Die Region Valdeorras in Galicien im Nordwesten Spaniens ist weitgehend unbekannt, verdient es aber von anspruchsvollen Weinfreunden näher in Betracht gezogen zu werden. Historisch gesehen hat die Weinbauregion eine lange Geschichte im Weinbau des Landes hinter sich, denn hier in der von Flüssen durchzogenen Region nahe der portugiesischen Grenze haben schon die Römer Wein angebaut. Lange blieben die Anstrengungen der Winzer für gute bis herausragende Qualitäten unbeachtet, erst 1957 bekam die gerade einmal ca. 1.300 Hektar große Region den Status einer DO zuerkannt. Valdeorras ist die die wärmste unter den galicischen Weinbauregionen, das Aufeinandertreffen von kühlen atlantischen Einflüssen auf das warme mediterrane Klima gestaltet sich aber immer noch kühl genug, um zwei Rebsorten eine ideale Heimstatt zu bieten, die im Augenblick als spanische Geheimtipps hoch im Kurs stehen – die weiße Rebsorte Godello und die rote Mencia. Und dass diese Weine von Wein-Nerds gerade besonders gesucht werden, das ist auch ein Verdienst der Bodegas La Tapada. Die kleine, gerade einmal 9 Hektar große Bodega, geleitet von den Geschwistern Senen und Carmen Guitian, setzt ausschließlich auf die einheimischen, traditionellen Rebsorten, speziell auf den Godello, der hier auf einem Terroir aus Kalk, Granit, Schiefer oder auch Ton bestens gedeiht. Für die Vinifikation ist mit Jose Hidalgo einer der besten Önologen Spaniens zuständig. Und bei der gewissenhaften Ernte und der strengen Selektion, die dann gerade einmal für ca. 100.000 Flaschen reicht, gestattet für eine Variante des Godello sogar einen Ausbau im Barrique. Der „Wine Advocate“ bescheinigt den Weinen von Bodegas La Tapada sogar ein gewisses Reife- und Alterungspotential. Diese pikant frischen und delikat mineralischen Weine genießen unter Spanien-Fans derzeit einen so hohen Stellenwert, dass sie sogar schon beinahe als so etwas wie Kultweine gehandelt werden.