Tasting vom 25.05.2018
Verdicchio zählt für viele zu den besten Weißweinen Italiens. Ideal zu Fisch, aber nicht nur. Ein guter Verdicchio ist feinduftig, rassig, betont mineralisch und langlebig. Interessant ist zudem: Viele Verdicchio gibt es zu einem äußerst guten Preis. Das freut das Herz der Weinliebhaber. Die Verdicchio-Traube, eine Verwandte des Trebbiano di Soave, wird auf den Hügeln im Hinterland von Ancona und Senigallia angebaut. Es gibt zwei Denominationen: Verdicchio dei Castelli di Jesi und Verdicchio di Matelica. Castelli di Jesi umfasst die Hügel von der Küste bis zu den ersten höheren Bergen. Auf rund 4000 Hektar wird hier Verdicchio angebaut. Das ist das größere und bekanntere Gebiet. Weiter im Landesinneren, umgeben von hohen Bergen, wird Verdicchio di Matelica angebaut. Das Gebiet ist nur rund ein Zehntel so groß wie Castello di Jesi. Durch die Höhenlage und das kontinentale Klima entstehen hier einige rassige und besonders mineralische Weine. Verdicchio kommt häufig als junger Wein auf den Markt, kann aber auch hervorragend altern. Dabei entwickelt er ausgeprägte Kräuternoten. Sowohl von Jesi als auch von Matelica gibt es eine Riserva-Variante, die DOCG-Status hat. Dafür werden Trauben von ausgewählten Weinbergen verwendet. Ein Verdicchio Riserva DOCG muss mindestens 18 Monate reifen, sechs davon auf der Flasche. Die Marken können aber nicht nur Weiß, die Marken können auch Rot. Zwei wichtige Ursprungsgebiete gibt es: Conero bei Ancona, in dem die Montepulciano-Traube dominiert, und Rosso Piceno weiter im Süden. Eine Auswahl der besten Rotweine der Marken finden Sie am Ende. Notizen von Othmar Kiem und Simon Staffler.