Texas

Noch bevor die Missionare nach Kalifornien kamen und mit ihrer Rebsorte im Gepäck für die erste blühende Weinbaulandschaft im Land sorgten, bauten sie bereits Wein in Arizona, Texas und auch in jener Region an, die heute die Metropole Los Angeles einnimmt. Der Reben mussten der stark expandierenden Stadt weichen und wichen in die ehemalige Wüste von Cucamonga aus. Texas hatte bis in die 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts eine kleine, aber florierende Weinbaulandschaft, die dann allerdings von der Prohibition weitgehend vernichtet wurde. Dennoch spielt Texas eine besondere Rolle, auch für Europa. Ein gewisser Thomas V. Munson aus Texas züchtete im Zuge der gewaltigen Reblauskatastrophe vielerlei Unterlagsreben und arbeitete hier auch eng mit der Universität von Montpellier zusammen. Dass es heute gegen die Reblaus resistentes Wurzelwerk gibt, das weltweit angewandt wird, ist unter anderem seiner Initiative zu verdanken. Seit Beginn der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts entwickelt sich der Weinbau in Texas ganz behutsam wieder nach vorn. Texas bietet kalkhaltige Böden, warme, trockene Tage und kühle Nächte. Wasser für die Bewässerung der Weinberge liefert der Fluss Ogalala. Auf 1.200 Meter über dem Meeresspiegel hat das Weingut Llano Estacado Reben gepflanzt, vorwiegend allerdings Hybridreben. Heute ist es das zweitgrößte Weingut in Texas. Ein großer Weinberg befindet sich bei Stockton, bepflanzt von der University of Texas. Das Sagen hat seit 1987 ein Konsortium, an dem sich auch das berühmte Bordelaiser Handelshaus Cordier beteiligt. Immerhin vier AVAs (American Viticulture Area) kann Texas vorweisen, was auf ein großes Vertrauen in den Weinbau schließen lässt. Die Gebiete umfassen ca. 400.000 Hektar, von denen allerdings nur wenige hundert Hektar bepflanzt sind.
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