiker Dr. Ferdinand Regner stellt in Aussicht, dass es in zwei bis drei Jahren die ersten Trauben geben könnte.

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Marion Topitschnig
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